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Klima-Protest damals und heute: „Ich mach es trotzdem, egal was passiert“

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Von: Marc Lentvogt, Frauke Albrecht

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Mit Aktionen wie Straßenblockaden, wie hier am 20. Januar in Dresden, macht die Letzte Generation auf die Notwendigkeit, das Klima zu schützen, aufmerksam.
Mit Aktionen wie Straßenblockaden, wie hier am 20. Januar in Dresden, macht die Letzte Generation auf die Notwendigkeit, das Klima zu schützen, aufmerksam. © Daniel Schäfer / dpa

Die Kreiszeitung hat mit Arne Falter (Letzte Generation) sowie dem Ehepaar Rena Ziegler und Heiner Herholz (Aktivisten seit mehr als 50 Jahren) über Klimaschutz-Aktivismus gesprochen.

Bassum/Syke – 2016 ist das Klimaschutzabkommen von Paris in Kraft getreten. 195 Länder haben darin festgehalten, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Wert zu halten. Die Wissenschaft sieht die Welt auf einem schlechten Weg, dieses Ziel einzuhalten. Mit der Letzten Generation hat ein neuer Akteur in der Klimaschutzbewegung für Aufsehen gesorgt.

Die Kreiszeitung hat mit Arne Falter (Letzte Generation) sowie dem Ehepaar Rena Ziegler und Heiner Herholz (Aktivisten seit mehr als 50 Jahren) über Klimaschutzaktivismus gesprochen. Die Fragen stellten Frauke Albrecht und Marc Lentvogt.

Herr Falter, Sie waren in Berlin vor Gericht. Können Sie einmal erzählen, wie es dazu gekommen ist und wie es für Sie ausgegangen ist?

Arne Falter: Es ist so, dass ich seit April 22 bei der Letzten Generation aktiv bin und bei verschiedenen Blockadeaktionen beteiligt war. Da haben wir uns auf Straßen festgeklebt, um das ,Weiter so", das grade in eine tödliche Katastrophe zu führen scheint, zu unterbrechen. Da musste ich vor Gericht, weil ich für drei Aktionen Strafbefehle bekommen hatte, gegen die ich Einspruch eingelegt habe.

Wie lautete der Vorwurf?

Falter: Der Vorwurf lautete Nötigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Die Politik ist zu langsam, um das Klima zu retten, darin sind sich Rena Ziegler, Arne Falter und Heiner Herholz einig.
Die Politik ist zu langsam, um das Klima zu retten, darin sind sich Rena Ziegler, Arne Falter (hier im Bild zu sehen) und Heiner Herholz einig. © Frauke Albrecht

Zur Person

Arne Falter, 39 Jahre aus Bassum, Vater, seit 2018 bei Klimaschutzaktionen aktiv, unter anderem im Hambacher Forst, Mitgründer der Extinction-Rebellion-Ortsgruppe Barnstorf, seit April 2022 bei der Letzten Generation.

Heiner Herholz: Weil die dich weggetragen haben?

Falter: Genau, dieses Festkleben haben die als Widerstand gewertet – erstmal – und das Wegtragen kam oben drauf. Aber da ist dann vor Gericht nicht so viel übrig geblieben. Ich habe das schriftliche Ergebnis noch nicht, aber ein Verfahren wurde eingestellt und in zwei Verfahren habe ich jeweils 40 Tagessätze bekommen.

Bei den ursprünglichen Strafbefehlen, das waren 200 Tagessätze, wären Sie vorbestraft gewesen. Hat das etwas mit Ihnen gemacht, dass Sie hätten vorbestraft sein können?

Falter: Also ich sehe die Gefahren der Klimakatastrophe weitaus dramatischer als eine Vorstrafe für mich. In Relation ist das nicht dramatisch für mich, damit könnte ich eher leben.

Wollen Sie einmal über Ihre Verteidigungsstrategie reden?

