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Die „Ankerzeit“ ist gestartet und ist auf neuen Wegen unterwegs

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Von: Carsten Sander

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Los geht’s auf den „Spaziergang mit Gott“. Juliane Worbs (4.v.li.) führt die Gruppe an.
Los geht’s auf den „Spaziergang mit Gott“. Juliane Worbs (4.v.li.) führt die Gruppe an. © Sander

Wie lassen sich die „jungen Erwachsenen“ wieder für die Kirche begeistern? Juliane Worbs sucht nach einer Antwort auf diese Frage. Im Rahmen des Projekts „Ankerzeit“ des Kirchenkreises Diepholz darf sie Möglichkeiten ausprobieren - am Sonntag ging es mit einem Spaziergang durch die Kuppendorfer Heide los. Vier junge Familien kamen.

Kirchdorf/Sulingen – Die Startzeit nahte, und so richtig viele externe Teilnehmer hatten sich noch nicht am Heideparkplatz in der Kuppendorfer Heide eingefunden, um am Sonntag mit Pastorin Juliane Worbs auf einen „Spaziergang mit Gott zu gehen. Kolleginnen und Kollegen aus der kirchlichen Arbeit waren gekommen, um dieses erste Angebot des „Ankerzeit“ genannten Projekts zu unterstützen. Aber wo waren die, die sich eigentlich angesprochen fühlen sollten? Die jungen Erwachsenen ab 25 Jahre? Die jungen Familien? Niemand da? Doch, doch sie kamen noch. Immerhin vier Familien schlossen sich letztlich der Gruppe an.

„Ich habe mich total gefreut, dass diese Familien dabei waren“, sagte Juliane Worbs, für die die Wanderung ein erster Schritt auf einem auf sechs Jahre ausgelegten Weg war. Solange darf sie sich im Rahmen der Ankerzeit darum kümmern, jüngere Menschen näher an die evangelische Kirche zu bringen – oder aber die Kirche den Menschen, ganz wie man will.

Besonders die acht Kinder hätten auf dem Spaziergang ihren Spaß gehabt, so Juliane Worbs. Sie hatte für die Kleinsten extra ein paar Stationen vorbereitet, an denen kleine Aufgaben bewältigt werden sollten oder einfach vorgelesenen Texten gelauscht werden konnte. Zudem wurde gebetet, gesungen, der Segen gesprochen. „Die Kinder“, so Worbs im Resümee, „hatten richtig viel Spaß.“

Mit einer halben Stelle kann sich die Pastorin dem Projekt „Ankerzeit“ widmen. Die Aktion in der Kuppendorfer Heide war ihre erste Idee, weitere sollen folgen. Das Betätigungsfeld ist groß, der Aktionsradius wird es auch sein. Denn Juliane Worbs, mit der anderen halben Stelle für die Kirchengemeinde Sulingen zuständig, muss sich nicht auf das Sulinger Land beschränken. „Ich bin für den gesamten Kirchenkreis zuständig“, also wird sie das auch nutzen – in Lemförde, Diepholz, Wagenfeld, Rehden, Barnstorf. Die nächste Aktion der „Ankerzeit“ ist eine Familienfreizeit auf Spiekeroog vom 14. bis 16. April. Noch sind zwei von neun Familienplätzen frei.

Marten Lensch, Superintendent im Kirchenkreis Grafschaft Diepholz, ging am Sonntag mit auf den Spaziergang. Auch er schaute vor dem Start auf die Uhr – in etwas ungeduldiger Hoffnung auf mehr Teilnehmer. Am Ende wurde die Resonanz mit 20 Erwachsenen (überwiegend außerhalb der Zielgruppe) und den Kindern als in Ordnung bewertet. „Ich hoffe, dass die Kirche mit der Ankerzeit eine Altersgruppe ansprechen kann, die sich bis jetzt nicht ansprechen lässt. Zu sagen: ,Kommt in unsere Kirche’ – das funktioniert nicht. Wir müssen diese anderen Wege gehen“, sagte Lensch. Einen Spazierweg durch die Kuppendorfer Heide in diesem Fall. Es sei ein guter Anfang gemacht, urteilte Lensch und ist sich sicher: Wenn die sechs Jahre „Ankerzeit“ um sind, werden sich eine Menge mehr Menschen von den Angeboten angesprochen fühlen, „dann ist alles ganz anders“.  csa

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