Bauen wird auch in Dickel teurer

Der Gemeinderat Dickel hat den Quadratmeterpreis für das Baugebiet „Dönseler Straße“ auf 49 Euro festgesetzt. Das ist deutlich mehr, als in den vorherigen Baugebieten verlangt wurde.
Dickel – Das Bauen wird zwar auch in der Gemeinde Dickel teurer, der Gemeinderat hält bei der Preisfindung für die acht Grundstücke im Baugebiet „Dönseler Straße“ aber an seiner Praxis fest, die Kosten für die Ausweisung eines Baugebiets nicht komplett an die Käufer weiterzugeben. Den Quadratmeterpreis inklusive Erschließung setzten die Ratsmitglieder am Mittwochabend auf 49 Euro fest. Kostendeckend wären laut Verwaltung 63 Euro gewesen.
Der Preis wurde einhellig als guter Kompromiss bewertet, der weder Gemeinde noch Käufer zu stark belastet, wie der für die Vermarktung zuständige Fachdienstleiter Ralf Lammers auf Nachfrage erklärte. Erste Anfragen von Interessenten hat er bereits auf dem Tisch. Die Vermarktung wird in Kürze starten, einen Termin für den Beginn der Erschließungsarbeiten gibt es laut Gemeindedirektor Magnus Kiene noch nicht.
Für die Preisermittlung spielte einerseits der Kaufpreis eine Rolle, den die Gemeinde Dickel für die vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen zahlen musste – inklusive Vermessung und Planung circa 152000 Euro. Gut 345000 Euro kommen für die Erschließung hinzu. Die Kosten für die Herstellung des Schmutzwasserkanals, für den die Samtgemeinde Rehden zuständig ist, wurden dagegen nicht berücksichtigt – so, wie es auch in den anderen Mitgliedsgemeinden üblich ist. Macht für die Gemeinde Dickel Gesamtkosten in Höhe von gerundet 498000 Euro. Aufgrund des nicht kostendeckenden Verkaufspreises bleibt ein Minus von gut 108000 Euro, das die Gemeinde aus ihrer Kasse zahlt.
Die kostendeckenden 63 Euro entsprechen zwar dem Preisniveau in aktuellen Baugebieten anderer Kommunen, wären im Vergleich zu den beiden benachbarten Baugebieten „Am Felde“ (28 Euro) und „In den Feldgärten“ (33 Euro) in Dickel – beides ebenfalls nicht kostendeckend – allerdings ein sehr hoher Sprung gewesen. Dieser Preis hätte sich nach Einschätzung von Verwaltung und Rat in dem kleinen Ort vermutlich nicht realisieren lassen. Zum Vergleich: In den beiden großen Mitgliedsgemeinden Rehden (Schulstraße IV 57 Euro) und Wetschen (Südlich Sankt-Hülfer-Straße II 69 Euro) lagen die Quadratmeterpreise zuletzt deutlich über dem in Dickel ausgerufenen Wert, in Hemsloh (Dorfstraße 45 Euro) und Barver (Am Bahnhof 28 Euro) darunter.
Den für Dickeler Verhältnisse dennoch starken Anstieg begründet die Verwaltung zum einen mit erheblich gestiegenen Baukosten. Außerdem sei die Erschließungsanlage mit der Straße „Wiethlandsmoor“ im Vergleich zum letzten Baugebiet „In den Feldgärten“ circa 40 Meter länger und damit teurer und die Gesamtfläche der Grundstücke, auf die die Kosten verteilt werden, geringer.
„Angesichts der weiterhin bestehenden Nachfrage nach Bauland und auch aufgrund der speziell für Dickel zu verzeichnenden Nachfrage erscheint ein höherer Preis als bisher durchaus realistisch durchsetzbar“, so die Verwaltung. Denn es gebe auch in anderen Kommunen kaum günstigeres Bauland.