Grillinstitut auf Bremer Baufeld: „Wir verkaufen Erlebnisse“

„Grünenwalds Grillinstitut“ liegt mitten in einem Baufeld im Hohentor. Doch das im Juni 2020 gegründete Unternehmen ist längst zum Anlaufpunkt für norddeutsche Grillfreunde geworden.
Bremen – Über Kopfsteinpflaster geht es aufs Baufeld zwischen der B 75 und einem Eisenbahn-Schienenstrang. Auf einem neun Hektar großen Areal will der Bremer Projektentwickler Peper & Söhne das innovative Büro- und Gewerbequartier „Spurwerk“ entwickeln und zu einem „lebendigen Areal am Eingangstor zur Innenstadt“ machen.
Schilder weisen den Weg zu einem alten Güterbahnhofsgebäude, das trotzig in einer Landschaft von Baustellencontainern und Geröllbergen steht. Das Gebäude ist beleuchtet und mit Lichterketten geschmückt. Der Geruch von Holzkohle steigt dem Besucher in die Nase. Das Gebäude ist bewohnt. „Grünenwalds Grillinstitut“ hat sich hier einquartiert und nach eigenen Angaben zu einer „festen Größe der norddeutschen Grillwelt“ entwickelt.
Alexandra und Kai Grünenwald, beide Jahrgang 1980, haben ihr Grillinstitut im Frühjahr 2020 eröffnet, in der ersten Phase der Corona-Pandemie. Doch sie haben sich behauptet, das Sortiment im Laden und das Seminarangebot kontinuierlich ausgebaut und optimiert. „Wir verkaufen mehr als Grills und Steaks, wir verkaufen Erlebnisse“, sagt Kai Grünenwald. „Wir bringen Menschen zusammen, zusammen an den Grill.“ Das Konzept scheint erfolgreich zu sein. 2022 machte das Unternehmen 1,4 Millionen Euro Umsatz. „Wir sind profitabel und wachsen weiter“, sagt Kai Grünenwald. Er beschäftigt in seinem Team mittlerweile vier Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte sowie acht Aushilfen. Viele sind Quereinsteiger, sind aus großen Firmen ins Grillinstitut gewechselt. „Alle sind zunächst als Kunden zu uns gekommen.“
Quereinsteiger werden zu Vollzeitkräften
Das Angebot ist üppig. Und hochwertig. Die Lager sind gut gefüllt. Grünenwald setzt auf „kuratierte Premium-Grillmarken“. „Big Green Eggs“ zählt dazu. Grills, die aussehen wie riesige grüne Eier. Es sind sozusagen Ganz-Jahres-Grills, Keramiköfen, die ein Amerikaner in Japan entdeckt hat, erzählt der 43-Jährige. Und die Keramik komme aus einem Werk, das die amerikanische Weltraumagentur Nasa beliefert. „Big Green Eggs“ sei die „meistverkaufte Grillmarke in Bremen“, sagt Grünenwald. Auch von den Holzpellet-Grills von „Traeger“ schwärmt er, von Pizza-Grillöfen und den Outdoor-Küchen von „Burn Out“.
Zum Angebot des „Grillinstituts“ zählen auch entsprechendes Zubehör, von Holzkohle und Holzpellets über Grillzangen bis zu Gefrierboxen, Gewürze, Grillsaucen, hochwertiges Fleisch (unter anderem aus den USA und Australien) sowie Spirituosen. „Und jede Menge Inspiration rund um die Themen Grill und Barbecue“, sagt Grünenwald. Und ergänzt: „Wir sehen offline als Stärke.“
Klassiker und „ganz ohne Fleisch“ im Seminarangebot
Inspirationen gibt es auch bei Grillseminaren. Mehr als 20 verschiedene Kurse sind buchbar – Klassiker wie „BBQ-Basics“, „Burger“, „Steak Pure Beef“, „Fisch“ und „Wild“ sowie „Skandinavisches BBQ“ und der Kurs „ganz ohne... (Fleisch“), der als besonderes Angebot für ernährungsbewusste Kunden gedacht ist. Die Kurse finden in der Regel freitags und sonnabends jeweils von 18 bis 22 Uhr statt, kosten ab 125 Euro (inklusive Speis und Trank) und laufen im „learning-by-doing“-Format. „Wir geben die Grillzange aus der Hand“, sagt Grünenwald. Die Kunden bereiten sich ihre Menüs selbst zu. „Betreutes Grillen“, heißt das.

Kai Grünenwald ist ein Macher. Mit seiner Frau ist er jahrelang in aller Welt unterwegs gewesen. Sechseinhalb Jahre China, Hongkong, zuletzt Berlin. Der gebürtige Schwetzinger hatte als Betriebswirt jahrelang mit Start-ups und Risikokapital zu tun. Mittlerweile ist die Familie mit zwei Kindern in Dreye gelandet.
Weltenbummler landen in Dreye
Grünenwald hat ehrgeizige Ziel. „Wir wollen Deutschlands bester Grillladen werden“, sagt er. Und bis 2030 will er ein Filialnetz in Deutschland aufbauen. Mit acht Standorten. „Man muss sich Ziele setzen“. Der Mietvertrag für das charmante Bahnhofsgebäude im „Spurwerk“ ist zunächst bis März 2025 verlängert worden.
Geöffnet hat „Grünenwalds Grillinstitut“ (Adresse: Beim Neustadtsgüterbahnhof 23) montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und sonnabends von 10 bis 16 Uhr. Am Sonnabend, 15. April, gibt es, ebenfalls von 10 bis 16 Uhr, ein Event zum Saisonauftakt mit allen im Grillladen vertretenen Markenherstellern, heißt es.
Details über Seminare und weitere Angebote:
www.gruenenwalds.com