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Das sind tolle Nachrichten für Patienten und deren Angehörige: Die Krebsberatungsstelle in Barnstorf darf ihre wichtige Arbeit fortsetzen, das dafür nötige Geld steht jetzt zur Verfügung.
- Lange Zeit stand die Zukunft der Krebsberatungsstelle in Barnstorf in den Sternen.
- Jetzt ist die Finanzierung gesichert: Die Krankenkassen übernehmen künftig 80 Prozent der Kosten.
- Eine Mitarbeiterin ist allerdings ausgestiegen - aus einem speziellen Grund.
Barnstorf – Mit jedem Wort von Wilfried Heitmann war die pure Erleichterung herauszuhören: „Das ist ein Meilenstein für ganz Deutschland“, kommentierte das Vorstandsmitglied der Barnstorfer „Interessengemeinschaft Gesundes Leben“ (IGEL) am Freitag die Zusage aus Berlin, dass die Finanzierung der Krebsberatungsstelle in Trägerschaft des IGEL unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses langfristig gesichert sei. Diese gute Nachricht hatte ihm der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig am Donnerstagabend überbracht, tags darauf verkündete es der Parlamentarier gegenüber dieser Zeitung.
Knoerig sprach in einer Mitteilung von „langen Verhandlungen“, an deren Ende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zugesagt habe, den Anteil der Krankenkassen an der wirtschaftlichen Ausstattung zu verdoppeln, „womit die Finanzierung zu 100 Prozent steht“, so Knoerig weiter.
Die bisher angedachte Aufteilung hatte einen Anteil von 40 Prozent für die Krankenkassen vorgesehen, weitere 40 Prozent sollten von der Rentenversicherung kommen, 15 Prozent vom Land Niedersachsen und fünf Prozent vom Träger. „Die 40 Prozent von den Krankenkassen waren bereits sicher, der Anteil vom Land und vom Träger ebenso“, schilderte Heitmann. Nur bei der Rentenversicherung habe es sich um ein „sehr kompliziertes Konstrukt“ gehandelt.
Zurzeit drei Mitarbeiter
„Nach zähem Ringen mit dem Arbeits- und Sozialministerium hat der Gesundheitsminister nun angekündigt, dass die Krankenkassen 80 Prozent übernehmen und so die Finanzierungslücke schließen“, erklärte Knoerig, der auch stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages ist.
„Ich freue mich sehr, dass unsere kontinuierlichen Bemühungen in dieser Sache zum Erfolg geführt haben“, hält Knoerig fest. Mehrfach hatte er Vertreter der Krebsberatungsstelle zu Fachgesprächen nach Berlin eingeladen, unter anderem zu einem Treffen mit Staatssekretärin Sabine Weiss im Bundesgesundheitsministerium. „Das hatte Axel alles toll organisiert“, lobte Heitmann Knoerigs Einsatz.
Außenstellen in Bassum und Syke
In der Barnstorfer Krebsberatungsstelle kümmern sich Diplom-Psychologe Axel Theis, Sozialarbeiterin Svea Völker und Verwaltungskraft Birgit Wilkening um die Belange der Krebspatienten, aber auch um die ihrer Angehörigen.
Das ist ein wunderbares Team.
Die Stelle einer weiteren Psychologin oder eines Psychologen ist derzeit ausgeschrieben, weil sich Jennifer Hamade in die Elternzeit verabschiedet hat. „Das ist ein wunderbares Team“, lobt Heitmann das Engagement der Kollegen, die nicht nur in Barnstorf sowie an den Außenstellen Bassum und Syke wirken, sondern oft auch Patienten zu Hause aufsuchen. Als „bundesweit wegweisend“ bezeichnete der Drentweder das Projekt deshalb, weil es sich um die einzige Beratungsstelle im ländlichen Raum handele, die die Deutsche Krebshilfe fördere. Laut Heitmann soll das Barnstorfer Modell aber nun als Beispiel für ein flächendeckendes Netz solcher Beratungsstellen in der Republik dienen. „Und dafür werden unsere Fallzahlen herangezogen, weil diejenigen aus den größeren Städten mit denen in der Fläche nicht vergleichbar sind.“
Mit der nun sichergestellten Finanzierung könnten die bisher auf ein Jahr beschränkten Arbeitsverhältnisse entfristet werden, hofft das IGEL-Vorstandsmitglied.
Knoerig dankte allen Beteiligten vor Ort und den Entscheidungsträgern in Berlin. Er stellte heraus: „Die Barnstorfer Einrichtung erfüllt hier eine wichtige Funktion in unserem Kreis. Die Sicherstellung der psychosozialen Beratungsstellen wurde im Nationalen Krebsplan verankert und wird nun künftig durch diese solide Finanzierungsgrundlage gewährt.“