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Fusion der Kreissparkassen?

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Ein neues Kreistagsmitglied verpflichtete Landrat Cord Bockhop (Mitte) mit Karl-Friedrich Dünnemann (CDU,r.), hier mit dem Kreistagsvorsitzenden Wolfgang Griese (l.). Dünnemann tritt die Nachfolge des verstorbenen Wilhelm Rümke an. ·
Ein neues Kreistagsmitglied verpflichtete Landrat Cord Bockhop (Mitte) mit Karl-Friedrich Dünnemann (CDU,r.), hier mit dem Kreistagsvorsitzenden Wolfgang Griese (l.). Dünnemann tritt die Nachfolge des verstorbenen Wilhelm Rümke an. · © Foto: Seidel

Diepholz - Von Anke SeidelDer verhaltene Beifall ließ darauf schließen, dass manche Kreistagsabgeordnete völlig überrascht waren – ja, allein bei dem Gedanken lähmendes Entsetzen empfanden, wie Gespräche am Rande der Sitzung später bestätigten. Andere wiederum fanden die Frage völlig legitim, ja längst überfällig: Für die Fusion der Kreissparkassen Syke und Grafschaft Diepholz machte sich gestern im Haus Herrenweide der SPD-Kreistagsabgeordnete Dr. Christoph Lanzendörfer stark.

In markigen Worten trug Christoph Lanzendörfer seinen Antrag vor, der in den Gremien des Kreistags beraten werden soll: „Uns trennt in diesem Landkreis eine schwärende, ja immer noch blutende Wunde: Die Demarkationslinie, die organisatorische Trennung des Landkreises in eine Nordkreis- und eine Südkreissparkasse.“

Auf der Grundlage der Gesetzgebung von 1977 argumentierte der SPD-Abgeordnete, dass die Verantwortlichen damals entweder die Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften („ein Landkreis – eine Sparkasse“) versäumt hätten; oder aber sie hätten, vorausblickend auf die erneute Änderung des Sparkassengesetzes 1990, für 13 Jahre einen „übergangsweise rechtswidrigen Zustand in Kauf genommen“.

Im Sinne der Einheitlichkeit des Landkreises Diep holz „muss es jedem auf der Seele brennen, endlich die organisatorischen Voraussetzungen zur Vollendung dieser Einheitlichkeit zügig in Angriff zu nehmen“, forderte Christoph Lanzendörfer.

Landrat Cord Bockhop betonte, dass der Landkreis nicht Eigentümer der Sparkassen sei – und gestand, dass er bei seinem Amtsantritt die Gespräche mit den Verantwortlichen beider Kreissparkassen genau mit der Frage nach dem Zusammenschluss belastet habe. „Es ist nicht so, dass sich das Geschäftsgebiet deckt...“, erklärte Bockhop. Er riet dazu, sich sehr genau zu überlegen, ob man die Diskussion über den Zusammenschluss öffentlich führen wolle.

CDU-Fraktionschef Volker Meyer sah überhaupt keinen Grund, über Fusion zu beraten: „Das Thema ist 2010 mit dem letzten Vorstandswechsel diskutiert worden. Zum einen gibt es unterschiedliche Geschäftsmodelle, zum anderen unterschiedliche Strukturen.“

Trotzdem: Nach Lanzendörfers Antrag müssen sich jetzt die Gremien damit befassen.

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