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Barnstorfer Unternehmen „TeHoWu“ kauft ehemaliges Wintershall-Verwaltungsgebäude

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Von: Jannick Ripking

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Die Firma „TeHoWu“ hat ein 40 000 Quadratmeter großes Gelände samt mehrerer Gebäude von der Wintershall Dea in Barnstorf gekauft. Darüber freuen sich alle Beteiligten: (von links) Samtgemeindebürgermeister Alexander Grimm, die Käufer Olaf Hollmeyer, Holger Hollmeyer, Dennis Wulf und Ralf Telthörster sowie von Wintershall Dea Rainer Ihl (Betriebsleiter Barnstorf) und Philipp Schlotmann (Leiter Rückbau).
Die Firma „TeHoWu“ hat ein 40 000 Quadratmeter großes Gelände samt mehrerer Gebäude von der Wintershall Dea in Barnstorf gekauft. Darüber freuen sich alle Beteiligten: (von links) Samtgemeindebürgermeister Alexander Grimm, die Käufer Olaf Hollmeyer, Holger Hollmeyer, Dennis Wulf und Ralf Telthörster sowie von Wintershall Dea Rainer Ihl (Betriebsleiter Barnstorf) und Philipp Schlotmann (Leiter Rückbau). © Jannick Ripking

„TeHoWu“ ist eine Barnstorfer Firma, die bisher medial kaum in Erscheinung getreten ist. Jetzt hat das Unternehmen das ehemalige Verwaltungsgebäude von Wintershall Dea gekauft – vier Hallen und ein vier Hektar großes Areal gleich mit dazu.

Barnstorf – Die Katze ist aus dem Sack: Das Barnstorfer Unternehmen „TeHoWu“ hat das ehemalige Wintershall-Verwaltungsgebäude im Flecken gekauft – und ein vier Hektar großes Areal mit insgesamt vier Hallen gleich mit dazu. Über den Kaufpreis vereinbarten sowohl die Käufer als auch die Wintershall Dea stillschweigen.

„TeHoWu“ expandiert durch Kauf des Verwaltungsgebäudes von Wintershall Dea

„TeHoWu“ ist bisher medial kaum in Erscheinung getreten. Das Unternehmen ist in der Kunststoffbranche tätig (siehe Infobox) und plant durch den Erwerb nicht nur flächenmäßig zu expandieren. Statt bisher zehn will das Unternehmen in Zukunft 50 Arbeitsplätze in Barnstorf anbieten. „Vorher hat uns leider einfach der Platz gefehlt“, erklärt Olaf Hollmeyer, einer der vier Gesellschafter von „TeHoWu“. „Jetzt haben wir alle Möglichkeiten“, ergänzt Holger Hollmeyer.

„TeHoWu“ hat den Hauptsitz bereits an der Carl-Zeiss-Straße – direkt gegenüber von dem jetzt gekauften Gelände. „Wir sind glücklich, dass wir im Firmenverbund in Barnstorf etwas Passendes gefunden haben“, meint Holger Hollmeyer. „Bald haben wir alles auf einem Fleck.“ Das war, beziehungsweise ist bislang noch nicht so: „Im Moment haben wir noch viele Zwischenstationen, wo wir unsere Ware für die Kunden lagern“, erklärt Olaf Hollemeyer.

Der Käufer: „TeHoWu“

Die Firma „TeHoWu“ ist 1998 von den vier Gesellschaftern Ralf Telthörster, Holger und Olaf Hollmeyer sowie Dennis Wulf gegründet worden. Der Name leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Gründer ab. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Barnstorf. „TeHoWu“ hat sich auf die Herstellung und den Verkauf von Terrassensystemen – genauer Terrassenfüße – spezialisiert. „TeHoWu“ agiert weltweit im Großversand. 

Aus diesem Grund seien es insbesondere die Hallen gewesen, die den Kauf für die Firma so attraktiv gemacht hatten. „Sie dienen jetzt unserer Produktion und Lagerung“, sagt Gesellschafter Ralf Telthörster. „Deswegen wollen wir die Hallen auch so schnell wie möglich mit Leben füllen“, so Olaf Hollmeyer. „Von Barnstorf kommen wir dann direkt zu unseren Endkunden.“ Das spare sogar Emissionen ein, „wenn wir unsere Ware nur noch über die Straße in die Hallen transportieren müssen“, bevor sie von dort zu den Kunden gebracht werden.

Einen genauen Zeitplan für die Inbetriebnahme des Erweiterungsstandortes gebe es allerdings noch nicht. Planungsbüros seien aber bereits beauftragt worden, die nötigen Unterlagen zu erarbeiten, damit sie zeitnah vorliegen.

„TeHoWu“: Nutzung des ehemaligen Wintershall-Verwaltungsgebäudes noch nicht abschließend geklärt

Und was wird aus dem ortsbildprägenden Verwaltungsgebäude? „Dafür haben wir noch keinen festen Plan“, sagt Holger Hollmeyer. Ob der Größe des Bauwerkes an sich und des Geländes sei eine von mehreren Möglichkeiten, Kooperationsunternehmen „zu uns auf das Gelände zu holen“.

Holger Hollmeyer dankte Wintershall Dea für die „hervorragende Zusammenarbeit – vom ersten Angebot bis zur Abwicklung“. Das sei keine Selbstverständlichkeit und zeige, dass der Öl- und Gasproduzent weiterhin echtes Interesse an der Zukunft von Barnstorf hat.

Wintershall Dea nach wie vor mit Barnstorf verbunden

Rainer Ihl, Betriebsleiter des Barnstorfer Standortes von Wintershall Dea, erklärt, dass es dem Unternehmen ein Anliegen war, „dass wir einem regionalem Unternehmen die Expansion ermöglichen“. Denn Wintershall Dea sei nach wie vor mit Barnstorf verbunden. „Der Standort ist uns wichtig“, versichert Ihl. Dabei verwies er auf die „Allianz für Barnstorf“, die 2019 vom früheren Samtgemeindebürgermeister Jürgen Lübbers ins Leben gerufen wurde: „Die Ölförderung ist endlich. Das wissen wir alle. Deswegen hoffe ich, dass wir mit der Samtgemeinde zusammen diese Allianz weiterführen werden.“

Samtgemeindebürgermeister Alexander Grimm freut sich, „dass es ein heimisches Unternehmen ist, das sich der mit dem Kauf verbundenen Verantwortung bewusst ist“. Er hofft auf eine enge Zusammenarbeit zwischen der Samtgemeinde und dem Käufer des Geländes: „Was das später für Synergien mit sich bringt? Ich bin gespannt.“

Bergrecht: Verkauf des Geländes an „TeHoWu“ zieht sich in die Länge

Dass der Kauf erst Jahre nach der Fusion von Dea und Wintershall abgewickelt wurde, hatte einen Hauptgrund. „Das Gelände stand komplett unter Bergrecht“, erklärt Rainer Ihl. Heißt: Es waren unzählige Untersuchungen auf Schadstoffe und der Rückbau frühere Leitungen im Vorfeld notwendig. „Das braucht alles seine Zeit“, so Ihl. „Der Vorteil ist, dass der Käufer eine genaue Übersicht vom Gelände erhält. Risiken für die Zukunft sind minimiert.“

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