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Wassermühle in Neubruchhausen erhält neues Dach

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Holger Rullhusen (l.) und Maik Dannemann (M.) erklären Ralf Warneke und Silke Mehlhop-Lange (beide KSK) sowie Hermann Karnebogen (Avacon) die weitere Planung. Mit im Bild sind die Vereinsmitglieder Andreas Dymale und Werner Kreitel-Haberhauffe. - Foto: Albrecht
Holger Rullhusen (l.) und Maik Dannemann (M.) erklären Ralf Warneke und Silke Mehlhop-Lange (beide KSK) sowie Hermann Karnebogen (Avacon) die weitere Planung. Mit im Bild sind die Vereinsmitglieder Andreas Dymale und Werner Kreitel-Haberhauffe. - Foto: Albrecht

Neubruchhausen - Von Frauke Albrecht. „Das ist etwas für Menschen mit viel Fantasie.“ Ralf Warneke, Marketing-Chef der Kreissparkasse Syke, stand gestern für einen Augenblick staunend vor der Wassermühle Neubruchhausen. Sein Blick streifte die Container, die Schuttberge, das offene Dach und blieb dann am Holzgerippe der gegenüberliegenden Scheune hängen. Holger Rullhusen, Besitzer der Wassermühle, folgte seinem Blick und lächelte. „Als die Fassade noch stand, konnte man sich das besser vorstellen.“ Vor seinem geistigen Auge jedoch ist das Gebäudeensemble längst fertig. Er sieht ein hübsches Hotel, eine schmucke Scheune für Veranstaltungen und eine funktionstüchtige Wassermühle.

Bis dahin haben alle Beteiligten aber noch jede Menge Arbeit und vor allen Dingen Ausgaben. „Wir gehen Schritt für Schritt vor“, sagt Rullhusen. Zu den ersten Schritten zählt die Erneuerung des Daches. Denn bis vor Kurzem regnete es durch.

Die rechte Gebäudehälfte der Mühle mitsamt Dachgeschoss hat Rullhusen an den Verein Wassermühle Neubruchhausen verpachtet (wir berichteten).

Ziel des Vereins ist es, den Mühlenbetrieb wieder aufzunehmen. Seit der Gründung haben die Mitglieder fleißig die Werbetrommel gerührt und Spenden eingesammelt. Allein die Dachsanierung kostet rund 60 000 Euro. „Dank zahlreicher Spender und etwas Eigenkapital können wir nun nicht nur die Löcher im Dach schließen, sondern auch noch Dämmung einbauen“, freut sich Dannemann. „Vielleicht reicht es ja auch noch für die Fassade.“

Die Kreissparkasse hat 10 000 Euro beigesteuert, das Landesamt für Denkmalpflege 20 000 Euro. Die Avacon sponsert den Verein die nächsten drei Jahre mit jährlich 2000 Euro. „Wir haben auch noch einen Antrag auf Förderung beim Landschaftsverband Weser-Hunte gestellt“, erzählt Dannemann. Eine endgültige Zusage liege aber noch nicht vor.

Spender machen sich ein Bild 

Dienstag nutzten einige Spender die Möglichkeit, sich vor Ort selbst ein Bild von der Mühle zu machen. Dannemann führte durch die Räume. „Langfristig wollen wir hier wieder Korn mahlen“, nannte er das vorrangige Ziel. Mit Florian Butt haben die Mitglieder einen erfahrenen Mühlentechniker in ihren Reihen. Dannemann: „Er hat gesagt: ,Ich baue euch das so, dass es funktioniert.'“ Über ein Verkaufsonlineportal fanden die Mitglieder einen alten Dieselmotor aus dem Jahr 1934 mit 40 PS. Dieser steht allerdings noch in Syke in einer Halle.

Sobald das Dach saniert und ein Fundament gegossen wurde, das mindestens 15 Tonnen trägt, soll das gute Stück nach Neubruchhausen transportiert werden.

Der Motor wird über eine Welle, die noch vorhanden ist, die alte Mühlentechnik antreiben. „Man wird es in ganz Neubruchhausen hören, wenn wir Korn mahlen“, freut sich Dannemann schon jetzt spitzbübisch auf den Einsatz.

Wann das sein wird? „Ich schätze mal in zwei Jahren“, so Dannemann. Schatzmeister Andreas Dymale und Bauleiter Werner Kreitel-Hauberhauffe haben eine andere Zeitrechnung: „Wir benötigen für die Instandsetzung einen sechsstelligen Betrag – einen mittleren sechsstelligen Betrag.“

Parallel zu der Instandsetzung der Mühle, die ausschließlich der Verein Wassermühle betreibt, arbeitet Holger Rullhusen an der Restaurierung und Wiederherstellung des alten Gebäudeensembles – die fertige Ansicht fest vor Augen.

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