Diepholzer Rat beschließt „Allwetterbad“

Der erste Schritt zum Bau eines neuen Diepholzer Bades, das die in die Jahre gekommenen Bäder „Freibad Müntepark“ und Hallenbad „Delfin“ ersetzen soll, ist gemacht. Der Rat der Stadt Diepholz beschloss am frühen Mittwochabend, die Stadtwerke Huntetal mit der Planung eines „Allwetterbades“ (so der Arbeitstitel) im Müntepark zu beauftragen. Die Ratsmitglieder fassten diesen Beschluss bei der öffentlichen Sitzung im Rathaus einstimmig und ohne lange Diskussion. Sie folgten damit den Empfehlungen der städtischen Fachausschüsse.
Diepholz – Wenn alles läuft wie derzeit geplant, soll das neue, ganzjährig zu nutzende Bad im Müntepark 2028 in Betrieb gehen. Über Kosten wurde offiziell nichts gesagt. Wilhelm Reckmann (FDP) nannte ein „vermutliches Finanzvolumen von 20 Millionen Euro“. Die Stadt Diepholz hofft, dass sie Fördermittel bekommt – unter anderem, weil das Schwimmenlernen von Kindern eine immer größere Bedeutung bekommt.
Hallenbad-Basis aus dem Jahr 1964, Freibad-Basis aus 1939
„Haben wir nicht gerade andere Sorgen?“ Diese Frage stellte Bürgermeister Florian Marré angesichts der hohen Kosten für ein neues Bad – allein bis zu einer Million Euro für die ersten Planungsschritte – in den Raum. Er erklärte die Notwendigkeit: „Aus verschiedensten Gründen wurden größere Investitionen in der Vergangenheit einfach nicht getätigt.“ Die Basis des Freibads ist aus dem Jahr 1939, die letzte große Sanierung war 1972. Das Hallenbad „Delfin“ stammt in der Basis aus dem Jahr 1964, es wurde 1998 saniert und umgestaltet. „Die verbaute Technik ist in vielen Bereichen nicht so, wie man sich das heute vorstellt. Auch Ansprüche der Badegäste haben sich verändert.“, sagte Marré. Gerade in der Energieeffizienz gebe es Nachholbedarf, Ersatzteile seien in manchen Bereichen nicht mehr zu bekommen.
Bürgermeister Marré: „Wir wollen unserer Bevölkerung und auch den Nachbarn ein ganzjähriges Schwimmangebot anbieten.“ Für Familien, Sportschwimmer und Schüler. Das sei Aufgabe eines Mittelzentrums, der man sich auch finanziell stellen müsse. „Wir sind nicht blauäugig und werden uns nicht alles leisten können“, sprach Marré von Vereinen und anderen Bad-Nutzern geäußerte Wünsche an. Zudem behält sich die Stadt laut Ratsbeschluss vor, die Planung nach Abschnitten stoppen zu können.
„Sanierung zu teuer“
Ingo Estermann (SPD) befürwortete die Bad-Pläne. Man müsse auch die Attraktivität für Jugendliche im Blick haben. Ralf Müller wies als Sprecher der Gruppe CDU/FDP auf den schlechten technischen Zustand der beiden Diepholzer Bäder hin: „Eine umfangreiche Sanierung ist nach unserer Meinung zu teuer, wenn Kosten eines Neubaus gegenüber gestellt werden.“ Der einstimmige Ratsbeschluss sieht auch vor, dass das jetzige Freibad und das Hallenbad ab jetzt nur mit dem zwingend erforderlichen Aufwand hinsichtlich etwaiger Reparaturaufwendungen zu betreiben sind.