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Landkreis Diepholz – Die örtlichen Zubringer-Angebote für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) können kommen: Der Schulausschuss gab grünes Licht für das Programm, das Kommunen bei der Einrichtung von Anruflinien- oder Anrufsammeltaxis, Bürgerbussen und ähnlichen bedarfsgesteuerten Systemen unterstützen soll (wir berichteten bereits).
Die 750 000 Euro dafür fließen in den Haushalt ein. Diese und andere Entwicklungen – wie sinkende Fahrgastzahlen durch Corona und steigende Schülerzahlen – sorgen dafür, dass der Landkreis für seinen ÖPNV 2,8 Millionen Euro mehr ausgeben muss als bisher. Konkret steigen die Kosten laut Jens Heidenreich (Kreisverwaltung) von 12,7 Millionen Euro auf 15,5 Millionen Euro.
Dass künftig 484 Schüler mehr als bisher Schulen im Landkreis besuchen, berichtete Frank Hülskämper als stellvertretender Leiter des Landkreis-Fachdienstes Bildung. Die Zahl steigt von 21 237 auf 21 721. Als Schulträger investiert der Landkreis 2021 Millionenbeträge in die Bauten: eine Million Euro in die Erweiterung der Haupt- und Realschule Twistringen, 1,5 Millionen in die Sanierung des Hauptgebäudes im Berufsbildungszentrum Dr. Jürgen Ulderup Diepholz sowie zwei Millionen Euro ins Gymnasium Syke und 2,5 Millionen Euro in die Aufstockung der Realschule Diepholz. Diese Zahlen nannte Mischa Flaspöhler als Leiter des Landkreisfachdienstes Liegenschaften.
Unabhängig davon: Gleich in zweifacher Hinsicht könnte der Landkreis von Mitteln des Landes Niedersachsen profitieren – wenn auch in sehr begrenztem Umfang, wie Erster Kreisrat Wolfram van Lessen signalisierte. Zwar stellt das Wirtschaftsministerium 30 Millionen Euro für zusätzliche Schulbusse bereit, um in Corona-Zeiten mehr Sicherheit für Schüler zu schaffen. Aber: Anspruch haben 37 Landkreise. „Das kann die Welt nicht sein“, so van Lessen zur möglichen Zuschusshöhe. Selbstverständlich führe die Verwaltung Gespräche mit Busunternehmen, ob zusätzliche Busse und zusätzliche Fahrer verfügbar wären.
Außerdem stellt das Kultusministerium 20 Millionen Euro für zusätzlichen Coronaschutz an Schulen bereit. Der Erste Kreisrat rechnete vor, dass allein eine kleine Trennscheibe aus Plexiglas 75 Euro koste – umgerechnet aber nur 20 Euro pro Schüler aus dem neuen Zuschuss fließen könnten.
Das Szenario B, stark eingeschränkten Präsensunterricht an den Schulen, will der Landkreis möglichst vermeiden. Das betonte Landrat Cord Bockhop in einem Gespräch mit dieser Zeitung. Bei strikter Einhaltung der Maskenpflicht sei die Ansteckungsgefahr an den Schulen stark eingegrenzt. Landesweit seien zurzeit 34 Lehrer und 190 Schüler mit Corona infiziert – bei insgesamt etwa 76 000 Lehrkräften und 800 000 Schülern.