Bassum plant Ausbau der Grundschulen Bramstedt und Mittelstraße

Bassum rechnet in den kommenden Jahren mit steigenden Schülerzahlen. Deshalb, und weil Ganztagsbetreuung bald Pflicht wird, soll an zwei Grundschulen gebaut werden.
Bassum – „Wir haben genug Schüler“, fasste Julia Niemann die Zahlen für 2022/23 bis 2027/28 zusammen. Sie leitet in der Verwaltung den Bereich Schule und Soziales. Der muss unter anderem im Blick haben, ob die Schülerzahlen in den Außenstellen Neubruchhausen und Nordwohlde hoch genug sind, um den Fortbestand zu sichern.
Während die Schülerzahlen für weiterhin fünf Grundschulen sprechen, zeichnet sich in Bramstedt bereits ein deutliches Wachstum ab. Schon ab dem Schuljahr 2023/24 rechnet die Verwaltung mit durchgehender Zwei-Zügigkeit (zwei Klassen pro Jahrgang). Deshalb befürwortete sie einen Ausbau. Dem sind die Ausschuss-Mitglieder nun einstimmig gefolgt, sie haben sich für einen Ausbau um vier Unterrichtsräume ausgesprochen. Bei geschätzten Kosten von 1,52 Millionen Euro soll kommendes Jahr mit dem Bau begonnen werden, um zum August 2023 fertig zu sein.
Ebenfalls für Bauarbeiten hat der Ausschuss an der Grundschule Mittelstraße gestimmt. Beim Umbau des Nebengebäudes „Alte Schmiede“ geht es aber nicht um zusätzliche Klassenräume, sondern um Ganztagsbetreuung. Auf die gibt es ab 2026 einen Rechtsanspruch.
In der „Alten Schmiede“ sollen unter anderem Werkräume entstehen. Dem hatte der Verwaltungsausschuss auch schon zugestimmt. Allerdings hat das neu zuständige Architekturbüro Mehrkosten von 120 000 Euro ausgemacht, weil (anders als zunächst geplant) auch das Dach und die Elektrik erneuert werden sollten. „Ohne Dach ist ja auch doof“, befand Rainer Hartmann (Grüne).
Seine Zustimmung gab der Fachausschuss auch dem Vorschlag, Luftfilter-Anlagen anzuschaffen. Und zwar dort, wo man anders schlecht lüften kann: in der Grundschule Petermoor, in Bramstedt auf der Seite zur Landesstraße und im Mittelstraßen-Computerraum. Von 550 000 Euro werden 400 000 Euro gefördert. Wenn man das nicht annehmen würde, „wären wir ja mit dem Klingelbeutel gepudert“, kommentierte Henning Meyer (CDU).
Schon zu Beginn hatte der Erste Stadtrat Norbert Lyko für eine mitunter launige Ausschuss-Sitzung in der Mensa der Grundschule Mittelstraße gesorgt: Er kündigte an, die Belehrung der Eltern- und Lehrervertreter „mit einem Faustschlag“ besiegeln zu wollen – gemeint war natürlich der seit Corona populäre Gruß per Faust.
Applaus aus dem gut besuchten Zuhörer-Bereich bekam Lyko für ein John-F.-Kennedy-Zitat: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.“
Bezogen auf die Corona-Lage und neue Verordnungen befand der Schulleiter der Grundschule Bramstedt, Tobias Baron aus dem Zuhörer-Bereich: „Die Belastungen für die Schulen werden noch größer.“
Während mangels Bewerbern an zwei von fünf Grundschulen weiterhin Schulleiter gesucht werden, konnte Lyko in einer Personalfrage Neues verkünden: Mit Karola Weihe hat die Stadt eine Schulsozialarbeiterin gefunden, die sich bei der Gelegenheit den Anwesenden vorstellte.