Nordwohlde: Senioren-Wohnen vom Bassumer Ausschuss für Stadtentwicklung abgelehnt

Ein gutes Projekt, aber kein guter Standort: Der Bassumer Ausschuss für Stadtentwicklung schob dem Senioren-Wohnen in Nordwohlde vorerst einen Riegel vor.
Bramstedt – Im Schnelldurchgang, aber nicht ganz ohne Diskussionen ist am Donnerstagabend der Bassumer Ausschuss für Stadtentwicklung zu mehreren Entscheidungen gekommen. Fast immer herrschte im Schulungsraum des Bramstedter Feuerwehrhauses große Einigkeit unter den Ausschussmitgliedern – nur ein Projekt in Nordwohlde führte zu größeren Diskussionen.
Standort für Senioren-Wohnen in Nordwohlde sagt Ausschuss für Stadtentwicklung Bassum nicht zu
Darum geht es: Auf einer Grünfläche östlich der Straße Am Hombach soll ein Gebäude mit zehn bis 15 seniorengerechten Wohnungen entstehen. Die Fläche liegt allerdings innerhalb eines Landschaftsschutzgebiets. Zudem müssten der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden.
Ausschussmitglied und Nordwohldes Ortsvorsteherin Birgit Kattau (CDU) warb vor dem Gremium für die Sache. Viel Rückhalt habe sie aus dem Dorf für das Projekt. Den suchte sie nun auch im Ausschuss – fand ihn aber nicht, wie erhofft.
„Man möchte sofort zustimmen“, begann Helma Schöpe (SPD) von der Gruppe Rot-Grün hoffnungsvoll. Dann allerdings goss sie Wasser in den Nordwohlder Wein: „Aber wir können dem nicht so folgen.“ Sie kritisierte die zusätzliche Versiegelung von Flächen. Zudem gebe es in Nordwohlde „andere Stellen, wo ich mir das viel besser vorstellen kann“, sagte sie. Schöpes Fazit: „Ich finde das Projekt gut – aber da passt es für mich nicht hin.“
„Super“ und „innovativ“, aber „keine geeignete Fläche“ für Senioren-Wohnen in Nordwohlde
Auch Eike Sellmer (Grüne) verschlagwortete das Vorhaben mit Worten wie „super“ und „innovativ“. Kritik übte sie am Standort, denn: „Landschaftsschutz bekommt man nicht in der Lotterie!“ Der Ausschuss sei „viele Kompromisse im letzten Jahr eingegangen“, weshalb sie diesem Projekt keine Zustimmung geben könne. Zum Schluss stellte sie die Frage: „Wenn es den Nordwohldern so wichtig ist, warum findet man keine geeignete Fläche?“ Jürgen Falck (Bürger-Block) sagte, er habe „große Bauchschmerzen“ mit den Plänen.
In der folgenden Abstimmung bekam das Vorhaben – bei zwei Enthaltungen – mit vier Ja- und vier Nein-Stimmen keine notwendige Mehrheit. „Bei Gleichstand muss der Antrag abgelehnt werden“, stellte Bürgermeister Christian Porsch klar.
Bassum: Love-n-Care und Missionshilfe nehmen nächste Hürden für Bauvorhaben
Es blieb das einzige Projekt, das vom Gremium keine Zustimmung erhielt. Kimberley Kropp und Michael Meier vom Planungsbüro NWP stellten die aktuellen Stände weiterer Vorhaben vor. Der Ausschuss für Stadtentwicklung empfahl die Flächennutzungsplan-Änderung und den Bebauungsplan für den Anbau des Gemeindezentrums der Love-n-Care-Glaubensgemeinschaft in Bramstedt. Bedingung: Der Parkplatz muss Versickerung ermöglichen. Auch für den Bebauungsplan, der eine Aufstockung des Gebäudes der Vereinigten Deutschen Missionshilfe (VDM) an der Bremer Straße in Bassum ermöglichen soll, gab es grünes Licht.
BBM-Baumarkt: Ausschuss nickt Pläne zur Vergrößerung am aktuellen Standort in Bassum ab
„Wir finden das gut, eine super Lösung!“ Hermuth Straßburg hielt sich am Donnerstag auf der Sitzung des Bassumer Ausschusses für Stadtentwicklung nicht mit Lob zurück. Den Mann vom Bürger-Block überzeugt hatten die Ausführungen von Michael Meier vom Planungsbüro NWP. Meier hatte zuvor die angepassten Pläne für die Vergrößerung des BBM-Baumarkts an der Industriestraße in Bassum präsentiert (wir berichteten).
Weitere Mitglieder schlugen ähnliche Töne wie Straßburg an. SPD-Vertreterin Bärbel Ehrich outete sich als „Baumarkt-Fan“. Sie regte an, den Aufstellungsbeschluss für die ursprünglich angedachte Fläche zur Umsiedelung an der Bremer Straße formell aufzuheben. Auch Birgit Kattau (CDU) äußerte sich positiv. Nur Eike Sellmer (Grüne) wurde wehmütig: „Schade für den Wiesmoor-Markt. Der wird wohl dran glauben müssen.“ Der Ausschuss nickte die Pläne ab.
Keine Gegenwehr spürten außerdem kleinere Bauvorhaben in Bramstedt, Fesenfeld, Hollwedel und Bassum. Sie wurden ebenfalls vom Ausschuss für Stadtentwicklung abgenickt. Damit erfüllte sich die eingangs geäußerte Hoffnung des Ausschussvorsitzenden André Bartels (CDU): „Pünktlich anfangen, pünktlich fertig werden“ – mit exakt zwei Stunden waren die 19 Tagesordnungspunkte zügig abgearbeitet.