Falter: Es geht nach wie vor um Freispruch, wir sind ja in Berufung gegangen und hoffen halt, dass sich da was tut. Das Pariser Klimaschutzabkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag und unser Grundgesetz besagt, dass die Lebensgrundlagen zu schützen sind und an diesen Fakten arbeiten sich die Gerichte grad ab. Wir hoffen, dass gewaltfreier ziviler Ungehorsam dann durchaus als angemessen auch aufgrund der Problematik vor Gericht anerkannt wird und ich dann vielleicht in ein bis zwei Jahren noch einen Freispruch erwirken kann.

Frau Ziegler, Herr Herholz haben Sie selbst einen Prozess in Ihrem Aktivismus erlebt?

Rena Ziegler: Nein, obwohl ich auch das Werkstor von Dyckerhoff und Widmann (heute ist auf dem Gelände in Syke die Hanse-Betonvertriebs-Union, Anm. d. Red.) besetzt habe. Wir wurden aber noch nicht weggetragen. Hier wurden die Bauzäune für Brokdorf gebaut. Da saßen wir hier unten auf der Wiese, eine Hundestaffel vor dem Tor, das war schon beängstigend, aber ich habe nie eine Anzeige bekommen.

Wie fühlen Sie, wenn Sie einen jungen Mitmenschen sehen, der für seinen Protest eine Strafe bekommt?

Ziegler: Vor den Toren in Mutlangen, wo die Pershings gelagert wurden, da haben ja auch sehr bekannte Leute das Tor besetzt und haben da gesessen. Da habe ich gedacht: Wunderbar, so muss das sein. Und wenn ich das jetzt wieder erlebe. Ich finde das so furchtbar. Ich habe gesagt, ich würde mich auch beteiligen.

Allerdings würde ich mich nicht festkleben, aber ich würde mich an Straßen stellen und versuchen, die Menschen, die vorbeigehen und darüber schimpfen, davon zu überzeugen, warum es gut ist, dass diese jungen Menschen das machen.

Frau Ziegler, Herr Herholz, Sie sahen sich vor Jahren in Brokdorf Polizisten gegenüber. Wenn Sie, Herr Falter, sich jetzt festkleben, dann werden Sie von Polizisten weggetragen. Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Polizei?

Falter: Also bei uns bei der Letzten Generation ist das vergleichsweise entspannt. Die Gewaltfreiheit ist Konsens. Die Menschen von der Polizei begegnen mir in aller Regel mit Respekt. In dem Moment, wo wir uns festkleben, werden wir ja auch von der Polizei beschützt.

Wir sind dann ja wehrlos gegenüber den Autos, beziehungsweise den Menschen in den Autos. Auch das Ablösen und Wegtragen oder teilweise Wegrollen auf Rollbrettern, das läuft professionell und respektvoll ab. Ich hab mich da auch schon mehrfach bedankt bei den Menschen von der Polizei.

Die Politik ist zu langsam, um das Klima zu retten, darin sind sich Rena Ziegler, Arne Falter und Heiner Herholz einig.
Die Politik ist zu langsam, um das Klima zu retten, darin sind sich Rena Ziegler (hier im Bild zu sehen), Arne Falter und Heiner Herholz einig. © Frauke Albrecht

Zur Person

Rena Ziegler, 75 Jahre aus Bassum, pensionierte Lehrerin, erste Demo: Januar 1968 gegen die BSAG-Fahrpreiserhöhung, später unter anderem in Brokdorf und Gorleben in der Anti-AKW-Bewegung aktiv, später Fridays-for-Future.

Gefährlich ist mehr, wenn Menschen aus Autos aussteigen und ausrasten. Angespuckt worden bin ich schon, das war das Schlimmste.

Herholz: So dicht war ich nicht dran, aber die Erfahrungen mit der Polizei sind nicht immer so glattgelaufen, muss ich sagen. Auch durch die Möglichkeiten, die sie haben, Schlagstöcke einzusetzen und Tränengas, das ist schon eigentlich eine Sache, die manchmal nicht notwendig ist.

