Der Finanzhaushalt schließt mit 2,5 Millionen Euro Defizit ab. Der Bankbestand lag nach Homfelds Angaben zum Stichtag 1. Januar bei 7,9 Millionen Euro, während die Samtgemeinde 10,9 Millionen Euro Schulden hatte.
Kommentar: Samt- oder Einheitsgemeinde - wen interessiert‘s?
Der Samtgemeinderat will sich einer Diskussion über Vor- und Nachteile einer Einheitsgemeinde stellen. Endlich! Diese Debatte ist seit Jahren überfällig.
Bisher scheuten einige Volksvertreter das Thema. Eine Begründung: Die Bevölkerung lehne eine Einheitsgemeinde ab. Ob die Mehrheit der Menschen wirklich unbedingt in einer Samtgemeinde und auf keinen Fall in einer Einheitsgemeinde leben will, ist allerdings fraglich. Die Zahl der Besucher in den Ratssitzungen der Mitgliedsgemeinden (in der Regel null bis maximal eine Handvoll) spricht zumindest nicht für ein großes Interesse an dem, was auf Gemeindeebene politisch passiert.
Argumente für eine Einheitsgemeinde gibt es viele: Die Gemeinderäte haben nicht viel zu sagen, die meisten großen Entscheidungen fallen bereits auf Samtgemeinde-Ebene.
Die Umwandlung in eine Einheitsgemeinde könnte zu einer Verbesserung der Finanzlage beitragen. Dieses Jahr sind für Sitzungsgelder und Co. in den vier Mitgliedsgemeinden insgesamt 123 000 Euro veranschlagt, von denen ein Teil in einer Einheitsgemeinde wegfallen würde. Denn dann gäbe es keine Gemeinderäte mehr – wohl aber könnten Ortsräte die Interessen ihrer Orte vertreten. Sie sind jedoch in der Regel kleiner und tagen seltener als Gemeinderäte.
Der Verwaltungsaufwand würde sinken, so müssten beispielsweise nicht mehr extra Haushaltspläne für Asendorf, Martfeld, Schwarme und den Flecken Bruchhausen-Vilsen erstellt werden.
Wie viel genau könnte die Samtgemeinde als Einheitsgemeinde sparen? „Jede Zahl wäre spekulativ“, sagt Kämmerer Hannes Homfeld. „Da müsste man eine organisatorische Untersuchung machen.“ Dass diese Untersuchung nun ansteht, ist richtig.
Die Ergebnisse müssen transparent und öffentlich diskutiert werden. Dann wird sich auch herausstellen, wie die Bürger zu dem Thema stehen. Und ob es sie überhaupt interessiert.