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Baumfällung in Borstel: Naturschutzbehörde ist eingeschaltet

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Von: Andreas Behling

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Bäume am Wirtschaftsweg „Vor dem Borsteler Hagen“ – vor allem Zitterpappeln – sollen, so hatte der Borsteler Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, entfernt werden.
Bäume am Wirtschaftsweg „Vor dem Borsteler Hagen“ – vor allem Zitterpappeln – sollen, so hatte der Borsteler Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, entfernt werden. © Behling

Borstel – An die Kommunalaufsicht und die Untere Naturschutzbehörde beim Landkreis Diepholz hat sich Harry Brauer gewandt, um gegen eine Entscheidung des Rates der Gemeinde Borstel in dessen jüngster Sitzung vorzugehen. Es ging um die Beseitigung von Zitterpappeln entlang des Wirtschaftsweges „Vor dem Borsteler Hagen“: Laut Beschlussvorlage hatten Anwohner seit geraumer Zeit den nach stürmischen Wetterverhältnissen regelmäßig auftretenden Totholz-, Ast- und Zweiganfall beklagt.

„Wir haben uns darauf verständigt, dass die Pappeln entfernt werden. Sie wurden 1981 gepflanzt im Rahmen der Flurbereinigung: Es sind einige dabei, die von innen hohl werden, was man von außen gar nicht sieht. Bei Sturmwind brechen Äste ab oder ganze Bäume fallen um, darüber haben sich des Öfteren Leute beschwert“, berichtet Bürgermeister Dieter Engelbart auf Anfrage der Redaktion. „Die Hecke, die unter den Bäumen steht, geht langsam darunter zugrunde, die braucht Luft.“ Ein Waldfachmann – nicht Ratsmitglied Henning Schmidkte, so Engelbart – werde sich die Bäume noch einmal ansehen, um zu entscheiden, welche entfernt werden. „Die Jüngeren, die inzwischen aufgelaufen sind, werden wir stehen lassen und die alten, die gefährdet sind, rausnehmen.“ Dies hatte der Gemeinderat mit sieben Stimmen beschlossen, Henning Schmidtke enthielt sich – Harry Brauer stimmte dagegen.

Und wandte sich mit seinem Protest an den Landkreis. Die Anwohner der Siedlung „In der Heimat“, die laut Beschlussvorlage regelmäßigen Totholzanfall beklagen, würden aus seiner Sicht nur vorgeschoben, heißt es in einem Schreiben Brauers an Dieter Engelbart, das er auch der Redaktion zukommen ließ: „Fakt ist, dass es dort gar keine Anwohner gibt.“ Er, Brauer, habe sich persönlich davon überzeugen können, „dass die Bäume augenscheinlich durchweg gesund sind und auch nach den Stürmen in jüngerer Zeit keinerlei Totholz-, Ast- oder Zweiganfall festzustellen ist.“ Zudem sehe er in der geplanten Maßnahme sowohl einen Verstoß gegen bestehende naturschutzrechtliche Vorgaben als auch gegen bestehende Auflagen, die sich aus den Flurbereinigungsmaßnahmen ergeben hätten. Laut Brauer würden Fachleute die Zitterpappel als Nährgehölz für Schmetterlinge, als windfest und absolut winterhart beschreiben.

Eine Klärung könnte es zeitnah geben: Wie am Montag aus der Unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Diepholz zu erfahren war, ist bereits für Mittwoch ein Ortstermin am Wirtschaftsweg „Vor dem Borsteler Hagen“ geplant.

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