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150-jähriges Jubiläum: Wie die Kirche nach Rehden kam

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Dieter Plaggemeyer hielt den kurzweiligen Vortrag zur 150-jährigen Geschichte der Kirche „Zum Guten Hirten“ in Rehden.
Dieter Plaggemeyer hielt den kurzweiligen Vortrag zur 150-jährigen Geschichte der Kirche „Zum Guten Hirten“ in Rehden. © Gerwanski

150 Jahre ist es her, dass in Rehden die Kirche „Zum Guten Hirten“ gebaut wurde. Wie es dazu kam und welche Hindernisse überwunden werden mussten, erzählte Samtgemeindearchivar Dieter Plaggemeyer während eines Vortrags.

Rehden – Endlich dürfe er wieder einmal vor einer Klasse stehen, erklärte Dieter Plaggemeyer scherzhaft. Zu seinem Vortrag „Wie kam die Kirche ins Dorf“ im Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Rehden-Hemsloh waren zahlreiche Zuhörer gekommen, die allerdings dem Schulalter schon deutlich entwachsen waren. Sie waren gespannt, was der ehemalige Lehrer und heutige Samtgemeindearchivar zum 150-jährigen Jubiläum der evangelischen Kirche „Zum Guten Hirten“ zu berichten wusste.

Rehden war einst dem Verwaltungsbezirk Drebber zugeordnet, erinnerte Dieter Plaggemeyer. Und so mussten die Rehdener auch die dortigen Kirchen besuchen. Um 1883 herum habe es dann erste Diskussionen gegeben, vielleicht eine eigene Kirche zu bauen. „Doch viele Rehdener waren dagegen, und auch in Drebber gab es Widerstand“, berichtete der Archivar. „Aber 1867 wurde der Gedanke wieder aufgenommen.“ Am 4. Januar 1868 habe dann eine Gemeindeversammlung in der Schule, dem heutigen Gemeindehaus stattgefunden.

An diesem historischen Ort erfuhren die Gäste des Vortrags Näheres über die damaligen Pläne, die immer konkreter wurden. So hatten die Rehdener gehofft, dass sich Hemsloh anschließen werde, um den Bau einer Kirche finanzieren zu können. Immerhin belief sich der Kostenvoranschlag auf 15 000 Taler. „Da gab es wohl einen Streit um die Kostenverteilung“, betonte Dieter Plaggemeyer. Außerdem habe es Forderungen für Entschädigungen aus Jacobidrebber und Mariendrebber gegeben.

Das Vorhaben kam dennoch weiter voran. Am 25. Januar 1871 erfolgte in Rehden die Wahl eines Kirchenvorstandes. Conrad Wilhelm Hase, Fachmann für Kirchenbauten, wurde von diesem mit der Durchführung des Kirchenbaus betraut. „Er berechnete 400 Sitzplätze auf der Grundlage von 1200 Gemeindegliedern“, berichtete der Archivar weiter. Die gesamten Kosten konnten aber nicht gedeckt werden. „Es waren 13 000 Taler zusammengekommen. So mussten bis 1904 oder 1906 Zinsen und Tilgung für die Restsumme gezahlt werden.“

Am 4. Advent 1873 konnten Kirche und Pfarrhaus eingeweiht werden. „Der Einweihungsgottesdienst dauerte dreieinhalb Stunden“, erzählte Dieter Plaggemeyer dem staunenden Publikum. „Auch eine Taufe fand in diesem Rahmen statt.“

Nun steht die Kirchengemeinde also mitten in ihrem Jubiläumsjahr. Eine Chronik unter dem Titel „Mit dem ,Guten Hirten‘ durch die Zeit, die die Geschichte der Kirche ausführlich beleuchtet, ist bereits im Dezember erschienen. Als Autor konnte auch dafür Dieter Plaggemeyer gewonnen werden. Er wird am 14. April einen weiteren Vortrag zum Thema halten.

Pastor Dimitri Schweitz wies daraufhin, dass zuvor am Donnerstag, 16. März, um 19 Uhr ein Filmabend im Gemeindehaus stattfinden werde. Dann werden „Filme aus der Kirchengemeinde“ aus der jüngeren Geschichte gezeigt, in denen sich so manches Gemeindeglied wiederfinden könnte.  ger

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