Kreisfrauentagung: Bundestagsabgeordnete Peggy Schierenbeck spricht über ihre Vita

Sie war der „Stargast“ bei der Kreisfrauentagung des Sozialverbands: Peggy Schoerenbeck. Die Bundestagsabgeordnete sprach über ihre Vita und darüber, einen Hauptschulabschluss nicht als minderwertig anzusehen.
Wetschen – Lang ist’s her, dass die Frauensprecherinnen der Orts-Sozialverbände im Kreisverband Diepholz in großer Runde zusammensitzen konnten. Nach drei Jahren hatte Kreis-Frauensprecherin Wiebke Wall jetzt erstmals wieder zu einer Kreisfrauentagung geladen, 55 Frauensprecherinnen aus 35 Ortsverbänden waren ins Gasthaus Recker in Wetschen gekommen.
Das Treffen war eine willkommene Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen wieder einmal persönlich auszutauschen und Interessantes zu erfahren. „Stargast“ war die SPD-Bundestagsabgeordnete Peggy Schierenbeck. Sie berichtete von ihren politischen Anfängen im Weyher Gemeinderat, den Anstrengungen des Bundestagswahlkampfs und ihren ersten Monaten in der höchsten deutschen Bürgervertretung. „Es ist für mich immer noch unfassbar, wenn ich durch diese ehrwürdigen Gemäuer gehe“, schwärmt Schierenbeck.
Sie sprach von dem Thema Ernährung als einem ihrer Arbeitsschwerpunkte („Es kann nicht sein, dass ein Stück Fleisch das Billigste auf dem Teller ist.“) und den aktuellen Herausforderungen im Innenausschuss vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs. Sie gewährte aber auch einen Einblick in ihren beruflichen Werdegang, der für die heutige Unternehmerin mit einem Hauptschulabschluss begonnen hatte. Sie wirbt eindringlich dafür, einen Hauptschulabschluss nicht als minderwertig anzusehen. Eltern sollten ihre Kinder nicht mit aller Macht zu höheren Schulabschlüssen drängen. Sie verwies auf die vielen beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten, die es heute gebe und durch die auch ohne Abitur berufliche Erfolge möglich seien. Dieser Weg sei besser, als einen hohen Schulabschluss anzustreben und sich als Versager zu fühlen, wenn man ihn nicht erreiche, argumentierte Schierenbeck und erhielt dafür viel Zustimmung von den Frauensprecherinnen.
Wiebke Wall nutzte die Versammlung auch, um ihren beiden Stellvertreterinnen Lisa Schmidt, die vor Wall zehn Jahre lang Kreisfrauensprecherin war, und Jutta Lohaus-Möhlfeld für deren Engagement zu danken. Beide werden sich bei der Verbandstagung des Kreisverbands im Oktober nicht mehr zur Wahl stellen.
Während der Kreisfrauentagung wurden außerdem Unterschriften für einen Antrag gesammelt, über den bei der Kreisverbandstagung abgestimmt werden soll. Weil die Lebenserwartung steigt, wünschen sich die Frauen, dass sich der Kreisverband beim Gesetzgeber dafür einsetzt, die Altersgrenze für das Mammografie-Screening-Programm auf mindestens 75 Jahre, eher 80 Jahre heraufzusetzen. Aktuell bekommen Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren regelmäßig eine Einladung zu dem Screening, das der Früherkennung von Brustkrebs dient.