Für ARD-Krimi sechs Tage Zwangsprostituierte gemimt

Weyhe - Von Sigi Schritt. Für rund neun Millionen ARD-Zuschauer ist die Weyherin Simona Theoharova seit neun Wochen keine Unbekannte mehr. Die 26-Jährige stellte im zweiten Fall des Dortmund-Tatorts „Mein Revier“ die bulgarische Zwangsprostituierte Jelena dar.
Sie ist für die Ermittler Nora Dalay (Aylin Tezel), Daniel Kossik (Stefan Konarske), Martina Bönisch (Anna Schudt) und Peter Faber (Jörg Hartmann) die Hauptzeugin eines Mordes.
Die Rolle war ihr erster größerer Fernsehauftritt. „Der Dreh dauerte für mich insgesamt sechs Tage“, sagt die 26-Jährige, die für diese Produktion zu den 17 Episodendarstellern zählte. „In manchen Momenten konnte ich gar nicht glauben, dass ich wirklich dabei bin und in einem Tatort mitspiele.“ Dort sei die Atmosphäre unglaublich gut gewesen. „Alle waren sehr nett.“

Wie läuft ein Drehtag ab? „Am Tag vor dem ersten Einsatz bekommen wir im Hotel eine sogenannte Dispo, die Auskunft darüber gibt, wer wann abgeholt wird und in die Maske sowie ins Kostüm muss. Danach sind wir ‚drehfertig' und warten, bis es losgeht“, sagt sie. „Im Set besprechen wir die Szene kurz und proben ein, zwei Mal. In dieser Zeit überprüft das Drehteam die Kameras und prüft die Mikrofone. Dann geht es los. Meistens nimmt der Kameramann eine Szene aus mehreren Perspektiven auf, sodass wir zwischendurch, während das Team die Kameras umgebaut, kurze Pausen haben. Und leckeres Essen gibt es auch den ganzen Tag.“ Am Ende des Drehtags begeben sich die Darsteller auf die umgekehrte Runde durch Kostüm sowie Maske und fahren zum Hotel. Dort informiert sie ein neuer Plan, welche Szenen und Dialoge am nächsten Tag anstehen. Simona Theoharova hat sich mit den anderen Schauspielern wie Jörg Hartmann, Anna Schudt, Aylin Tezel, Steffan Kornarske und Peter Georgiev gut verstanden: „Wenn es zeitlich passt, treffen wir uns auch privat.“
Zum Tatort kam die Weyherin per Zufall. Denn sie hatte sich beim Casting für eine andere Rolle beworben. Die Schauspielerin hatte in den vergangenen Jahren in einigen Kurzfilmprojekten die Hauptrolle übernommen, darunter „Chris“ (2011, Regie: Jeremy Spieß) und „Sommer in Mitte“ (2011, Regie: Mercedes Ortego). Bei dem Kurzfilm „Russian Roulette Speed Dating“ führte sie 2011 auch selbst Regie. Theoharova spielt psychopatische Frauen, Au-pair-Mädchen bis hin zu schrägen Bankangestellten.
Dialoge lerne sie übrigens sehr schnell, sagt sie. „Es hängt von der Schreibweise und meiner Konzentration ab. Manchmal brauche ich den Text nur zwei Mal zu lesen und kann ihn schon.“
Bereits in der Schule reifte in ihr der Wunsch, Schauspielerin oder Psychologin zu werden.
Geboren 1986 in Sofia wuchs sie in Bulgarien, dann in Wuppertal und in Leeste auf. An der KGS Leeste belegte sie das Oberstufen-Fach „Darstellendes Spiel“ und wirkte in Musical-Produktionen der Schul-AG und in einer deutsch-holländischen Theaterproduktion in Bremen mit. Weitere Engagements folgten. Mit dem 2005 in Weyhe abgelegten Abitur studierte sie in Münster Psychologie und schloss ihr Studium 2010 mit dem Diplom ab. Derzeit promoviert sie in Potsdam.
Der Schauspielerei bleibt sie treu: Denn sie möchte nicht nur als Psychologin, Tänzerin und Tanzlehrerin arbeiten, sondern sich als Schauspielerin in TV- und Kinoproduktionen einen Namen machen.
http://www.simonatheoharova.de, http://www.talent-scout-
international.eu