484 Weiden gestutzt
Landkreis Diepholz - Landwirte, die einst ihre Viehweiden begrenzen wollten, sollen sie erfunden haben: Kopfweiden, die wie an einer Allee Feldwege und schmale Straßen säumen, prägen auch die Landschaft im Landkreis Diepholz. Ihre typische Form erhalten sie dadurch, dass junge Weiden in einer Höhe zwischen einem und drei Metern radikal abgeschnitten werden - regelrecht geköpft. Aus diesem Stumpf sprießen immer wieder neue Triebe, aus denen einst Körbe geflochten wurden. Im Laufe der Jahre entwickelt sich der typische Kopf. Genau der muss regelmäßig geschnitten werden, weil die Weiden sonst auseinanderbrechen würden. Für diese Arbeit zahlt der Landkreis Landwirten und anderen Weidenbesitzern einen Zuschuss - 25 Euro pro Weide. „Damit wollen wir zum Erhalt der Kopfweiden in der Kulturlandschaft beitragen“, sagt Detlef Tänzer als Leiter des Landkreis-Fachdienstes Kreisentwicklung. In dieser Saison, die gestern endete, hat der Landkreis 12 100 Euro für das Kopfweiden-Programm ausgegeben. 484 Bäume seien beschnitten worden, berichtet Tänzer - eine vergleichweise hohe Zahl, die intervall-bedingt sei. „Erst nach sieben Jahren kann man den Zuschuss wieder beantragen“, so Tänzer. 2012 hätten zahlreiche Baumbesitzer von der Förderung profitiert und sie nun erneut beantragt. 2018 zahlte der Landkreis nur für 55 Weiden (Fördersumme 1 375 Euro), im Jahr davor nur für 37 (925 Euro) und 2016 waren es gerade einmal 14 (350 Euro) gewesen. sdl