8.162 Arbeitsplätze und neun Existenzgründer in Diepholz

Neun Existenzgründer, die in Diepholz einen Betrieb eröffnen wollen, berät Wirtschaftsförderer Bernd Öhlmann derzeit. „Fünfmal Gastronomie, ein Textilfachgeschäft für Frauenmode und drei Dienstleistungsunternehmen”, sagte der Wirtschaftsförderer zu den Branchen. Er geht davon aus, dass sieben dieser neun Existenzgründungen in diesem Jahr in die Tat umgesetzt werden können. Zur Zukunft der Betriebe in der Innenstadt meinte Öhlmann: „Die Rahmenbedingungen können wir schaffen, aber einkaufen müssen Sie”, richtete er sich an die Diepholzer. Wie Öhlmann weiter im städtischen Fachausschuss berichtete, gibt es derzeit in Diepholz 8.162 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze
Diepholz - Der Wirtschaftsförderer Bernd Öhlmann, offiziell Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing (Wista) der Stadt Diepholz, berichtete im städtischen Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft über „Tourismus und Wirtschaft am Standort Diepholz“.
8.162 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in Diepholz
In der Stadt Diepholz gab es im vergangenen Jahr 8.162 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze (neun weniger als 2021). Damit liegt Diepholz an zweiter Stelle im Landkreis nach Stuhr mit 15.990 Arbeitsplätzen und vor Syke mit 7.696. Zum weiteren Vergleich: In Sulingen gab es im Vorjahr 6.121 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, in Lemförde 2.949, in Barnstorf 2.258, in Wagenfeld 2.099 und in Rehden 720. Diese Zahlen nannte der Diepholzer Wirtschaftsförderer Bernd Öhlmann. Auch Zahlen zum Thema Pendler legt er vor: 3 028 Diepholzer arbeiten an ihrem Wohnort, 4 543 pendeln zu ihrem Arbeitsplatz außerhalb und 5 130 Menschen kommen zum Arbeiten in die Stadt Diepholz.
Im neuen Gewerbegebiet Reessingstraße sind nach seinen Ausführungen in der öffentlichen Sitzung acht Flächen verkauft – vier an Diepholzer Bestandsunternehmen und vier an externe Firmen. „Das Gebiet füllt sich“, sagte Öhlmann. Alle weiteren Flächen seien mit verbindlichen Kaufabsichten reserviert oder bereits in der Kaufvorbereitung.
Auf der Gewerbefläche Junkernhäusern an der B 214, auf dem früher die Gaststätte „Moorhof” stand, sind vorbereitende Arbeiten angelaufen. Hier beginne in diesem Jahr die Ansiedlung des Garten- und Landschaftsbaubetriebes Tasche, erklärte Öhlmann bei der Ausschusssitzung im Rathaus. Seit Amtsantritt des Wirtschaftsförderers im Jahr 2009 habe die Stadt Diepholz insgesamt 247 245 Quadratmeter Gewerbeflächen in den Gebieten Junkernhäuser Weg, Kielweg und Reessingstraße verkauft – allein im vergangenen Jahr waren es 87 720 Quadratmeter.

Die Hauptaufgabe der Wirtschaftsförderung ist, in Diepholz bestehende Unternehmen zu betreuen und zu sichern. Hinzu kommt die Ansiedlung von neuen Unternehmen sowie die Vernetzung von Führungskräften. Unternehmensgründungen sind ein weiteres Aufgabengebiet Öhlmanns – und auch Verwaltungstätigkeiten in seinem Büro im Rathaus. Die Wista gibt gemäß ihrem Programm Fördermittel aus. Dafür standen in den vergangenen Jahren jeweils 160 .000 Euro im Haushalt bereit.
Blick auf die Leerstände in der Innenstadt
Zudem kümmert sich Bernd Öhlmann um die Innenstadt mit Blick auf die Leerstände. „Dass die Mietpreise alles kaputtmachen, wie es in sozialen Medien kolportiert wird, dem ist nicht so”, antworte Öhlmann auf eine Frage von Wilhelm Reckmann (FDP). „Die meisten Immobilieneigentümer sind flexibler geworden”, ist eine Erfahrung des Wirtschaftsförderers. Er sehe mehr Probleme in den Zuschnitten der Läden in der Innenstadt, so Öhlmann. In einigen Immobilien sei jahrelang nichts passiert. Wenn dort beispielsweise eine neue Gastronomie eingerichtet werden soll, sind Brandschutzauflagen zu erfüllen und barrierefreie Toiletten einzubauen.
Wohnmobilstellplatz: Mehr als 3.000 Übernachtungen jährlich
Für den Bereich Tourismus gibt es in der Wista die Fachkraft Christina Bünnemeyer, die seit März 2021 eine halbe Stelle hat. Sie kümmert sich zum Beispiel um den Wohnmobilstellplatz am Heldenhain, wo jedes Jahr mehr als 3 000 Übernachtungen registriert werden und der dieses Jahr neu gestaltet wird. „Christina Bünnemeyer hat sich als versierte Ansprechpartnerin für alle Tourismusaktivitäten der Stadt Diepholz etabliert,“ so Bernd Öhlmann. Zu diesen Aktivitäten gehörten 2022 die Gästeführerausbildung in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Diepholz, die erste Auflage des Gutscheinheftes für Gäste der Stadt und das neue innerstädtische Informations- und Wegeleitsystem.
Weitere Anforderungen an die Wirtschaftsförderung
Für die Zukunft sieht Bernd Öhlmann aufgrund der sich ändernden Arbeitswelt weitere Anforderungen an die Wirtschaftsförderung. Eine davon: „Bei Bedarf gemeinsam mit den Unternehmen kurzfristig flexible, kostenoptimierte und zukunftsorientierte Lösungen für neue Aufgaben- und Problemstellung zu erarbeiten“, wenn die Firmen diese Unterstützung wünschen. Es gehe zukünftig auch darum, Flächen optimal zu nutzen, da man nicht unbegrenzt Gewerbegebiete ausweisen könne. Zudem seien Unternehmensgründungen zu forcieren.