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Bassumer Recyclingpark plant Abholzung für den Brandschutz

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Von: Gregor Hühne

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Böschung.
Zu dicht, zu hoch: Laut Feuerwehr-Einschätzung wäre diese Böschung im Brandfall durch Funkenflug gefährdet und schwierig zu löschen. © Gregor Hühne

Der Recyclingpark GAR plant die Abholzung und Neupflanzung an der Böschung der Nordseite des Betriebsgeländes. Der Grund sind Brandschutz-Bedenken seitens der Feuerwehr, teilt das Unternehmen mit. Betroffen ist der bestehende Baumbestand sowie das dortige Strauchwerk.

Kastendiek – Hohe Bäume, teilweise dichte Sträucher und eine steile Böschung: Die M+S-Gruppe, Betreiberin des Recyclingparks GAR in Bassum-Kastendiek, kündigt den Rückschnitt des bestehenden Bewuchses zwischen der Nordseite des Firmengeländes bis an den angrenzenden Feldweg an.

Das Unternehmen fürchtet im Brandfall in diesem Bereich Funkenflug vom Betriebsgelände ausgehend, der in einem trockenen Sommer auf den angrenzenden Wald übergreifen könnte, wie GAR-Sprecher Daniel Günther mitteilt. Der Rückschnitt soll daher einer Ausbreitung auf die umliegenden Grünflächen vorbeugen und verhindern. Einen Brand in dem genannten Bereich habe es laut Günther in der Vergangenheit nicht gegeben. „Die Maßnahme ist rein präventiver Natur, um potenzielle Gefahren zu minimieren“, sagt Günther.

Areal ist laut Feuerwehr schwer zugänglich

Das Areal wäre nur schwer zugänglich und schwierig zu löschen, urteilte auch Bassums Stadtbrandmeister Claas Meyer bei einer Begehung mit dem Leiter des Bauhofes der Stadt Bassum im Herbst. Gegenüber der Kreiszeitung erläutert Meyer nun die Gründe seiner damaligen Einschätzung. Zum einen kämen die schweren Löschfahrzeuge der Feuerwehr im Fall der Fälle kaum über den oberhalb der Böschung gelegenen und unbefestigten Feldweg an den Einsatzort heran, und unterhalb des Walls auf Höhe des Firmengeländes gebe es keine Zuwegung. Ein Löscheinsatz müsste also fußläufig passieren. Dazu käme erschwerend die steile und hohe Böschung am Wall von rund zehn Metern Höhe hinzu, gibt Meyer zu bedenken. „An die Bäume kommen wir nur von unten mit dem Stahlrohr ran.“ Dabei käme laut Meyer außerdem der teilweise dichte Bewuchs erschwerend hinzu: „Der Wall ist extrem mit Brombeerbüschen bewachsen.“

In der Folge bestünde die Gefahr, dass ein Feuer in den Forst liefe. Laut Stadtbrandmeister hätten in der Vergangenheit auch Anwohner ihre Sorgen diesbezüglich zum Ausdruck gebracht.

Immer wieder Brände auf dem Recyclinggelände

Auf dem Gelände des Recyclingparks habe es immer wieder kleinere und größere Brände auf dem Firmengelände gegeben (wir berichteten). Nach einem großen Feuer 2020 habe die Feuerwehr Bedenken wegen der umliegenden Vegetation geäußert, erinnert sich Meyer. Nun habe das Unternehmen GAR die Bedenken aufgegriffen und sei an die Feuerwehr für eine Einschätzung herangetreten.

Feuer im Jahr 2020 auf dem Betriebsgelände der GAR.
Im Jahr 2020 gab es ein großes Feuer auf dem Betriebsgelände der GAR. Danach hatte das Unternehmen den Brandschutz aufgerüstet. Nun soll eine weitere präventive Maßnahme folgen. © Archivfoto

Laut Daniel Günther sei dem Unternehmen die Absprache mit allen Beteiligten wichtig. Wann genau die Baumschnitt-Arbeiten beginnen sollen, stehe noch nicht fest. „Die Arbeiten werden auch wetterabhängig durchgeführt, jedoch außerhalb der Brut- und Setzzeit“, sagt Günther. Bis Ende Februar müsse alles erledigt sein. Das Naturschutzgesetz des Bundes verbietet vom 1. März bis 30. September grundsätzlich den radikalen Schnitt wichtiger Biotopstrukturen wie Bäume, Hecken, Gebüsche und sonstige Gehölze, teilt der Nabu mit. Damit soll insbesondere die Fortpflanzung von Tierarten geschützt werden.

Zulässig seien nach dem Gesetz hingegen schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen und Bäume.

Auf die Rodung folgt die Neuanpflanzung

Anschließend will der Recyclingpark laut GAR-Niederlassungsleiter Jens Blume Neuanpflanzungen heimischer Strauch- und kleineren Baumarten ausführen. Dabei gehe es um sogenannte Bäume zweiter Ordnung, die insbesondere weniger hochwachsen. Das könnten beispielsweise Feldahorn oder Birke sein. Laut Sprecher Günther mit trage die GAR „die Kosten für die Maßnahmen sowie künftige Pflege der Flächen“.

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