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2793 Ukrainer finden Schutz im Landkreis Diepholz

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Von: Anke Seidel

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Ankunft in Diepholz: Am 11. März waren über die Landesaufnahmebehörde 96 Flüchtlinge aus der Ukraine in den Landkreis gekommen.
Ankunft in Diepholz: Am 11. März waren über die Landesaufnahmebehörde 96 Flüchtlinge aus der Ukraine in den Landkreis gekommen. © Eberhard Jansen/Archiv

Der erste Bus aus der Landesaufnahmebehörde war am 11. März angekommen - mit 96 Flüchtlingen aus der Ukraine. Heute leben 2793 Ukrainer im Landkreis.

Landkreis  Diepholz. Flucht und Vertreibung aus der Ukraine haben direkte Auswirkungen auf den Landkreis Diepholz: 2793 ukrainische Flüchtlinge haben in diesem Lebensraum bisher Schutz gefunden. Diese Zahl (Stand: 10. Februar) nannte Rainer Norzel als Leiter des Landkreis-Fachdienstes Soziales im Fachausschuss für Jugend, Gesundheit und Soziales.

Zum Vergleich: Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine ist deutlich höher als die Einwohnerzahl von Schwarme (2645), von Rehden (2352) oder von Kirchdorf (2278). Nur ein Viertel der Ukrainer (695 Menschen oder 24,9 Prozent) sind über die Landesaufnahmebehörde in den Landkreis Diepholz gekommen, drei Viertel (2098 Menschen oder 75,1 Prozent) reisten privat ein.

Zu Beginn der Aufnahmestatistik (18. März) registrierte der Landkreis 885 Ukraine-Flüchtlinge, von denen 140 (15,8 Prozent) über die Landesaufnahmebehörde in den Landkreis gekommen und 745 (84,2 Prozent) privat eingereist waren. Am 29. April waren es bereits 2188 Ukrainer, von denen nur 320 über die Landesaufnahmebehörde gekommen waren.

Der größte Teil der Flüchtlinge sind Erwachsene im Alter zwischen 30 und 64 Jahren. Sie stellen mit 1254 Menschen fast die Hälfte der ukrainischen Schutzsuchenden (44,9 Prozent). Etwa ein Fünftel (21,4 Prozent) sind zwischen zehn und 19 Jahre alt, exakt 598 Kinder und Jugendliche. Unter den Flüchtlingen sind außerdem 145 Babys und Kleinkinder im Alter bis zu vier Jahren (5,2 Prozent) sowie 233 Senioren über 65 Jahre (8,3 Prozent).

Kontakt zu Verwandten ist wichtig

Rainer Norzel stellte eine bundesweite Studie vor, die belegt: Die Kriegshandlungen veranlassten 96 Prozent der ukrainischen Schutzsuchenden zur Flucht. 60 Prozent wählten Deutschland als Ziel, weil hier bereits Verwandte, Freunde oder Bekannte leben. Diese Zahl erklärt den hohen Anteil der privat Einreisenden. 80 Prozent waren zusammen mit der Familie aus der Ukraine geflohen.

72 Prozent der Schutzsuchenden, so belegt die bundesweite Studie, haben einen höheren, zumeist akademischen Bildungsabschluss. In der Ukraine selbst sind es deutlich weniger (50 Prozent Gesamtbevölkerung).

Hoher Bildungsstand

Von den nach Deutschland Geflüchteten haben 52 Prozent einen Master-Abschluss, 13 Prozent einen Bachelor und vier Prozent haben promoviert. Ein Viertel (26 Prozent) dieser Schutzsuchenden möchte für immer in Deutschland bleiben, aber ein gutes Drittel (34 Prozent) nur bis zum Kriegsende.

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