Barnstorf: Samtgemeindebürgermeister Alexander Grimm äußert sich zu schleppendem Glasfaserausbau

In der Samtgemeinde Barnstorf und seinen Mitgliedsgemeinden läuft der Glasfaserausbau schleppend. Samtgemeindebürgermeister Alexander Grimm äußert sich dazu und erläutert seine Sicht der Dinge.
Barnstorf / Eydelstedt – Glasfaserausbau: Dieses Landkreis-Thema taucht auch immer wieder in den Kommunen auf. Zuletzt in der Sitzung des Eydelstedter Gemeinderates. Landrat Cord Bockhop betont immer wieder, dass er stolz auf dieses Mammut-Projekt ist. Doch seit Beginn treten Probleme auf: schlecht verlegte Leitungen, Schäden an Straßen, Verzögerungen bei selbst gesetzten Fristen, unzufriedene Bürger. Martina Thesing, Eydelstedts Bürgermeisterin, hat jetzt auch Kritik geäußert. Samtgemeindebürgermeister Alexander Grimm nahm Stellung und erläuterte seine Sicht der Dinge in Bezug auf den Glasfaserausbau.
Mitgliedsgemeinden bezuschussen Glasfaserausbau
Die Gemeinde Eydelstedt bezuschusst in diesem Jahr wieder – wie auch alle anderen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde – den Landkreis Diepholz für den Breitbandausbau. Konkret: Eydelstedt zahlt 27 500 Euro. Thesing ärgert sich darüber, dass „wir jetzt schon ein paar Jahre dafür bezahlt haben“. Zusammengerechnet liegt Eydelstedt nun bei etwa 200 000 Euro. Die Bürgermeisterin kritisierte die immense Zeitverzögerung: „Und wir haben nur Kabel, die aus der Erde herausgucken.“
Eydelstedts Ex-Bürgermeister Friedrich Bokelmann, der sich während der Ratssitzung als Zuschauer zu Wort meldete, schlug in die gleiche Kerbe: „Es geht mir allmählich auf den Zeiger, dass wir da so viel Geld an die Glasfaser-Geschichte zahlen. Es ist echt ärgerlich, dass wir noch nichts davon haben.“ Er fragte: „Ist der Verwaltung bekannt, ob es in Eydelstedt schon irgendwelche Hausanschlüsse gibt oder, dass welche kommen?“ Alexander Grimm antwortete: „Wir bekommen da keine Informationen, wann welcher Haushalt freigeschaltet wird.“
Samtgemeindebürgermeister Grimm ist unzufrieden mit dem Tempo des Glasfaserausbaus
Der Samtgemeindebürgermeister sagte zum Glasfaserausbau: „Es ist eine lange, elendige Story. Das sage ich ganz ehrlich. Ich bin damit auch absolut unzufrieden.“ Denn es gebe auch das Problem, dass „wir durch den Bau der Leitungen erhebliche Schäden zu verzeichnen haben“. Insbesondere in Drebber und Barnstorf sei es der Fall, dass „mittlerweile Straßenbeleuchtungen ausfallen, weil Leitungen angekratzt wurden“. Wenn Regen in den Boden einsickert und die kaputte Stelle berührt, „dann geht dort das Licht aus“.
Grimm meinte: „Wir wissen nicht, was uns in Zukunft noch blüht.“ Die Verwaltung arbeite allerdings daran, alle Schäden zu dokumentieren, um als Kommune nicht auf möglichen Kosten sitzen zu bleiben. „Und sei es auch nur Pflaster, das ein Stück hochguckt“, so Grimm.
Alexander Grimm bricht eine Lanze für den Landkreis Diepholz
Dennoch brach er eine Lanze für den Landkreis Diepholz: „Er hat sich dieses Themas angenommen. Das ist eigentlich nicht sein Kerngeschäft.“ Hätte der Landkreis den Glasfaserausbau nicht im Verbund mit den Kommunen vorangetrieben, wären zwar die angesprochenen Probleme nicht da, aber Glasfaser im Umkehrschluss in weiter Ferne, mutmaßte der Verwaltungschef. „Ich glaube nicht, dass die Telekom zum Beispiel im ländlichen Raum auch nur eine Leitung gelegt hätte“, meinte Grimm. „Das muss man fairerweise auch sagen.“
Aus diesem Grund ist Barnstorfs Samtgemeindebürgermeister der Meinung, dass die Bürger mit den Komplikationen in gewisser Hinsicht auch leben müssen beziehungsweise sollten: „Das ist nicht schön, aber Glasfaser kommt. Nur wann, das kann ich leider nicht sagen.“