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Radwegenetz: Die Förderbescheide fehlen noch

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Die neue Brücke über die Große Aue soll dann durchgängig befahrbar sein – inklusive Radweg. - Fotos: S. Wendt
Die neue Brücke über die Große Aue soll dann durchgängig befahrbar sein – inklusive Radweg. © S. Wendt

Kirchdorf - Das Radwegenetz in der Samtgemeinde Kirchdorf hat Lücken. Da gibt es kleinere, wie das noch fehlende Teilstück von Kuppendorf entlang der Kreisstraße 36 bis zur Bundesstraße 61. Und größere Abschnitte, auf die Einwohner wie Touristen seit Jahren warten – wie die knapp fünf Kilometer zwischen Varrel und Scharringhausen entlang der Kreisstraße 20.

Der Bedarf ist da: Örtliche Vereine veranstalten regelmäßige Radtouren in die Nachbarkommunen; Touristen aus dem benachbarten, bereits hügeligeren Weserbergland nutzen Tagesausflüge, um mit den mitgebrachten Fahrrädern das Flachland zu erkunden; Schüler überbrücken die kurze Distanz per Drahtesel.

Neue Brücke über die Große Aue

Beide fehlenden Teilstücke sollen, geht es nach dem Team des Fachdienstes 66 Umwelt und Straße des Landkreises Diepholz als Auftraggeber beider Vorhaben, gebaut werden – sobald die Förderbescheide vorliegen. Beide Vorhaben werden gefördert: Der Bau des gut 800 Meter langen Teilstückes entlang der K 36 mit knapp 50 Prozent der Kosten (die Fachleute rechnen mit 322 000 Euro an Gesamtkostren und gut 154 000 Euro an Fördermitteln). Für den 4,2 Kilometer langen Radweg entlang der Kreisstraße 20 fällt ein höherer Betrag an – es ist ein Brückenneubau notwendig. Die Gesamtkosten für dieses Projekt liegen bei gut 2,5 Millionen Euro. Die neue Brücke über die Große Aue solle dann so breit angelegt werden, dass sie künftig durchgängig befahrbar ist. Und soll künftig obendrein den Radweg fassen.

Aktuell befinden sich die Mitarbeiter des Fachdienstes in Gesprächen mit Grundstückseigentümern. Laut Angaben von Fachdienstleiter Franz Vogel ist der Grunderwerb für beide Vorhaben „sehr weit fortgeschritten“. Und: Der finanzielle Anteil des Landkreises Diepholz stehe im Haushalt bereit, allein der Förderbescheid fehle noch. Gehe der in diesem Jahr noch ein, könnten die Bauarbeiten inklusive der notwendigen Ausschreibungen für das kommende Jahr vorbereitet werden.

Geklärt ist, wie berichtet, seit März 2016 auch die Grundstückssituation für den Bereich, in dem die Kreisstraße 20 die alte Bahntrasse quert (Länge: etwa 20 Meter): Die Deutsche Bahn hatte damals bereits einer Vereinbarung zugestimmt, „die im Kern lediglich vorsieht, dass der Landkreis Diepholz die Entfernung der vorhandenen Gleise im Bereich des neuen Radweges und der vorhandenen Kreisstraße gestattet, um die beiden Verkehrswege durchgehend herzustellen“. Für den Fall, dass die Bahntrasse zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert werden soll, „muss der Landkreis Diepholz den Radweg und die Kreisstraße auf seine Kosten soweit zurückbauen, um die Verlegung der neuen Gleise zu ermöglichen“. An den Kosten für die neuen Gleise müsste sich der Kreis nicht beteiligen, die trage dann der Betreiber der neuen Bahntrasse. Hintergrund: der Kreistag hatte sich bereits im Jahr 2011 gegen die Entwidmung von Bahntrassen ausgesprochen und ebenso gegen die Veräußerung an „Erwerber ohne Betriebsinteresse“. Die Bahnstrecke wurde nach Angaben des Landkreises Diepholz bereits im Jahr 1997 stillgelegt. Gleise und Schwellen gehören, auch bei stillgelegten Strecken, der Bahn und dürfen vom Straßenbaulastträger nicht beseitigt werden.

Radfahrer, die sich aktuell noch die zweispurige Fahrbahn der K 20 mit Autos, Motorrädern und Lkw teilen, wissen, wie gefährlich solch eine Situation sein kann. Laut Varrels Bürgermeister Heinrich Hustedt wird der Radweg an der K 20 herbeigesehnt, der Kreisausschuss hatte den Bau übrigens bereits in der Sitzung im Dezember 2012 beschlossen. - sis

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