Rekord beim Oldtimer-Treffen in Aschen: Mehr Besucher denn je

Besucherrekord geknackt: Weit mehr Menschen kamen zum 25. Oldtimer-Treffen als 2019. Das gute Wetter lockte mehrere Tausend Besucher und Teilnehmer nach Aschen.
Aschen – Staubig war‘s. Und warm. Und laut. Und vor allem voll. Das 25. Oldtimer-Treffen in Aschen war ein absoluter Erfolg. Nach zweijähriger Corona-Pause war es besser besucht denn je. Mehr Fahrzeuge, mehr Teilnehmer, mehr Fläche. „Wir haben unser Gelände um drei Hektar erweitert“, sagte Hermann Hüntemann als Kopf des Vereins „Die Oldieschrauber“, der diese Veranstaltung Jahr um Jahr auf die Beine stellt. Vor Corona kamen im Schnitt immer zwischen 6 000 und 8 000 Gäste. Genaue Besucherzahlen konnte Hüntemann am Sonntagabend nicht nennen, aber er sagte: „Die Zahl von 2019 haben wir weit übertroffen.“
Dieser Rekord liege laut Hermann Hüntemann zum Teil an Corona selbst: „Zwei Jahre haben die Menschen geschmachtet, nach Aschen kommen zu können.“ Das Warten sei für viele eine Qual gewesen, denn das Treffen in Aschen zeichne vor allem seine Einzigartigkeit aus. „Wir vereinen alle vier Elemente: Auto, Motorrad, Baumaschine und Lkw“, so Hüntemann. „So wie die Besucher erzählen, ist das einmalig“, meinte der Organisator.
Doch auch eine Strategieänderung habe zum Erfolg beigetragen. Hermann Hüntemanns Tochter Lena erklärte: „Wir machen jetzt mehr auf Facebook und Instagram.“ Die Homepage der „Oldieschrauber“ sei auch überarbeitet worden. „Ich denke, dass wir so noch einmal ganz andere Leute erreichen konnten“, sagte Lena Hüntemann zum Besucherrekord. Natürlich habe auch das warme Wetter eine Rolle gespielt, meinte sie. „Buggys, Motorräder, Cabrios – die fahren alle nur raus, wenn es auch nicht regnet.“

Wieder einmal gab es allen voran unzählige Oldtimer in Aschen zu sehen. Baumaschinen machten Lärm. Ein ganz besonderes Geräusch erzeugten allerdings sogenannte Explosionsstampframmen der Firma Delmag auf einer historischen Baustelle. Ein Vierergespann aus der Hamburger Region präsentierte sie. Kennengelernt haben sich Martin Sattler, Ingo Rothe, Christian Gebauer und Markus Behrens vor einigen Jahren dort, wo sie am Wochenende waren: in Aschen.
„Für mich ist das ein Kindheitsgeräusch“, erzählte Sattler. „Dieses Multifunktionsgerät war in den 1960er- und 1970er-Jahren auf jeder Baustelle“, erinnerte er sich. Explosionsstampframmen diente zur Bodenverdichtung. Daneben sei sie auch fürs Pflastern und Pfähle in den Boden bringen geeignet gewesen. „Damit kann man sogar lehmigen Boden verdichten. Das geht mit einer Rüttelplatte nicht“, meinte er stolz.
Wer wissen wollte, wie viel sein Oldtimer wert ist, konnte zu einem Stand des TÜV gehen. Detlef Mentner vom TÜV Nord führte eine Wertschätzung durch. Das ließ sich Jörn Marcordes aus Dickel nicht entgehen. Er besitzt einen blauen Deutz aus dem Jahr 1937. „Das ist eine Straßenmaschine. Im Krieg wurde sie genutzt, um die Versorgung sicherzustellen“, erklärte er. „Aber jetzt möchte ich einen Anhaltspunkt über den Wert haben. 15 000 bis 20 000 Euro halte ich für realistisch“, schätzte er.

Die Bewertung erfolgte im Notensystem. Das genaue Ergebnis bekommen die Besitzer per E-Mail mitgeteilt. Nach ausgiebiger Begutachtung kam Detlef Mentner zu dem Schluss: „Hier haben wir fast nur Originalteile. Das wird wohl die Note 2. Das erreichen nicht viele Fahrzeuge.“ Jörn Marcordes grinste: „Ich bin zufrieden.“
Doch ab wann erhält ein Fahrzeug eigentlich die Bezeichnung „Oldtimer“? „Das Fahrzeug muss mindestens 30 Jahre alt sein“, sagte Mentner. So weit, so gut. „Es muss aber auch in einem historisch wertvoll erhaltbaren Zustand sein“, fügte er hinzu. „Und hier scheiden sich die Geister.“ Der TÜV entscheidet im Zweifelsfall: „Dafür nutzen wir das Notensystem.“ Ab der Note 3 dürfen Fahrzeuge das H-Kennzeichen tragen. Jörn Marcordes kann also beruhigt sein.