Andererseits, wenn man sieht, was jetzt Silvester in den großen Städten vorgefallen ist, – wie kann man solche Situationen trennen? Wenn alles zuende ist, wenn man alles gesagt hat, wenn sich Gerichte der Sache angenommen haben, das letzte ist dann die Gewalt, wenn es dazu kommt – es ist notwendig, eine Polizei zu haben, aber es kann auch richtig wehtun.

Ziegler: Ich bin in Brokdorf auf der großen Demo, warum auch immer, mitten im Schwarzen Block gelandet. Das fand ich sehr bedrohlich, weil die mit Seitenschneidern durch die Gegend gelaufen sind und die Zäune durchschneiden wollten.

Wir wurden dann mit Wasserwerfern beschossen, mit Tränengas – also ich glaube, dass das Tränengas war. Das war mein erstes und einziges Erlebnis mit der Polizei, das ziemlich schlimm war, aber es ist nie wieder dazu gekommen, obwohl ich auf vielen Demonstrationen war.

Hat das was an Ihrer Einstellung geändert?

Ziegler: Nein, Angst hatte ich nie. Ich hab gesagt, ich mach es trotzdem, egal was passiert.

Sie haben betont, dass Gewaltfreiheit bei Ihnen das oberste Gebot ist. Wo ist Ihre Grenze? Was darf Protest?

Falter: Also ich denke, wir müssen in dem gewaltfreien Bereich so weit gehen, wie nötig, um die Lebensgrundlagen zu schützen.

Würden Sie sagen, dass das Werfen von Nahrungsmitteln gegen Bilderrahmen und Verglasungen noch keine Gewalt ist?

Falter: Das würde ich noch nicht als Gewalt werten.

Herholz: Die Kipppunkte sind erreicht, die Faktenlage ist so klar, das sollte man nicht vergleichen. Ein Bild zu beschädigen, und dann ist meistens noch eine Scheibe davor, das ist banal. Das heißt, man müsste die Menschen fragen: Was tust du eigentlich jetzt und nicht erst in 20 Jahren? Ich finde, diese Frage muss sich jeder stellen.

Die Politik ist zu langsam, um das Klima zu retten, darin sind sich Rena Ziegler, Arne Falter und Heiner Herholz einig.
Die Politik ist zu langsam, um das Klima zu retten, darin sind sich Rena Ziegler, Arne Falter und Heiner Herholz (hier im Bild zu sehen) einig. © Frauke Albrecht

Zur Person

Johann Heiner Herholz, 75 Jahre aus Bassum, aktivistisch aktiv seit den 1970ern, Anti-Akw-Bewegung zum Beispiel in Wyhl und Brokdorf, später auch „Wir haben es satt“ in Berlin und Mitgründer der Flüchtlingsinitiative Bassum.

Ziegler: Wenn Hamburg unter Wasser steht, steht auch die Kunsthalle unter Wasser.

Falter: Wir sind als eine Art Feueralarm zu verstehen und die Frage ist: Wenn ein Feueralarm losgeht, diskutieren wir dann über den Alarm, ob der nervig ist, oder löschen wir das Feuer? Über den Feueralarm zu reden, das finde ich absurd.

Wen versuchen Sie zu erreichen? Jeden Einzelnen auf der Straße oder politische Entscheider?

Falter: Politische Entscheider. Klimaschutz ist Konsens und wir gehen sehr stark in die richtige Richtung. Nur der Nachteil ist bei der Klimakatastrophe: Wenn wir langsam gewinnen, dann überschreiten wir trotzdem die Kipppunkte und verlieren am Ende trotzdem. Es ist jetzt nicht die Frage, ob wir die Mehrheiten überzeugen, sondern, dass langsam Tempo gemacht wird.

Herholz: Wir sehen ja, politische Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, haben wenig damit zu tun, dass es jetzt vorangeht. Ich finde, Politik ist immer einen Schritt hinterher. Diese Bewegungen, diese Demonstrationen, dieser Widerstand ist eigentlich das, woran man sich orientieren müsste in der Politik.

Haben Sie das Gefühl, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung fehlt? Eventuell, weil die Menschen sich angesprochen fühlen, von dem erhobenen Zeigefinger?

