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„Fast schon zu gut“: Ein Marktplatz voller Schätze

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Im Stil der 60er-Jahre-Mode begrüßten Miriam Schotte (links) und Brigitte Hundertmark die Gäste gestern bei der Oldtimer-Schau auf dem Marktplatz in Bruchhausen-Vilsen an einem Ford-A-Retromodell. Foto: Heiner Büntemeyer
Im Stil der 60er-Jahre-Mode begrüßten Miriam Schotte (links) und Brigitte Hundertmark die Gäste bei der Oldtimer-Schau auf dem Marktplatz in Bruchhausen-Vilsen an einem Ford-A-Retromodell. © Heiner Büntemeyer

Br.-Vilsen - Von Heiner Büntemeyer. So hatten sich die Organisatoren des Oldi-Clubs Altkreis Syke ihre Oldtimer-Schau am 1. Mai in Bruchhausen-Vilsen immer gewünscht: Herrliches Frühsommerwetter, wunderbare Oldtimer und unglaublich viele interessierte und gut gelaunte Besucher.

„Fast war es schon zu gut“, fasste Vorstandsmitglied Thomas Burkhardt seine Eindrücke von der Ausstellung zusammen. Vor allem in den Mittagsstunden war die Kapazität des Ausstellungsgeländes nahezu erschöpft. Das war der Zeitpunkt, an dem diejenigen, die früh gekommen waren, noch immer die Atmosphäre der Veranstaltung genossen und jene, die sich einen schönen Nachmittag auf dem Marktplatz machen wollten, kaum noch einen Stellplatz fanden.

Roland Czermerys konnte zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr weiterhelfen. Er saß an der Platzeinfahrt und dirigierte die Mitglieder von Automobilclubs zu ihren Sammelplätzen, schickte die Zweiradfahrer auf das für sie reservierte Gelände und die Nutzfahrzeuge auf ihre Stellplätze. Der unschätzbare Vorteil von Czermerys: Bei ihm fuhren alle Besucher vorbei. Er hatte sie wirklich alle gesehen – die Zweiräder, die Brummis, die Ami-Schlitten und die kleinen Fiat 500, den Lotus „Super 7“ und den knatternden „Trabbi“.

Wahre Schätze und „Brot-und-Butter“-Wagen

Jedes dieser liebevoll gepflegten Fahrzeuge hätte es verdient gehabt, aufmerksam betrachtet zu werden, aber meistens blieben die Besucher natürlich vor den besonders auffälligen Oldtimern stehen: vor dem Borgward-Isabella Coupé, dem der Besitzer einen ebenso schnuckeligen „Eriba-Puck“-Wohnwagen angehängt hatte, dem tiefschwarzen und zeitlos schönen MG  TF  1500 oder dem eleganten Maserati.

Aber es gab auch Gäste, die wegen der einfachen „Brot-und-Butter“-Oldtimer gekommen waren, weil sie so ein inzwischen denkmalgeschütztes Auto selbst einst gefahren hatten. Dazu zählten der Kadett-A, die Käfer aus den unterschiedlichsten Entwicklungsepochen, der Lloyd-„Leukoplastbomber“ und die damals als „Ausländer“ bezeichneten Kleinwagen von Fiat, Simca sowie Citroen.

Wolfgang und Brigitte Pietschek haben es schriftlich: Sie besitzen den am schönsten im Originalzustand erhaltenen „Springbock“ der Welt, ein D-Modell aus dem Jahr 1928. Foto: Heiner Büntemeyer
Wolfgang und Brigitte Pietschek haben es schriftlich: Sie besitzen den am schönsten im Originalzustand erhaltenen „Springbock“ der Welt, ein D-Modell aus dem Jahr 1928. © Heiner Büntemeyer

An zahlreichen Fahrzeugen hatten die Besitzer Hinweise über die technischen Daten der Wagen vermerkt, andere gaben auf Nachfrage gerne Auskunft über ihr Auto und erzählten von den Mühen bei der Restauration, informierten über Verbrauch und Pflege und wiesen auf spezielle „Macken“ hin.

Wolfgang Pietschek war aus Nienburg mit einem D-Motorrad, dem sogenannten „Springbock“ angereist. „Es ist das am schönsten im Originalzustand erhaltene D-Motorrad der Welt“, erklärte er. Er hatte diese Maschine in einer alten Scheune gefunden, wo sie mehr als 70 Jahre lang gestanden hatte. Sie trug sogar noch das Kennzeichen von 1928 und hatte erst 10.000 Kilometer auf dem Tacho.

Teilemarkt gut besucht

Uwe Tönjes war mit seinen „Fahr“-D 180 H, Baujahr 1958, aus Wehrbleck nach Bruchhausen-Vilsen gekommen und parkte neben dem 56 Jahre alten McCormick, mit dem Carsten Wehrenberg aus Schwaförden angereist war. „Einfach so“, wie sie behaupteten. Sie wollten auch dabei sein, wenn die alten Fahrzeuge ausgestellt werden und bei vielen Besuchern Erinnerungen hervorrufen.

Stark frequentiert waren zudem der Teilemarkt und der Bereich mit den Verpflegungsständen. Auch die Jüngsten kamen auf ihre Kosten, weil Marktmeister Andreas Weber und Norbert Schulz für eine Go-Kart-Bahn und ein Bungee-Jumping gesorgt hatten.

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