Ein Ort, an dem Ideen wachsen

Neubruchhausen - Von Heiner Büntemeyer. „Mit so einer Resonanz haben wir nicht gerechnet“, berichtete Maik Dannemann, aber die vielen Besucher beim ersten Neubruchhauser Mühlenfest werteten die Mitglieder im Verein Wassermühle Neubruchhausen als Beweis dafür, dass ihre Arbeit an dem Kulturdenkmal wertgeschätzt wird. Viele Gäste hätten darüber gestaunt, welche Arbeiten an dem 1730 errichteten Mühlengebäude bereits geleistet wurden.
Die Besucher betraten über ausgetretene Sandsteinstufen die Mühle, wo in einem Schacht die Antriebsachse sichtbar war, die später über ein Winkelgetriebe den Mühlstein auf dem Mahlboden antreiben soll. Der alte Herforder Dieselmotor, Baujahr 1934, dessen Funktion Florian Butt den Besuchern erklärte, wird später mit seinen 30 PS diese Achse auf 80 Umdrehungen pro Minute „beschleunigen“. Er hofft, dass der Motor im September beim Tag des offenen Denkmals, spätestens jedoch am Mühlentag im nächsten Jahr betriebsbereit ist.
Die alte Francis-Turbine ist nach Aussage von Maik Dannemann versandet. Sie soll noch gereinigt werden, aber sie werde nie wieder irgendein Gerät antreiben, denn der Hachelauf führt inzwischen an der Mühle vorbei und könnte weder die Turbine noch ein Mühlrad antreiben.
Eine Holztreppe führte auf den Mahlboden. Die Spalten zwischen den knarrenden Dielenbrettern gewährten einen Blick nach unten in den Eingangsraum, und durch die geöffnete Dachluke fiel der Blick in den Innenhof. Dort hatten Aussteller Stände mit Kunsthandwerk errichtet, Mitglieder der Bovelzumft boten in der Taverne „Zum Flinken Ferd“ Met und Kirschsaft an, schlenderten in ihrer altertümlichen Bekleidung übers Gelände. Sie trommelten, ließen sich fotografieren und der Schmied formte glühendes Eisen.
„Alle Neubruchhauser freuen sich schon darauf, wenn das hier fertig ist“, meinte Ortsvorsteher Hendrik Bülter. Er hatte sich schon häufiger auf dem Mühlengelände aufgehalten und weiß daher, dass in Neubruchhausen „die Ideen wachsen, je weiter die Restaurierungsarbeiten vorankommen“.
Neben dem Stand, an dem der „Mühlenspieß“ am Grill brutzelte und Kinder ein Rätsel lösen konnten, betrachteten Besucher auch die interessanten Baupläne für die übrigen Gebäude des Mühlenensembles.