Martfelder veröffentlicht „Die Pastoren im Altkreis Hoya seit der Reformation“

Martfeld - Von Regine Suling. Die Geschichte der Region fasziniert ihn, vor allem dann, wenn sie um Menschen kreist. Den 500-jährigen Jahrestag der Reformation nahm Henns Harries aus Martfeld zum Anlass für ein besonderes Buch, das in Kürze erscheinen wird: „Die Pastoren im Altkreis Hoya seit der Reformation“. In dem Werk stecken Informationen über die Geistlichen, die in den vergangenen 500 Jahren in der Region wirkten. „Ich wusste nicht, dass das so ein Wälzer wird“, sagt der Martfelder mit Blick auf die knapp 300 Seiten, die er bis dato fertiggestellt hat.
Insgesamt werden in dem Werk 3 500 Personen genannt, darunter nicht nur die Pastoren, sondern auch ihre Angehörigen - Kinder, Frauen und Schwiegereltern. „Das war mir wichtig, damit man etwas über das gesamte soziale Umfeld erfährt“, erläutert Henns Harries, der sich schon lange für Genealogie interessiert und sich auch in dem 2016 gegründeten Verein Gesellschaft für Familienkunde im Kreis Hoya engagiert. Unter deren Dach erscheint das neueste Buch von Harries als erstes Werk des Vereins überhaupt.
Dafür hat der Autor herausgefunden, dass es in jedem Kirchspiel in den zurückliegenden 500 Jahren im Schnitt rund 25 Pastoren gab. Deren (familiäre) Historie hat Henns Harries bis zum Zweiten Weltkrieg im Detail aufgearbeitet, danach aber aus Gründen des Datenschutzes nur noch Namen und Dienstzeit der Pastoren genannt.
Was ihn an diesem Buch so reizte? „Dass es ein ganz anderer Personenkreis als der ist, mit dem ich mich sonst beschäftigt habe“, erläutert Henns Harries. In der Vergangenheit habe er sich zum Beispiel bei der Erstellung von Höfechroniken überwiegend im landwirtschaftlichen Bereich bewegt. Im aktuellen Buch dagegen gehe es nicht nur um Pastoren, sondern auch um Beamte und Offiziere. „Das ist ja ein ganz anderer gesellschaftlicher Schlag“, findet der Autor.
In seinem Buch vereint er Daten aus 600 Kirchenbüchern aus ganz Deutschland. Und nicht nur über Protestanten: „Es kommen auch angeheiratete Katholiken, Mennoniten oder Juden vor“, berichtet er. Ganz fertig ist das Buch noch nicht. „Ich brauche noch Daten aus Südafrika, England und der Schweiz.“
Arbeit dauerte zwei Jahre
An seinem Werk arbeitet Harries seit zwei Jahren. „Intensiv und jeden Tag mindestens eine Stunde“, sagt der Martfelder.
Unterstützt wird das Projekt finanziell von den Samtgemeinden Grafschaft Hoya und Bruchhausen-Vilsen, von der Hoya-Diepholz’schen Landschaft und der Firma Lühmann aus Hoya.
Auch Superintendent Dr. Jörn-Michael Schröder vom Kirchenkreis Syke-Hoya hat zugesagt, das Projekt mit Tatkraft zu unterstützen: „Wir werden gemeinsam schauen, wie wir das Buch bewerben, ob wir eine bestimmte Auflage durch die Kirchengemeinden abnehmen und ob wir eine Veranstaltung dazu machen“, erklärte Schröder auf Nachfrage der Kreiszeitung. „Wir freuen uns, dass Herr Harries so engagiert tätig ist“, lobte der Superintendent den Einsatz des Martfelders.
Dieser investiert viel Herzblut in sein Buch. Und bewertet die Zusammenarbeit mit den betroffenen Kirchengemeinden als sehr positiv, denn sie unterstützten ihn mit zahlreichen Informationen.
Das Buch „Die Pastoren im Altkreis Hoya seit der Reformation“ bietet weit mehr als nur historische Daten: Wann immer es ging, hat Harries Geschichten, die er über die Pastoren in den Kirchenbüchern fand, in sein Buch mit eingewoben. Auch über weithin bekannte Pastoren wie Philipp Spitta, der Anfang des 19. Jahrhunderts in Wechold wirkte und viele bekannte Kirchenlieder schrieb.
Im Handel
Das Buch „Die Pastoren im Altkreis Hoya seit der Reformation“ von Henns Harries wird 20 Euro kosten und voraussichtlich Ende Februar oder Anfang März im Buchhandel und über die Gesellschaft für Familienkunde im Kreis Hoya erhältlich sein.