Stadtmusikant stammt von Wassermühle

Neubruchhausen - Von Ute Schiermeyer. Früh übt sich, wer einmal eine meisterhafte Mühlenführerin werden will. Am Sonntag lotste die elfjährige Johanne Dannemann fachkundig durch die Neubruchhauser Wassermühle. Unterstützt wurde sie dabei von ihrer Freundin Laura Marie Utech (12).
Der im vergangenen Jahr neu gegründete Verein „Wassermühle Neubruchhausen“ beteiligte sich zum ersten Mal am Tag des offenen Denkmals. Die beiden Vorstandsmitglieder Maik Dannemann und Andreas Hammerschmidt hatten Mühe, auch Gäste „abzubekommen“, denn die Sechstklässlerinnen Johanne und Laura Marie griffen ihnen schnell das Publikum weg. Man merkte, dass es auch ihnen großen Spaß machte, über die Wassermühle und deren Geschichte zu berichten.
Dabei waren die historischen und technischen Daten nicht das Interessanteste für die Freundinnen. Sie erzählten mit Freude von kleineren Details, wie etwa dem im Untergeschoss gefundenen Buch. Ein Register, das bis auf die vorletzte Seite mit Mahl-Einträgen gefüllt war.
Spannend erklärten sie auch alte Schilder an den Wänden des historischen Gebäudes. „Gucken Sie mal, hier steht: ,Aus hygienischen Gründen ist es verboten, auf den Boden zu spucken“, lasen sie von einem leicht rostigen Emailleschild. Das für die Mädchen interessanteste Schild befindet sich aber außen am Turbinenhäuschen der Wassermühle. Es zeigt die Bremer Stadtmusikanten. „Dieses ist die bekannteste Mühle überhaupt, denn von hier stammt der Esel der Bremer Stadtmusikanten“, berichteten die Mädchen stolz. „Und das Räuberhaus stand in Syke.“
Neues Dach für 60 000 Euro
Der Verein Wassermühle Neubruchhausen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Mühle an der Hache zu sanieren. Der zweite Vorsitzende Maik Dannemann (Vater von Gästeführerin Johanne) berichtete, dass die erste große Investition ins Haus stünde. Da das Dach der Wassermühle undicht ist und es durchregnet, muss dieses als erstes erneuert werden. Am besten noch vor dem Winter. Die Kostenschätzung geht von 60 000 Euro aus. Dannemann wies darauf hin, dass der Verein auf Spenden und Unterstützer angewiesen ist.
Weitere Infos gibt es im Internet. Viele Besucher kamen am Tag des offenen Denkmals ebenfalls in die Stiftsabtei und Stiftskirche in Bassum und besuchten die Alte Oberförsterei in Neubruchhausen.
www.wassermuehle-neubruchhausen.de