Falter: Bei der Letzten Generation sind unsere Forderungen das Minimum, um die Klimakatastrophe im Griff zu behalten. Die Forderungen und die Methoden basieren auf wissenschaftlichen Grundlagen. Ich denke, auch die Presse sollte klarer darüber berichten, dass wir nicht eine verrückte Meinung haben, sondern, dass die Wissenschaft hinter uns steht.

Sie fühlen sich in der Öffentlichkeit falsch wiedergegeben?

Falter: Auch ja.

Ziegler: Es gibt kein ,Weiter so". Wir können nicht so weiterleben. Wir müssen uns alle reduzieren. Wachstum, Wachstum, Wachstum, da bekommen wir das Ganze nicht in den Griff. Wir bewegen uns alle in Kreisen, die ähnlich denken. Ich hab natürlich auch Kontakt zu unserer Dorfbevölkerung, aber da in Diskussionen eine Änderung herbeizuführen, ist unglaublich schwer. Wie das zu schaffen ist, weiß ich auch nicht.

Ich kann mit Freundinnen und Freunden drüber reden, auch mit meinen Nachbarn. Vielleicht kann ich das ein oder andere anstoßen, aber ich muss auch bei mir gucken, wie lebe ich? Was kann ich einschränken, wie kann ich mich verhalten, dass es nicht noch weitergeht? Natürlich bin ich auch an dieser Klimakatastrophe, die auf uns zukommt, beteiligt. Ich hab als Jugendliche unbeschwert gelebt, hab mir was weiß ich geleistet, mach es aber seit vielen Jahren nicht mehr.

Herholz: Wir haben Schuld an der Misere.

Auf wen genau setzen Sie beim Erreichen der Ziele?

Ziegler: Es kommt auf die Politik an. Das Rauchverbot wurde eingeführt, es wurde erst gemeckert und gejammert und es geht. Alle freuen sich, dass sie im Restaurant sitzen können, ohne, dass sie im Rauch sitzen.

Falter: Ich sehe insbesondere das Missverständnis: Es gibt Verträge mit Produzenten von fossilen Rohstoffen und es gibt völkerrechtliche Verträge wie das Pariser Klimaschutzabkommen und unser Grundgesetz. Das ist eigentlich kein Dilemma, weil unser Grundgesetz und völkerrechtliche Verträge dem übergeordnet sind. Es ist ganz klar, dass ein großer Teil dieser Verträge mit fossilen Produzenten gebrochen werden müssen.

Das zweite Missverständnis, was ich sehe, ist, dass mir gesagt wurde, ich sollte mich demokratischer verhalten. Wir haben ja gesehen, 1,4 Millionen Menschen (Klimastreik 2019) waren auf der Straße und es hat viel gebracht, aber die Geschwindigkeit war immer noch zu langsam, um die Kipppunkte zu vermeiden.

Ziviler Ungehorsam ist einfach historisch, da gibt es andere Beispiele – Frauenwahlrecht oder Rechte für People of Color zum Beispiel. Es kann schnell Veränderungen herbeiführen. Die schnelle Veränderung brauchen wir jetzt. Ich denke, es ist sinnvoll, dass wir uns auf Methoden konzentrieren, die diese Geschwindigkeit erreichen.

Sie würden sich auch politisch engagieren oder gehen Ihnen die politischen Prozesse zu langsam?

Falter: Erstens das und außer diesem Thema bin ich kein sonderlich politischer Mensch, ganz ehrlich.

Sind Sie von der Politik, der grünen Politik insbesondere, enttäuscht?

Ziegler: Ich hab ja mal in Bassum im Rat gesessen und es war ‘ne Katastrophe. Ich seh das ja auch jetzt, was verhandelt wird und was nicht. Bassum hat jetzt erst einen Klimamanager ausgeschrieben, jetzt erst. Syke hat seit einem Jahr einen. Ich hab irgendwann auf einer Ratssitzung, im Frühjahr letzten Jahres war das, nachgefragt, wann denn einer kommt? Da sagte der Bürgermeister, wir schreiben den aus. Das kam jetzt erst.

