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Das Altenpflegeheim Eichenhof im Bassumer Ortsteil Haft hat seinen Betrieb vorerst eingestellt. Bereitschaftskräfte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) brachten 24 Senioren am Freitag in das Diepholzer Krankenhaus.
Bassum - So gut wie alle Bewohner des Altenpflegeheims, so hieß es gestern, hatten sich mit Covid-19 infiziert – genauso ein Teil der Mitarbeiter. Weil Pflegepersonal fehlt und der Betrieb deshalb nicht aufrecht erhalten werden kann, bleibt das Altenpflegeheim vorerst geschlossen. Das entschieden das Gesundheitsamt und die Heimaufsicht des Landkreises gemeinsam mit dem Klinikverbund und der Leitung des Bassumer Pflegeheims.
In die Klinik Diepholz brachte das DRK die Senioren deshalb, weil sie dort pflegerisch versorgt werden können. Die Not-Unterkunft in Bruchhausen-Vilsen, das ehemalige DRK-Seniorenheim, wurde in diesem Fall bewusst nicht genutzt. Drei Bewohner des Bassumer Hauses, das über 22 Einzel- und sieben Doppelzimmer verfügt, befanden sich nach Informationen dieser Zeitung bereits vor der Evakuierung ohnehin in stationärer Behandlung.
Coronavirus: Personal in der Gesundheitsbranche ist „ein echtes Nadelöhr“
Am 9. Dezember hatte das Gesundheitsamt nur eine Covid-19-Infektion unter den Bewohnern festgestellt, aber umgehend einen Reihentest veranlasst. Das Ergebnis: fünf weitere Infektionen von Bewohnern und zwei unter den Mitarbeitern. Nach einem erneuten Test stieg die Zahl der Infizierten weiter – um 18 Fälle unter den Bewohnern und acht unter den Mitarbeitern. Am Ende sahen die Verantwortlichen keine Alternative zur vorübergehenden Schließung des Altenpflegeheims Eichenhof.
„Eine erschreckende Situation“, so Landrat Cord Bockhop – zumal sich die Senioren ohnehin in einer schwierigen Lebenssituation befänden: „Für die Betroffenen ist es furchtbar.“ Das Geschehen zeige aber genauso, dass Personal „ein echtes Nadelöhr“ sei – und wie wichtig die Kliniken für den Landkreis Diepholz: „Was würden wir machen, wenn wir unsere Krankenhäuser nicht hätten?“ Vor allem aber zeigte sich der Landrat dankbar für das Engagement freiwilliger Einsatzkräfte: „Bei all dem Schrecken sind wir sehr dankbar, das DRK zu haben.“
Rund 30 Bereitschaftskräfte waren mit 15 Fahrzeugen unter Leitung von Thorben Block im Einsatz.
Von Anke Seidel