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Verlässlichkeit im Jugendzentrum bleibt auf der Strecke

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Von: Melanie Russ

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Jugendpfleger Tim Dalley (Mitte) hat im Rehdener Jugendzentrum jede Menge zu tun und wünscht sich eine zusätzliche Fachkraft.
Jugendpfleger Tim Dalley (Mitte) hat im Rehdener Jugendzentrum jede Menge zu tun und wünscht sich eine zusätzliche Fachkraft. © Jugendzentrum

Rehdens Jugendpfleger Tim Dalley wünscht sich personelle Verstärkung im Jugendzentrum.

Rehden – „Offene Jugendarbeit erfordert Kontinuität und Verlässlichkeit“, weiß Tim Dalley, Jugendpfleger und Leiter des Jugendzentrums der Samtgemeinde Rehden. Doch das zu gewährleisten, fällt ihm als Einzelkämpfer mit einer halben Stelle für die Jugendarbeit oft schwer. Er wünscht sich darum eine zusätzliche Kraft, die ihn in der täglichen Arbeit unterstützt und ihn während seines Urlaubs, im Krankheitsfall oder wenn er an Arbeitskreisen und Fortbildungen teilnimmt, vertritt. Denn in diesen Zeiten ist das Jugendzentrum momentan geschlossen.

Mit seinem Wunsch ist Tim Dalley nicht allein. Zwei Jugendliche, die an der jüngsten Sitzung des Jugendausschusses teilnahmen, nutzten die Einwohnerfragestunde, um eine kleine Wunschliste vorzutragen, auf der ebenfalls eine Unterstützung für den Jugendpfleger stand, damit das „JuZe“ nicht jedes Mal geschlossen ist, wenn Dalley verhindert ist. Und wo sie schon bei den Öffnungszeiten waren – dienstags bis donnerstags 14 bis 18.30 Uhr: Wenn das „JuZe“ zusätzlich montags und freitags geöffnet hätte, wäre das auch toll.

Der offene Treff, zu dem alle Jugendlichen im Alter von etwa 10 bis 21 Jahren willkommen sind, bietet diverse Angebote wie Basketball, Federball, Darts, Kicker, Slackline und Gesellschaftsspiele. Die Jugendlichen können sich einen Laptop leihen und den Wlan-Hotspot nutzen, Playstation spielen oder in der Küche des Jugendzentrums gemeinsam kochen.

Darüber hinaus bietet Tim Dalley den Jugendlichen Unterstützung bei Schul- und Alltagsproblemen – entweder durch eigene Beratung oder Vermittlung an eine Beratungsstelle. Außerhalb der Öffnungszeiten kümmert er sich um Dokumentation, tauscht sich mit den Jugendpflegern der Nachbarkommunen und Beratungsstellen aus, bereitet Aktionen und das Ferienprogramm vor und einiges mehr. Für all das hat er 19,5 Stunden in der Woche Zeit.

Die übrigen 19,5 Stunden seiner Stelle ist er in der Flüchtlingssozialarbeit tätig. „Es gibt zwar durchaus Überschneidungen, aber die Defizite, welche durch die Durchmischung beider Arbeitsfelder entstehen, überwiegen“, erklärte Dalley in der Sitzung. Das sei durch die gestiegenen Flüchtlingszahlen infolge des Ukraine-Kriegs bei anhaltendem Rückgang im Ehrenamt noch deutlicher geworden.

Laut Dalley kommen an einem Öffnungstag im Schnitt zwischen 8 und 14 Jugendliche in das Jugendzentrum. An stark frequentierten Tagen stoße er regelmäßig an seine Grenzen. „Wir sind eine Wachstumsgemeinde. Darum muss in meinen Augen auch die Jugendarbeit wachsen“, so Dalley. Optimal wäre eine zusätzliche weibliche Fachkraft, die einen besseren Zugang zu den weiblichen Besuchern hätte. Ein „Bufdi“ oder FSJler wäre zwar eine Verstärkung, dürfte Dalley in dessen Abwesenheit aber nicht vertreten.

Gespräche der Samtgemeinde mit Bethel im Norden, bei der Tim Dalley angestellt ist, laufen bereits, ein Angebot für eine weitere Kraft liegt der Samtgemeinde vor. Samtgemeindebürgermeister Magnus Kiene betonte die Gesprächsbereitschaft, aber „wir müssen es vernünftig aufarbeiten. Wir können nicht aus dem hohlen Bauch heraus über eine zusätzliche halbe Stelle entscheiden“.

Und dann war da noch ein Wunsch auf der Liste der Jugendlichen: ein Pumptrack für den geplanten Jugendplatz für die etwas älteren Besucher des „JuZe“. Kiene machte dazu zwar keine konkrete Aussage, weil er der Entscheidung des Rates über den Samtgemeindehaushalt am 21. März nicht vorgreifen wollte. „Aber da kommt was.“

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