1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Diepholz
  4. Kirchdorf (NI)

Kultusminister Tonne besucht Freibad Barenburg nicht zum Schwimmen

Erstellt:

Von: Sylvia Wendt

Kommentare

Grant Hendrik Tonne und Martin Salzwedel beim Blitz-Schach in Barenburg.
Grant Hendrik Tonne und Martin Salzwedel beim Blitz-Schach in Barenburg. © S. Wendt

Barenburg – Gut, dass die massiven Bäume auf dem Areal des Freibades Barenburg Schatten spenden. Sommerreise mit Grant Hendrik Tonne, da kann manches passieren. Im Freibad Barenburg ist es die Partie Blitz-Schach mit Schwimmmeister Martin Salzwedel. Die Partie ist eng. Der Niedersächsische Kultusminister und Landtagskandidat der SPD im Wahlkreis 38 gewinnt dann doch. Und obendrein jede Menge Informationen dazu.

Konfrontiert wird er in Hannover gemeinhin mit Nachrichten darüber, wie wenig Kinder heute noch das Schwimmen lernen können, weil Schwimmbäder fehlen, das Personal, die Schwimmkurse.

Anders in der Samtgemeinde Kirchdorf, wie er lernt: Hier schultert die Samtgemeinde unterdeckte Kosten für die beiden Bäder. 90 000 Euro jährlich etwa für das Freibad Barenburg. Grant Hendrik Tonne wird beim Besuch hier begleitet von der SPD-Bundestagsabgeordneten Peggy Schierenbeck, SPD-Ortsverbandsvorsitzendem Ortwin Stieglitz, Wehrblecks Bürgermeister Markus Kellermann und Ratsfrau Dr. Christiane Kreisel-Büstgens aus Barenburg.

Werner Sachs und Joachim Bornemann vom Förderverein Freibad Barenburg schildern die Historie und die Entwicklung des heute 263 Mitglieder zählenden Fördervereins – ohne den und dessen kontinuierliche Arbeitseinsätze während und nach der Saison es das Bad heute nicht mehr geben würde. Tonne und Schierenbeck wird anhand der Vielfalt der Aufgaben und der ungezählten Arbeitsstunden gezeigt, dass Ehrenamt in der Infrastruktur einer kleinen Kommune eine tragende Rolle spielt. Etliches an Sponsorengeldern werde eingeworben, darunter auch 500 Euro des SPD-Ortsverbandes, der statt Plakatierung zur Wahl lieber den Förderverein unterstütze, sagt Ortwin Stieglitz.

Die Samtgemeinde Kirchdorf zahlt ebenso die Busse, die die Kinder von der Grundschule in Kirchdorf nach Barenburg zum Schwimmunterricht bringen.

Um 12 Uhr schickt Schwimmmeister Martin Salzwedel die Schwimmschüler des Tages nach Hause. „Kinder müssen schwimmen lernen“, bekräftigt Grant Hendrik Tonne. Jedoch: Schwimmunterricht ist nicht allein Sache von Schule. Oft genug sind kaum Kapazitäten frei, um das zu leisten, sagt Martin Salzwedel. In Kirchdorf werden die Kursplätze koordiniert über Verwaltungsmitarbeiter Uwe Kellermann. Das Barenburger Bad ist am Vormittag in den sechs Wochen der Sommerferien nach den Frühschwimmern ausschließlich reserviert für die Schwimmkurse, die Salzwedel leitet. In diesem Jahr konnte erneut für jedes Kind, das sich angemeldet hatte, ein Platz angeboten werden und so haben 90 Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren schwimmen gelernt.

Dennoch geht die Zahl der Besucher runter: „Es wird weniger“, bestätigen Bornemann und Sachs enttäuscht. Jeder wolle ein Freibad haben, ja, aber nicht alle gehen schwimmen, wie früher, sondern bauen sich kleine Pools im Garten auf.

Babybecken müsste erneuert werden

Salzwedel, gefragt nach kleinen oder größeren Wünschen, antwortet: „Basketballkörbe und zwei mobile Fußballtore für einen Bereich der Liegewiese, auf dem sich die Jugendlichen dann sportlich messen können.“ Und der größere Wunsch? „Ein neues Babybecken. Komplett neu. Die Beschichtung ist rissig, darunter Fliesen.“ Salzwedel vermutet, dass der nächste frostige Winter dem Becken den Garaus machen wird. Geld für das Becken hat Tonne nicht im Gepäck – doch Geld für die seit Langem geplante energetische Sanierung der Turnhalle in Kirchdorf: 110 000 Euro.

Fördermittel für Sportstätten

Im Förderprogramm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ fließen über zwei Millionen Euro nach Stolzenau, Liebenau und Kirchdorf. In die Gemeinde Kirchdorf, für die Sanierung der Sporthalle, fließen 110 000 Euro Unterstützung. Grant Hendrik Tonne: „Es ist ein richtiges Signal, dass unsere reiche Landschaft an Sportstätten und Schwimmbädern gefördert wird. Die Förderung geht dabei in die Substanzerhaltung und baut den bestehenden Sanierungsstau ab. Dabei ist auch klar, dass unsere Sportstätten ausreichend verfügbar, baulich gut ausgestattet und barrierefrei sein müssen, dadurch werden diese ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge für Jung und Alt bleiben.“

Auch interessant

Kommentare