Herholz: Damit ist es ja nicht gelöst.

Ziegler: Die Politik im unteren Bereich hier in Bassum und Syke, das sind Menschen, die sitzen seit Jahren da, auch die Grünen. Man hört sehr wenig und von denen bin ich sehr enttäuscht.

Herholz: Das kann ich nur unterstreichen. Ich hab den Wechsel eigentlich als positiv empfunden von den 16 Jahren CDU und FDP und SPD zu dem grünen Drittel. Andererseits ist es so, dass es immer zu Schnellschüssen kommt – da ist viel Problem drin.

Sie sind alle der Meinung, dass es zu langsam geht. Herr Falter, die Letzte Generation fordert einen Systemwandel statt des Klimawandels. Ist das eine Demokratiekritik oder eine Kapitalismuskritik?

Falter: Da gibt es ganz aktuell eine neue Forderung: Ein Gesellschaftsrat soll einberufen werden. Per Losverfahren sollen Bürger*innen ausgewählt werden, die gemeinsam mit Expert*innen beraten, wie Deutschland klimaneutral werden kann und die Bundesregierung sollte sich vorher verpflichten, die vom Gesellschaftsrat erarbeiteten Maßnahmen umzusetzen. In Belgien gibt es sowas auch schon. Das ist eine Form der Demokratie, die – das ist auch erforscht – diese schnelle Veränderung, die wir brauchen, herbeiführen kann.

Wie könnten Sie sich vorstellen, die Politik davon zu überzeugen? Es braucht ja Leute, die vor Ort immer wieder den Finger in die Wunde legen?

Ziegler: Das Klimaziel muss erreicht werden und die müssen sich daran halten, die sind ja verpflichtet, die Stadt auf die Füße zu bringen. Vielleicht muss man, wenn die das nicht machen, die Kommunalaufsicht einschalten.

Aber Sie haben ja selber gesagt, es geht vieles zu langsam, und es sind auch nicht die Leute da, die immer wieder darauf drängen. Der Protest der Letzten Generation hat vielfach in Berlin stattgefunden. Muss da viel mehr vor Ort passieren?

Falter: Da ist jetzt ein kleiner Umbruch bei der Letzten Generation. Wir wollen dieses Frühjahr tatsächlich von diesen zentralen Aktionen in Berlin, Frankfurt, München jetzt in die kleinen Orte.

Ziegler: Ich wünsch’ mir das so sehr für Syke und Bassum, da bin ich auch dabei.

Ist da von der Art her das Gleiche geplant, auch auf die Gefahr hin, dass Sie sich in Bassum auf der Sulinger Straße festkleben und da kommt niemand vorbei?

Falter: Grundsätzlich kündigen wir ja die Sachen an, aber in dem Fall weiß ich es noch nicht.

Wie ist das in Ihrem Umfeld? Die Nachbarn, die wissen, dass Sie der Letzten Generation angehören. Sind Sie viel in Diskussionen? Wird Ihnen im sozialen Umfeld, im Privaten, Verständnis entgegengebracht?

Falter: Im Großen und Ganzen können die meisten die Ziele absolut nachvollziehen und es gibt sicher Vereinzelte, die das nicht so toll finden. Ich bin auch ganz gern unter Leuten, die das ähnlich sehen. Ich setz mich in meiner Freizeit nicht unbedingt mit Leuten auseinander, die nur mit den dicksten Autos rumfahren. Da hab ich kein Interesse dran.

Aber das sind die, die Sie überzeugen möchten?

Falter: Nee, eigentlich nicht, die Privatmenschen nicht. Ich denke auch, das ist ja die Idee des Bürger*innenrates – auch Menschen, die Autofan sind, die haben letztlich auch Interesse an der Erhaltung der Lebensgrundlagen. Ich denke, das ist ein Missverständnis, dass es eine Gegenbewegung gibt, die die Lebensgrundlagen zerstören möchte. Das kann ich mir nicht vorstellen.

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