Kinderbetreuung in Rehden: Der Platz ist wieder knapp

In den drei Kita der Samtgemeinde Rehden wird es wieder eng. Nach Ende der Anmeldungsphase sind nur noch wenige Plätze frei. Der Neubau einer Kita in der Gemeinde Wetschen soll darum zeitnah angegangen werden. Änderungen gibt es bei der Ferienbetreuung und den Mittagessen-Kosten.
Rehden – Teuer ist die Kinderbetreuung für die Kommunen immer, die Samtgemeinde Rehden gibt in den nächsten zwei Jahren aber richtig viel Geld für den Kita-Bereich aus. Der schon seit einiger Zeit im Raum stehende Neubau einer Kita in der Gemeinde Wetschen soll jetzt in Angriff genommen werden. Im Haushaltsplan der Samtgemeinde, der am 21. März beschlossen werden soll, sind dafür in den Jahren 2023 und 2024 jeweils 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Weitere 77 000 Euro sind in diesem Jahr für die dringend notwendige Sanierung der sanitären Anlagen in der Kita Hemsloh reserviert.
Für den Neubau in Wetschen wird es höchste Zeit, wie die aktuellen Anmeldezahlen verdeutlichen, die Samtgemeindebürgermeister Magnus Kiene am Mittwoch im Jugendausschuss vorstellte. In den vorhandenen Kitas in Rehden, Hemsloh und Barver ist es jetzt schon eng, und im Hinblick auf die steigenden Geburtenzahlen ist Kiene klar: „Wir müssen perspektivisch schauen, dass wir Raum schaffen.“
Aktuell verfügt die Samtgemeinde in den Kitas über 187 reguläre Kindergartenplätze plus eine vorübergehend eingerichtete Zehner-Gruppe in Rehden sowie 60 Krippenplätze. Hinzukommen 38 Plätze bei neun Tagesmüttern, von denen zwei aber voraussichtlich im Laufe des Jahres aufhören werden, und zehn Plätze in einer von zwei Personen betreuten Großtagespflege in Rehden.
Im Krippenbereich sind laut Kiene aktuell noch zwei Kita-Plätze in Rehden und fünf in Hemsloh frei, für die über Dreijährigen gibt es fünf Anmeldungen mehr, als Plätze zur Verfügung stehen. Hier bestehen aber noch einige Unwägbarkeiten, weil die Eltern der „Flexikinder“, die zwischen dem 1. Juli und 30. September sechs Jahre alt werden, erst bis zum 1. Mai entscheiden müssen, ob sie ihr Kind schon im kommenden Schuljahr einschulen oder erst ein Jahr später. Werden sie früher eingeschult, werden weitere Kita-Plätze frei.
Für die Kinderbetreuung in den Kitas und bei den Tagesmüttern sind im Haushaltsplan 2023 rund 2,16 Millionen Euro vorgesehen. Nach Abzug des Zuschusses vom Landkreis Diepholz (302400 Euro) bleiben für die Samtgemeinde 1,86 Millionen Euro, etwa 500 .00 Euro mehr als im Vorjahr. Die Mehrkosten gehen laut Fachdienstleiter Bernd Hardemann im Wesentlichen auf gestiegene Personalkosten durch zusätzliche Kräfte und Tariferhöhungen zurück.
Der Elternbeitrag im Krippenbereich beläuft sich wie gehabt auf 1,56 Euro pro Stunde, was bei einer täglich vierstündigen Betreuung 135 Euro pro Monat entspricht. Für das Mittagessen hat der Jugendausschuss einer Erhöhung des Elternbeitrags von monatlich 22 Euro auf 33 Euro zum 1. August zugestimmt. Den Rest der tatsächlichen Kosten übernimmt die Samtgemeinde. Laut Verwaltung kostet eine Mahlzeit je nach Anbieter zwischen 60 und 68 Euro monatlich.
Der Elternbeitrag sei seit 2011 nicht verändert worden, betonte Magnus Kiene. In den letzten Jahren sei die Anzahl der Kinder, die an der Mittagsverpflegung teilnehmen, erheblich gestiegen, damit habe sich auch der Zuschuss der Samtgemeinde kontinuierlich erhöht. Wie Kiene betonte, ist ein Zuschuss in dieser Höhe im Landkreis Diepholz einzigartig. Fast alle anderen Kommunen würden von den Eltern kostendeckende Verpflegungsgelder erheben.
Ferienbetreuung wird zeitlich eingeschränkt und kostenpflichtig
Der Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung wirkt sich auch auf die Ferienbetreuung in der Samtgemeinde Rehden aus. In den kommenden Sommerferien bleibe das Angebot noch wie gehabt bestehen, erläuterte Samtgemeindebürgermeister Magnus Kiene. Ab 2024 soll es allerdings zeitlich eingeschränkt und ein Kostenbeitrag erhoben werden.
Die drei Kindertageseinrichtungen in Rehden, Hemsloh und Barver sind während der Sommerferien zeitgleich drei Wochen geschlossen. Der Beschlussvorschlag, dem der Jugendausschuss einstimmig zustimmte, sieht vor, dass für berufstätige Eltern, die in dieser Zeit keinen Urlaub bekommen können, weiterhin über maximal zwei Wochen eine Betreuung angeboten wird, künftig abwechelnd in Rehden und Hemsloh. In der Kita Barver ist eine Betreuung aufgrund des geringen Personals ab 2024 nicht mehr möglich.
Die Betreuung soll künftig von 7.30 bis 14 Uhr (bisher 15 Uhr) erfolgen. Der wöchentliche Kostenbeitrag beträgt zwischen 31 Euro (bis 20 Stunden) und 55 Euro (über 30 Stunden). Das Angebot besteht nur, wenn mindestens zehn Kinder verbindlich angemeldet werden. Die abschließende Entscheidung fällt der Samtgemeinderat am 21. März.