Landkreis plant Arbeiten an Kreisstraßen im Raum Kirchdorf

Varrel/Wehrbleck – Die beiden Straßen waren, gefühlt, „gerade erst“ jeweils längere Zeit gesperrt – und nun droht erneut eine Baumaßnahme mit Sperrung? Nachgefragt bei Bernd Fredrich, Leiter des Fachdienstes Umwelt und Straße beim Landkreis Diepholz. In der Samtgemeinde Kirchdorf geht es konkret um Sperrungen der Kreisstraße 43 zwischen Wehrbleck und dem Eydelstedter Ortsteil Scharrel sowie der Kreisstraße 20 zwischen Varrel und Kirchdorf.
Die K 43 hat gerade erst einen neuen Radfahrstreifen bekommen, hergestellt in einer „Nettobauzeit“ von 43 Wochen zwischen Juli 2021 und Juli 2022. Für die Zeit war die Kreisstraße offiziell für den Schwerlastverkehr gesperrt. „Die meisten Verkehrsteilnehmer konnten die Straße uneingeschränkt nutzen“, erinnert der Fachdienstleiter. Die Baukosten des Radweges betrugen 1 081 200 Euro, der Landkreis erhielt 648 700 Euro an Fördermitteln.
Mooriger Untergrund ist bekannt
Hätte man denn dabei nicht die Straße komplett sperren und beide Maßnahmen gleichzeitig durchführen können? Fredrich verweist darauf, dass der Radweg nur in einem Teilbereich der K 43 gebaut wurde. Und, ja: „Es gab Überlegungen, diesen Zeitraum auch für die Straßenerneuerung zu nutzen. Davon wurde jedoch abgesehen, weil das für Radwege verwendete Material für Straßen ungeeignet ist und auch ganz andere Maschinen benötigt werden.“
Nun geplant ist, dass 4 100 Meter zwischen Wehrbleck (ab Einmündung der B 214) und Spreckelshorst saniert werden. Für die Erneuerung werden Kosten in Höhe von 2 630 000 Euro anfallen, avisiert Bernd Fredrich. Und obwohl die Straße am Rande des Wietingsmoores verläuft, erklärt er: „Es werden keine baulichen Besonderheiten erwartet.“
Der moorige Untergrund im Landkreis ist bekannt, er liege teilweise in großen Tiefen. Hauptursache für fast alle Sanierungsarbeiten sei die Verkehrsbelastung, insbesondere durch den Schwerlastverkehr: „Die breiten landwirtschaftlichen Maschinen beeinträchtigen bei Begegnungsverkehr eher die Seitenstreifen und die Fahrbahnränder, aber nicht so sehr die Fahrbahn selbst“, erklärt Fredrich.
Dass die Straßen während der Bauarbeiten komplett gesperrt werden, diene der Sicherheit der Arbeiter, „wenn bestimmte Fahrbahnbreiten nicht vorhanden sind“, präzisiert Fredrich. Bei Kreisstraßen sei das der Regelfall.
Für die Anlieger gelte dann „Anlieger bis zur Baustelle frei“. Fredrich muss aber einschränken: „Die Straße ist während der Asphaltierungsarbeiten witterungsabhängig für etwa 48 Stunden gänzlich gesperrt. Hierüber werden die betreffenden Haushalte individuell und rechtzeitig informiert.“
Die Umleitungsstrecken werden durch die Verkehrsbehörde, unter Berücksichtigung der Belange der anderen Straßenbaulastträger wie Bund, Land und Gemeinden, festgelegt.
Umleitungen werden ausgeschildert
Das gilt auch für die Kreisstraße 20 zwischen Varrel und Kirchdorf, für die der Baubeginn bereits vorbereitet wird. Ein Datum steht jedoch noch nicht fest. Die Maßnahme stammt noch aus dem Plan für das Jahr 2022.
Die Kreisstraße 20 war für einen Brückenbau über die Große Aue sowie den Lückenschluss des Radwegenetzes zwischen Varrel und Scharringhausen zwischen Oktober 2018 und 2019 gesperrt. Jetzt stehen 9 925 Meter zwischen der Einmündung auf die Landesstraße 347 und dem Ortseingang Kirchdorf zur Erneuerung auf dem Programm.

Die Kosten werden auf 1 937 000 Euro beziffert. Es seien auch hier keine baulichen Besonderheiten zu erwarten. Der Teilbereich der Kreisstraße 20, der bereits im Zuge des Neubaus der Aue-Brücke erneuert wurde, werde jetzt ausgespart, kündigt Fredrich an.
Warum die Sanierungsmaßnahmen notwendig sind, erklärt der Fachdienstleiter mit Vorausschau: „Die obere Asphaltdeckschicht hat Einzelrisse, außerdem gibt es Bereiche mit Netzrissbildung und Verdrückungen. Eine Fahrbahnerneuerung mit Sanierung örtlich tiefer gehender Schadstellen ist zum jetzigen Zeitpunkt deshalb wichtig, weil mit vertretbarem finanziellen Aufwand und relativ kurzer Bauzeit die Straße wieder für etwa 20 Jahre nutzbar ist.“
Innerhalb dieser zwei Jahrzehnte, so die Annahme heute, würden voraussichtlich nur moderate Aufwendungen für Reparaturarbeiten an der Fahrbahn selbst entstehen.
„Generelles Ziel ist es, mit den vorhandenen Mitteln letztlich ein Maximum an Straßenflächen zu erhalten“, sagt Bernd Fredrich.