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Das Warten hat ein Ende – „Danke“

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Der Gründungsvorstand des Vereins „Wassermühle Neubruchhausen“ (v.l.): Andreas Dymale, Andreas Hammerschmidt, Raimund Schrader, Maik Dannemann, Stefanie Bomhoff sowie Holger Rullhusen.
Der Gründungsvorstand des Vereins „Wassermühle Neubruchhausen“ (v.l.): Andreas Dymale, Andreas Hammerschmidt, Raimund Schrader, Maik Dannemann, Stefanie Bomhoff sowie Holger Rullhusen. © Büntemeyer

Neubruchhausen - Von Heiner Büntemeyer. Der Verein „Wassermühle Neubruchhausen“ legte einen furiosen Start hin. Neun Vorstandsposten mussten besetzt werden. Für einige Posten meldeten sich die Bewerber freiwillig und neunmal hieß es auf die Frage, ob sie ihr Amt annehmen nicht nur „Ja“, sondern „Ja, gerne.“

51 Interessierte hatten sich am Mittwoch in der Alten Oberförsterei getroffen. Sie wollten wissen, welche Pläne der neue Besitzer des Mühlenensembles, Holger Rullhusen, mit den Gebäuden hat. In einem Punkt waren sich alle einig: „Es darf nicht noch mehr alte Bausubstanz verschwinden.“

Rullhusen, der seit vier Jahren in Neubruchhausen wohnt, gehört bereits dem Heimatverein und dem geschichtlichen Arbeitskreis an. An der alte Wassermühle habe ihn fasziniert, dass das Ensemble seit rund 100 Jahren unverändert geblieben sei.

Er hatte im Buch von Wilfried Meyer „Die Hache“ gelesen, dass die Besitzerin das Anwesen verkaufen würde, wenn das Konzept des Käufers stimmen sollte. Also überlegte er ein Konzept und überzeugte damit die Besitzerin. Inzwischen ist der Kauf vollzogen.

Bei dem Objekt handelt es sich um vier Gebäude: die Mühle, das Wohnhaus und zwei Scheunen, die gemeinsam unter Denkmalschutz standen. Inzwischen wurde der Status für Mühle und Wohnhaus in Einzeldenkmale verändert, während die Scheunen den gemeinsamen Schutzstatus behalten.

Rullhusen plant, die Mühle der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Sie soll durch einen Erbpachtvertrag zunächst für 25 Jahre an den Verein „Wassermühle Neubruchhausen“ übergehen. Der Vertrag kann verlängert werden, dem Verein wird ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Die Mühle soll in ihrem ursprünglichen Zustand weitgehend erhalten bleiben und für Mühlentage und andere Kulturveranstaltungen geöffnet werden.

Eine weitere Nutzung ist ausgeschlossen, da der Hachelauf 1980 verlegt wurde. Außerdem wurde nach dem Verkauf des Staurechtes 1971 auch die Mühlentechnik verkauft, obgleich Rullhusen hofft, dass im ehemaligen Turbinenhaus noch Reste davon verborgen liegen. Das wunderschöne Müllerhaus wird zu einem Hotel ausgebaut, aus den Scheunen werden Veranstaltungsräume. Betreiber des Hotels werden Irmgard und Thorsten Lau sein, die bereits das Gasthaus „Zum Mühlenteich“ in Neubruchhausen betreiben.

Ein neuer Verein benötigt einen Vorstand: Zum Vorsitzender wählten die Anwesenden Holger Rullhusen, sein Stellvertreter heißt Maik Dannemann. Kassenwart ist Andreas Dymale, Besitzer sind Andreas Hammerschmidt und Stefanie Bomhoff, Schriftführer wurde Raimund Schrader. In Abwesenheit wurden Werner Kreitel-Haberhauffe und Kai-Uwe Bohn zu weiteren Beisitzern gewählt.

40 Jahre hätten die Neubruchhauser gewartet und gehofft, dass mit der Mühle etwas passiert, jetzt endlich sei es soweit. „Danke“ , sagte Maik Dannemann mit Blick auf Holger Rullhusen.

Anschließend stellte Dannemann den Gästen die geplante Satzung des zu gründenden Vereins vor, die ohne Diskussion angenommen wurde. Ausdrücklich wies er darauf hin, dass dieser Verein nicht in Konkurrenz zum Heimatverein treten möchte, dass es aber sinnvoll sei, wenn beide Vereine getrennt bleiben würden.

Beschlossen wurde, einmal monatlich eine Vorstandssitzung einzuberufen, an der alle Mitglieder teilnehmen können.

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