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Schwaförden, Ehrenburg oder wo?

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Von: Sylvia Wendt

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Besuch in der Oberschule: OBS-Schulleiter Mazen Hamade (rechts) mit Wiebke Wall (links) und Peggy Schierenbeck.
Besuch in der Oberschule: OBS-Schulleiter Mazen Hamade (rechts) mit Wiebke Wall (links) und Peggy Schierenbeck. © SPD

Schwaförden/Ehrenburg – Der PC-Raum ist gleichzeitig ein Klassenraum, was bedeutet, dass der Informatikunterricht für alle Klassen entsprechend geplant werden muss. „Wir müssen allmählich handeln, sonst wird es eng“, sagt Mazen Hamade, Schulleiter der Oberschule Schwaförden mit Außenstelle Ehrenburg.

Notiert haben sich diese Forderung die SPD-Bundestagsabgeordnete Peggy Schierenbeck, ebenso Mitglied des Kreistages wie Landtagskandidatin Wiebke Wall, die auch Mitglied des Schulausschusses ist. Das Gästetrio komplettiert Schwafördens Bürgermeister Gerd Göbberd. Beim Besuch vor Ort erklären Hamade, Annemarie Westrup (didaktische Leitung) und Konrektorin Insa Meyer den Schulalltag an zwei Standorten und mit fehlenden Räumlichkeiten hüben wie drüben: Das verlange den Kolleginnen und Kollegen ein „hohes Maß an Flexibilität und persönlichem Engagement“ ab.

Muss Unterricht ausfallen wegen der fehlenden Räumlichkeiten? „Nein, das nicht, aber es ist eben Flexibilität gefragt“, betont Hamade. Gerade in den unteren Jahrgängen nehme die Zahl der Schüler, die die OBS besuchen möchten, zu: „Das wird in den kommenden Jahren zu Problemen führen“, prognostiziert Hamade. Und erinnert: „In einigen Räumen fehlen die technischen Voraussetzungen und sie sind für manchen Unterricht nicht zu nutzen.“

„Die Schülerzahlen sind zwar leicht gestiegen, ein kurzfristig erforderlicher Raumbedarf ist zurzeit aber nicht erkennbar“, erklärt Jörg Fenker, zuständig für die Liegenschaften des Landkreises Diepholz, auf Anfrage.

Der Schulstandort Schwaförden.
Der Schulstandort Schwaförden. © S. Wendt

Die Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis sieben werden am Standort Schwaförden unterrichtet, die Schüler der Jahrgangsstufen acht bis zehn in Ehrenburg. Insgesamt sind es, Stand Freitag, 11. Februar, 363: „Wir haben gerade wieder vier neue Schüler begrüßt“, sagt Hamade. Die Gebäude sind unterschiedlich alt – der Landkreis Diepholz als Schulträger zählt 20 Schulen an 22 Standorten. Das 50-jährige Bestehen des Gebäudes in Ehrenburg wurde 2012 mit einem schwungvollen Fest gefeiert.

Alte Gebäude, zwei Standorte

Aus dem Jahr 2017 stammt eine detaillierte Untersuchung der Gebäude durch den Landkreis: energetische Aspekte, Bewertung des baulichen und technischen Zustandes der Gebäude samt der technischen Anlagen, Brandschutz und Rettungswege – und Barrierefreiheit.

Für die OBS Schwaförden mit Außenstelle Ehrenburg wurde eine notwendige Sanierung in Ehrenburg notiert – oder die Aufgabe des Gebäudes sowie eine Sanierung am Standort Schwaförden und eine Erweiterung, „sofern der Standort Ehrenburg ausläuft“. Wie sieht die Planung aktuell aus beim Landkreis? „Nach der Bewertung von energetischen Aspekten, des baulichen und des technischen Zustandes der Gebäude wurden anschließend Maßnahmen abgeleitet und priorisiert. Die Umsetzung des Schulbauprogramms konnte mittlerweile teilweise realisiert werden. Die Maßnahme der ersten und zweiten Priorität sowie ein Projekt der dritten Priorität des Schulbauprogramms befinden sich in der Umsetzung beziehungsweise wurden im letzten Jahr projektiert“, erklärt Jörg Fenker. „Die OBS Schwaförden und ihre Außenstelle Ehrenburg wurden der vierten Priorität zugeordnet. Das bedeutet, dass eventuelle Sanierungen, Neu- oder Umbauten erst langfristig anstehen würden und alle Maßnahmen unter dem Vorbehalt entsprechender Projektierungsbeschlüsse und der Bewilligung der erforderlichen Haushaltsmittel durch den Kreistag stehen.“

Der Schulstandort Ehrenburg.
Der Schulstandort Ehrenburg. © S. Wendt

Mazen Hamade will eine Standortfrage „derzeit gar nicht anfangen: Das müssen Gespräche ergeben, mit Eltern, mit Politik.“

Schierenbeck und Wall, so heißt es in einer Pressemitteilung über den Besuch, hielten einen „mittigen Standort mit einem Neubau für richtig, um so die Voraussetzungen für einen modernen Schulbetrieb in der Samtgemeinde Schwaförden nachhaltig zu schaffen.“ Beide Politikerinnen seien sich einig, dass an vielen weiteren Schulen im Landkreis zum Teil erheblicher Nachholbedarf in Sachen Gebäudesanierung bestehe. Sie würden sich beide dafür einsetzen, „eine schnelle Lösung zur Verbesserung der Situation vor Ort zu realisieren.“

Das wiederum wird eine Personengruppe besonders erfreut zur Kenntnis genommen haben: die Schüler. „Die wünschen sich ein modernes Lernumfeld, ohne dunkle Flure oder zerschlissene Teppiche. Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun“, berichtet Hamade aus Gesprächen mit Schülern. Er hoffe, dass das Thema Sanierung/Umbau/Erweiterung/Neubau zügig aufgegriffen wird. „Wenn sich die Schüler das wünschen, dann macht sich der Schulleiter dafür stark.“

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