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Barnstorf – Der Unterricht verlagert sich immer mehr von der klassischen Tafel auf den Bildschirm. Damit sich dies weiterhin entwickeln kann, geht es an der Christian-Hülsmeyer-Schule in Barnstorf an die Umsetzung des Digitalpaktes.
„Im Rahmen des flächendeckenden, geförderten Ausbaus werden bestehende Verkabelungen erweitert oder ersetzt. Das ist Grundvoraussetzung für eine weiter voranschreitende Digitalisierung wie zum Beispiel für den Einsatz von Digitaltafeln und weiteren Access-Points“, so Mareike Rein, Sprecherin des landkreises Diepholz.
Die für die Christian-Hülsmeyer-Schule ausgeschriebene Verkabelung umfasst 250 Ports (= 125 Doppelanschluss-Dosen), die in unterschiedlicher Anzahl je Raum verlegt werden. „Die Verlegung des Kabels und dessen Anschluss erfolgt durch Elektrofachleute, die über die Ausschreibung ihr gebot abgeben können. Ähnliche Ausschreibungen sind für die drei Gymnasien und Berufsbildende Schulen im Landkreis bereits erfolgt. Alle übrigen Schulliegenschaften der Kreisverwaltung werden 2021 umgerüstet. Erst dann können weitere Maßnahmen des Digitalpaktes realisiert werden“, fügte Rein an.
Schulleiterin Regina Meyer
Schulleiterin Regina Meyer erklärt, wofür die neue Verkabelung benötigt wird: „Hauptsächlich zur Verbesserung des Wlan in den Klassenräumen. Es werden mehr Geräte installiert, die den Empfang unterstützen sollen.“
Sie sagte, dass die Christian-Hülsmeyer-Schule bereits seit Jahren auf dem Weg der Digitalisierung sei und gerade in den vergangenen Jahren einen erheblichen Aufschwung erlebt habe. „Vor einem oder zwei Jahren konnten wir es uns noch nicht vorstellen, dass Unterricht per Video möglich sein wird, oder besser gesagt sein muss.“
Die Nutzung von Lernplattformen und -Apps, aber auch neuen Endgeräten habe sich im Unterrichtsalltag integriert. Außerdem habe die Schule Webcams in den Klassenzimmern installiert, damit Schüler im Corona-bedingten Wechselunterricht auch von zu Hause aus mitarbeitern können.
Bereits seit 2010 gibt es in jedem Klassenraum in der Christian-Hülsmeyer-Schule ein Smartboard. Dieses bietet viele Möglichkeiten des digitalen Unterrichtes an.
Distanzunterricht zur Corona-Zeit
Der Distanzunterricht laufe je nach Altersstufe bei den Schülern unterschiedlich gut. Das liege vor allem an den unterschiedlichen Voraussetzungen, die die Familienhaushalte aufweisen würden. Die Rektorin dazu: „Die Bandbreite des Digitalunterrichts ist sehr weit gestreut. Von kurzen Meetings zur Aufgabenbesprechung, Treffen zur Aufrechterhaltung der Klassengemeinschaft, kompletten Stunden des Online-Unterrichts und so weiter. Die Bandbreite erklärt sich aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse und Bedarfe der Klassen, Schulformen, Fächer und Alter der Schüler.“
Schulleiterin Regina Meyer äußerte den Wunsch nach mehr Zeit für die Umsetzung des Digitalpaktes: „Es läuft gerade viel parallel, worauf man die Augen haben muss. Das Fortschreiten der Digitalisierung ist auf jeden Fall richtig und gut. Das möchte ich nicht aufhalten. Es muss nach der schnellen Entwicklung im letzten Jahr eine Zeit der Reflektion und Evaluation folgen. Mit der Begleitung des Landkreises Diepholz sind wir zufrieden. Auch das Land Niedersachsen bietet Fortbildungen für die Lehrkräfte an, die auch sehr gut angenommen werden.“
Der Niedersächsische Digitalpakt
Der Bund stellt über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Dieses Geld wird nach einem festgelegten Rechenmodell (Königsteiner Schlüssel) auf alle Bundesländer verteilt. Niedersachsen kann dadurch mit Bundesmitteln in Höhe von rund 470 Millionen Euro rechnen. Da die Bundesmittel als Finanzhilfen gewährt werden, muss sich jedes Bundesland mit zusätzlich zehn Prozent aus eigenen Mitteln in den Digitalpakt einbringen. Damit werden in Niedersachsen insgesamt circa 522 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die Niedersächsische Landesregierung hat beschlossen, den Zehn-Prozentigen Eigenanteil selbst zu tragen, sodass den Trägern eine Hundertprozentige-Förderung ermöglicht wird. 90 Prozent der Investitionssumme des Digitalpakts gehen an die Schulträger und über diese als Investitionen an die Schulen. Fünf Prozent der Summe, rund 26 Millionen Euro, sind reserviert für Projekte, die landesweit oder schulträgerübergreifend wirksam werden. Dazu zählen zum Beispiel die Entwicklung von Lehr-Lern-Plattformen oder Cloud-Angeboten. Auch die Ausstattung der Studienseminare, die im Verantwortungsbereich des Landes liegen, wird hieraus finanziert. Und schließlich sind fünf Prozent der Summe, also ebenfalls etwa 26 Millionen Euro, vorbehalten für länderübergreifende Maßnahmen. Hierunter fallen zum Beispiel die Entwicklung von onlinebasierten Lehrkräfte-Qualifizierungsmodulen. Quelle.digitaleschule.niedersachsen.de