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Lösung für die Bundesstraße 51: Behörde prüft Kritikerstimmen

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Von: Anika Seebacher

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Die B51 soll eine weitere Fahrspur bekommen. Die Planungen für die 2+1-Lösung sind inzwischen mehrere Jahre alt und werden noch immer kritisch gesehen. Archi
Die B51 soll eine weitere Fahrspur bekommen. Die Planungen für die 2+1-Lösung sind inzwischen mehrere Jahre alt und werden noch immer kritisch gesehen. Archi © Albrecht

Die 2+1-Lösung für die Bundesstraße 51 bleibt im Planungsstatus. Es gibt aber Forderungen nach alternativen Maßnahmen.

Bassum – Vor fast 15 Jahren wurde der Ausbau der Bundesstraße 51 zwischen Bassum und Fahrenhorst beschlossen. Passiert ist bislang noch nichts, doch die 2+1-Straße ist nach wie vor in Planung. „Es ist zu befürchten, dass noch dieses Jahr der Planfeststellungsbeschluss droht und zeitnah mit den Straßenarbeiten begonnen wird“, äußert sich Hendrik Hanff zu dem Thema. Zwar müsse er nicht täglich mit dem Auto dort fahren, doch ihm gehört vor Ort eine Ackerfläche, die für den Ausbau weichen muss. Denn die Straße soll verbreitert werden und dafür müssen nicht nur angrenzende Felder genutzt, sondern auch Straßenbäume gefällt werden.

„Die Fläche ist das eine. Aber ich halte es für die falsche Maßnahme“, sagt Hanff. So sei einerseits der Verkehr in den vergangenen Jahren intelligenter geworden, anderseits seien die Unfallzahlen gesunken. „Man muss das Projekt unter heutigen Gesichtspunkten vollkommen neu betrachten“, fordert er.

Grund für die Verzögerung

Denn die Planungen sind in die Jahre gekommen. Einen Grund für die Verzögerung sieht Uwe Schindler in der hohen Arbeitsbelastung der Planfeststellungsbehörde des Landkreises Diepholz. Der Leiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Nienburg teilt auf Nachfrage mit, dass der Planfeststellungsbeschluss noch nicht vorliege. Zudem habe es 2019 Änderungen in den Umweltgesetzen gegeben. „Diese Änderung wollte der Landkreis in den Unterlagen dargestellt haben“, so Schindler.

In den ursprünglichen Plänen war der Baubeginn für 2012/2013 vorgesehen, später hieß es 2018/2019. Vielleicht wird es in 2022 etwas. Angeordnet wurde der Ausbau seinerzeit vom Bund, um die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Qualität zu steigern. Mit der 2+1-Lösung soll die Bundesstraße auf einer Länge von fünfeinhalb Kilometern so erweitert werden, dass zwei Fahrstreifen in die eine Richtung und eine einspurige Fahrbahn in die andere führen, wobei sich die ein- und zweistreifigen Abschnitte abwechseln. Konkret betroffen ist der Bereich zwischen Klenkenborstel und Fesenfeld.

„Sinn oder Unsinn des Ausbaus“

Zum aktuellen Stand sagt Uwe Schindler: „Zurzeit werden die Gegenäußerungen zu den eingereichten Einwendungen bearbeitet.“ Denn Kritiker gibt es seit Bekanntwerden der Maßnahme viele. Unter anderem hatte sich die Bürgerinitiative für Landschafts- und Umweltschutz Nordwohlde und Fahrenhorst um den Vorsitzenden Jürgen Schierholz gebildet, die über „den Sinn oder Unsinn des Ausbaus“ diskutiert.

Und auch der Bassumer Rat hatte seine Ablehnung gegenüber den Plänen deutlich zum Ausdruck gebracht, da die Notwendigkeit für die Politiker nicht erkenntlich war. Sie hatten bereits im vergangenen Sommer erklärt, dass eine Anpassung der Höchstgeschwindigkeit möglicherweise eher zu weniger Unfällen führen könnte, als eine mehrspurige Straße.

Doch die Planungen werden sich kaum noch aufhalten lassen. Auch Hendrik Hanff hat kaum noch Hoffnung. „Eine Behörde findet einen Weg, ihren Willen durchzusetzen“, befürchtet er, dass „seine beschränkten Mittel“ nicht gegen das Vorhaben ausreichen werden.

Sobald der Beschluss rechtskräftig ist, könne es losgehen, heißt es von der Verkehrsbehörde in Nienburg. Einen genauen Zeitpunkt gebe es aber noch nicht. „Da wären der erforderliche Grunderwerb und die Erstellung der Bauausführungsunterlagen“, zählt Uwe Schindler die Schritte zum Start auf. Weiterhin müssten die erforderlichen finanziellen Mittel beantragt beziehungsweise von den zuständigen Stellen freigegeben werden. Die Baukosten sollen sich laut der aktuellen Planungen auf rund 12,5 Millionen Euro belaufen.

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