Erste Sitzung des Diepholzer Jugendrats: Gremium wählt Niklas Richter zum Sprecher

Diepholz - Von Sven Reckmann. Der neue Diepholzer Jugendrat hat seine Arbeit aufgenommen. Bei der konstituierenden Sitzung gestern Nachmittag im Rathaus absolvierten die jungen Ratsherrn und -frauen ihre ersten Schritte in dem neugebildeten Parlament.
Dabei stand auch gleich die erste Wahl auf der Tagesordnung; so galt es, einen Sprecher zu bestimmen. In geheimer Abstimmung sprachen sich die zehn Ratsmitglieder für Niklas Richter aus. Er erhielt vier der zehn Stimmen. Jeweils zwei Stimmen gab es für Tarek Schafmeyer und Zara-Leona Zinnecker, die damit zu den stellvertretenden Sprechern wurden.
Immerhin sechs von zehn Ratsmitgliedern hatten sich für den Sprecher-Posten zur Wahl gestellt. „Das zeigt, dass Ihr Lust habt mitzumachen“, sagte Florian Marré von der Stadtverwaltung, der Sitzung und Wahl leitete.
Der Sprecher habe eine wichtige Funktion, erklärte Marré: Er ist erster Ansprechpartner für die Verwaltung, hilft bei der Ausformulierung der Tagesordnung mit, ist Sprachrohr für das Gremium. Und nicht zuletzt hat er einen festen Sitz im städtischen Jugendausschuss.
Daneben ging es in der Sitzung hauptsächlich um Formalien, wie der Verpflichtung und der Pflichtenbelehrung der neuen Ratsmitglieder. Mit der Geschäftsordnung wird sich das Gremium in den kommenden Wochen Spielregeln geben.
Nur zwei Zuhörer gekommen
Das Zuschauerinteresse an der Premiere blieb überschaubar: Zwei Zuhörer hatten sich neben dem Pressevertreter in den Besucherreihen eingefunden, beides Ratsmitglieder aus Diepholz.
Bürgermeister-Stellvertreter Hans-Werner Schwarz hatte die jungen Leute eingangs zu ihrer Wahl beglückwünscht. „Ich zolle Euch Respekt, dass ihr Euch einer solchen Verantwortung stellt.“ Gelegentlich werde kritisiert, dass „in Diepholz für die Jugendlichen nichts los ist“. Ganz sicherlich ein Ansatzpunkt und Betätigungsfeld für das neue Gremium: „Wir erhoffen uns, dass wir Entscheidungen vorbereiten können, deren Grundlagen von Euch erarbeitet worden sind.“
Dabei wollen „die Großen“ der Jugendrat nicht allzu viele Vorgaben machen: Er sei ja schon eine ganze Weile im politischen Geschäft, berichtete Schwarz, „und ich habe Erfahrungen mit zwei Jugendräten gemacht. Immer wenn die Erwachsenen eingegriffen haben, dann wurde es schwierig.“
Jugendlichen zwischen 12 und 21 Jahren angetreten
Rund 800 Wähler hatten bei der ersten Jugendratswahl mitgemacht, wobei es große Unterschiede zwischen den Schulen gab, wie Schwarz berichtete. Während es in der GFS 77 und in der Jahnschule 66 Prozent Wahlbeteiligung gegeben habe, sei es im BBZ nur 1,2 Prozent gewesen.
Wählen oder zur Wahl antreten durften alle Jugendlichen aus Diepholz zwischen 12 und 21 Jahren beziehungsweise Schüler oder Auszubildende, die in Diepholz zur Schule gehen.
Gewählt wurden schließlich Niklas Richter, Jonas Bösking, Tarek Schafmeyer, Paula Tabke, Andreas Schwarz, Eike Müller, Zara-Leona Zinnecker, Rebecca Klatt, Johannes Luber und Carolina Schädler.
Schon Anfang Dezember kommt der Jugendrat in Vechta zu einem zweitägigen Seminar zusammen. Dabei geht es vor allem um das gegenseitige Kennenlernen und erste thematische Arbeit. Aber auch ein abendliches Eisstockschießen steht auf dem Programm – denn das Ganze soll schließlich auch Spaß machen.