Kleine Feier mit „Kale“ in Diepholz

Was heißt Grünkohl auf Englisch? „Kale“ klärt Anthony „Tony“ Cross auf: „In den USA ist der als ,Superfood’ im Trend.“ Der 76-jährige Cross ist US-Amerikaner, kam nach vielen beruflichen Stationen in Deutschland, wo er als technischer Fachmann einer US-Firma für deutsche und amerikanische Streitkräfte arbeitete, „der Liebe wegen“ 2017 nach Diepholz. Hier ergriff er 2018 die Initiative zu einer ungewöhnlichen Runde, die nicht nur kurzfristig beliebt war, sondern es über bislang fünf Jahre blieb: Tony Cross gründete einen Stammtisch, bei dem (fast) nur Englisch gesprochen wird.
Diepholz – Die Teilnehmer der Runde in der „Körstube“ im Alten Rathaus in Diepholz haben Freude daran, ihre im Laufe ihres Lebens durch Beruf oder Reisen erlangten Englischkenntnisse mal wieder in einer Alltagssituation anwenden zu können. Etwas größer als nach einigen Schuljahren sollte der Sprachschatz schon sein, wenn man mitmachen möchte. Bei den Treffen gibt Tony Cross, der perfekt Deutsch spricht, meist kurz ein Thema vor, um die Gespräche in Gang zu bekommen. Die Teilnehmer berichten beispielsweise von Reisen, Erlebnissen und Erfahrungen. Wenn eine Vokabel fehlt, wird gern geholfen.
Englisch-Stammtisch besteht seit fünf Jahren
Das Interesse an dem Stammtisch ist nach wie vor groß. „Wir sind derzeit etwa 20 Leute“, erklärt Tony Cross. Für die Treffen ist die Gruppe aufgeteilt, um die Konversation zu erleichtern. Tony Cross: „Ich bin jeden Montag hier, die Teilnehmer kommen alle 14 Tage.“ Dabei gibt es keinerlei Zwang oder eine feste Mitgliedschaft. Der Stammtisch soll locker bleiben. Dementsprechend ist er stets unterschiedlich besucht.
Am Montagabend waren fast alle da: Da feierte der Englisch-Stammtisch mit „Kale“ auf den Tellern sein fünfjähriges Bestehen. „Körstuben“-Wirt Murugavel „Muru“ Muthiah und sein Team hatten den Grünkohl gekocht. Der schmeckte auch Martinus Kalkwarf. Der gebürtige Niederländer, der seit vielen Jahren in Diepholz lebt, ist von Anfang an beim Stammtisch. Dass die Runde nach fünf Jahren noch existiert, hatte er damals nicht erwartet. „Aber das freut mich sehr.“
Und Tony Cross freut sich auch über weitere Interessierte. Wer Lust hat, kann montags ab 19 Uhr mal in der „Körstube“ am Tisch mit dem bekannten großen Sofa vorbeischauen. Als Begrüßung ist dann sicherlich ein freundliches „Hello, how are you?“ zu hören.