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Abi-Jahrgang aus Bruchhausen-Vilsen erklärt die letzten Unterrichtstage zur Mottowoche

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Von: Anne-Katrin Schwarze

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verkleidete Jugendliche auf Schultischen
Die wilden Kerle, Elmo, Mario und Bibi sind dabei, wenn der 13. Jahrgang während der Mottowoche den Schulbetrieb auf den Kopf stellt. © Oliver Siedenberg

Samtgemeinde – Bibi Bloxberg, den wilden Kerlen, Hermine Granger und vielen anderen Film- und Romanfiguren hauchten die angehenden Abiturienten aus Bruchhausen-Vilsen gestern Leben ein und verkleideten sich wie ihre Kindheitshelden. Nicht, weil sie Karneval verpasst hätten, sondern weil ihre Tage an der Schule gezählt sind. „Wir feiern die Schulzeit“, erklärt Amrei Focke das Spektakel, das sich über die gesamte Woche hinzieht, jeden Tag unter einem anderen Motto.

„Wir treffen uns schon morgen um 5 oder 6 Uhr und laufen gemeinsam zur Schule“, gibt sie Einblick in das ausgelassene Tun, das sich als „Mottowoche“ auch an vielen anderen Gymnasien zur jungen Tradition entwickelt hat. An einem Tag gab der Anfangsbuchstabe des eigenen Namens die Verkleidung vor, an einem anderen ließen die Schüler ihrer kreativen Fantasie zum Thema „Zeitreise“ freien Lauf. Heute blicken sie in die Zukunft und kommen als Rentner verkleidet zur Schule. Märchenhaft wird es morgen, dann tobt sich der Abschlussjahrgang zum selbstgewählten Abi-Motto aus: „Alabin“.

Mit b, damit die Buchstabenkombination abi drinsteckt. Pate steht Aladin, daran lässt das mehrdeutige Abi-Motto 2023 keinen Zweifel: „In jeder Flasche steckt ein Genie“. Apropos Flasche: „Alkohol ist tabu“, stellt Schulleiterin Lisa Peitzmeier-Stoffregen klar. „Sonst ist der Spaß sofort und für alle vorbei“, habe sie vorab mit dem Jahrgang verabredet. Wichtig auch: „Unterricht muss möglich sein“, betont die Schulleiterin. Schreibt eine Klasse eine Arbeit oder wünscht die Lehrkraft keine Unterbrechung, hat es ruhig zu bleiben. „Bisher halten sich alle gut daran“. Die Redaktion war in dieser Woche zweimal zu Gast am Gymnasium und kann das bestätigen: Die Helden klopfen an und warten auf Antwort. Kommt das Okay, ziehen sie in ausgelassener Partylaune hinter einer großen Lautsprecherbox als Polonäse durch den Raum, Mallorca-Hits geben den Takt an.

Im Foyer ist dieser Tage ein Bereich für den Abschlussjahgang reserviert. Flatterband markiert die Grenze. Dahinter darf auf Tischen getanzt werden, davor darf man, je nach Alter, irritiert, dann neugierig, später ungeduldig beobachten, wie es sich anfühlen muss, wenn das Ende der mindestens 13-jährigen Schulzeit abzusehen ist. Luftballons markieren diese Partyzone, doch auch dafür gibt es eine Verabredung mit der Schulleitung: Wenn der Spaß vorbei ist, muss alles wieder pikobello aussehen.

In ihrem Unterricht hatte Lisa Peitzmeier-Stoffregen gestern so prominente Zuhörer wie „Laura“ und ihren Stern, „Super Mario“, und „Tina“ von „Bibi und Tina“. „Wir haben etwas früher Schluss gemacht, damit für den Spaß noch Zeit blieb“, verrät sie und nimmt das Treiben mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. Einige ihrer Kollegen lassen sich sogar zum Mitmachen überreden. Da sieht man den Mathelehrer tanzen und hört die Deutschlehrerin Karaoke singen.

Für den Jahrgang 13 ist diese Woche bereits die letzte reguläre Unterrichtswoche ihres vierten Semesters. Ab Freitag sind Ferien, danach stehen bis in den Juni hinein Prüfungen an. Vier schriftliche und eine mündliche müssen die jungen Frauen und Männer bestehen – und weitere Voraussetzungen erfüllen – um die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. 53 Schüler treten dafür in diesem Jahr an, ein vergleichsweise kleiner Jahrgang.

Mit den Osterferien nächste Woche beginnt für die meisten die heiße Phase der Vorbereitungen. Bis dahin feiern sie, dass sie es so weit gebracht haben.

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