Josephine Hubert ist Schulsiegerin

Br.-Vilsen – Wie gut sie lesen können, zeigten kürzlich die vier Sechstklässler Edda Cordes, Lea Sophie Puhlemann, Pepe Nolte und Josephine Hubert von der Oberschule (OBS) Bruchhausen-Vilsen in der „Lernwerkstatt“ der Lehreinrichtung. Zwar ging es bei dem Vorlesewettbewerb größtenteils um den Spaß am Lesen, wie Organisatorin und Deutschlehrerin Theresa Janßen betonte, jedoch wollte sich auch jeder der Teilnehmer für den Kreisentscheid im nächsten Jahr qualifizieren. „Gewonnen haben von euch sowieso schon alle, denn jeder von euch ging schon in der Vorrunde als Klassenssieger hervor“, sagte Janßen.
Besonders freute sich die Lehrerin über die Teilnahme von Pepe Nolte, dem einzigen männlichen Vorleser in der Runde. „Nur wenige Jungen machen bei diesem Wettbewerb mit. Lesen gilt bei ihnen eher als eine ,Mädchen-Sache‘ und ist nicht ganz so cool“, erzählte sie. Mädchen hingegen seien oft sensibler und können das auch im Hinblick auf das Vorlesen besser zeigen. Doch Janßen ist überzeugt, dass „Lesen unabhängig von Geschlecht und Alter Spaß machen kann“.
Wer nun aber zum Kreisentscheid fahren darf, das bewertete eine sechsköpfige Jury anhand der Kriterien Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl. Zunächst lasen die Teilnehmer jeweils einen Auszug aus einem von ihnen selbst gewählten Buch vor, darunter „Eine Woche voller Samstage“ von Paul Maar, „Ostwind“ von Carola Wimmer, „Sandor – Fledermaus mit Köpfchen“ von Dorothea Flechsig sowie „Der zauberhafte Wunschbuchladen“ von Katja Frixe. „Für denn Wettbewerb übten die Kids in Eigeninitiative zu Hause“, erzählte Janßen. Wichtig sei, dass sie so flüssig wie möglich vorlesen und richtig betonen, ohne zu schauspielern. „Und macht euch keine Sorgen, wenn ihr euch verhaspelt, werten wir das nicht negativ. Das passiert Erwachsenen schließlich auch“, ermutigte Janßen ihre Schützlinge. Zwar machte ihnen die Aufregung etwas zu schaffen, doch alle vier gaben ihr Bestes und wurden von der Jury mit Applaus belohnt.
In der zweiten Wertungsrunde ging es darum, so gut wie möglich einen Fremdtext vorzulesen. Dafür hatte Janßen passend zur Adventszeit das Buch „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von Maike Stein ausgewählt. Die Herausforderung war es, die richtigen Stellen zu betonen, ohne vorher geübt zu haben.
Nachdem alle ihr Können bewiesen hatten, kürte die Jury einen Sieger. Dies tat sie nicht anhand der vergebenen Punkte, sondern durch die Festlegung einer intuitiven Rangordnung. „Zwar sollten wir das nicht werten, aber ich wollte noch einmal hervorheben, dass Pepe eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hat. Daher finde ich es überaus lobenswert, dass er überhaupt mitgemacht hat und sich darüber hinaus noch so gut geschlagen hat“, sagte Janßen.
Schlussendlich kristallisierte sich Josephine Hubert als begabteste Leserin heraus. Den zweiten, dritten und vierten Platz vergab die Jury nicht. Als Preis erhielten die Kids eine Urkunde sowie einen Schokoweihnachtsmann. Die Siegerin bekam zudem einen Buchgutschein und nimmt 2020 am Kreisentscheid teil. Wo und wann dieser stattfindet, ist noch nicht bekannt gegeben worden.
Die Jury
Wie gut die Schüler vorlasen, bewertete eine sechsköpfige Jury, bestehend aus Deutschlehrerin Theresa Janßen, Schulleiterin Natascha Rogge, Schulsozialarbeiter Aytac Dinç, Cathrin Schütte vom Schulförderverein, Cattrin Siemers von der Samtgemeindeverwaltung sowie Sarah Essing vom Syker Kurier.