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„Wir feiern jede Blüte“: Wie der Bremer Samba-Karneval den Frühling erwachen lässt

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Von: Thomas Kuzaj

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Mit viel Farbe werden Stelzenläufer den Frühling begrüßen.
Mit viel Farbe werden Stelzenläufer den Frühling begrüßen. © Stelzen-Art

Bremen – Farben und Kostüme, Trommeln und Tanz – in Bremen wird wieder Karneval gefeiert, dieses Mal allerdings im Frühling und nur im Viertel, wo einst alles anfing: Der Bremer Samba-Karneval, er fällt dieses Jahr in den April. Die Organisatoren erwarten dazu mehr als 80 Musiker, Sambagruppen, Chöre, Maskenspieler, Stelzenkünstler, Tänzer und Walk-Acts. Der 38. Bremer Karneval beginnt am Sonnabend, 22. April, um 14 Uhr – und zwar unter dem Motto „Frühlingserwachen“.

Den Samba-Karneval, weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus bekannt, gibt es seit 1986. In diesem Jahr aber drohte das mittlerweile traditionelle Spektakel auszufallen. Dann aber entschied sich das Organisatorenteam um die Gründerin und Initiatorin Janine Jaeggi („Stelzen-Art“) für den April-Auftritt im Viertel. Also ohne Marktplatz-Inszenierung.

Warum das Viertel, warum das Ostertor? Nun: „Aus diesem Viertel kommen wir“, so Jaeggi. „Aus diesen Straßen bricht die Kraft der Kunst seit Jahrzehnten hervor und treibt ihre Bahnen in die Stadt und in die große Welt hinaus!“ Und: „Keine Pandemie hat uns etwas anhaben können, die Liebe zur Kunst der Straße ist ungebrochen – und sie ist stärker denn je. Dieses Viertel ist unsere Heimat, unsere Kreativschmiede, Schmelztiegel und Brutstätte zugleich.“

Zugvögel auf dem Bremer Goetheplatz, Spektakel in den Seitenstraßen

All das soll sich am 22. April mit der Euphorie des Frühlings verbinden. Statt des Eröffnungsspektakels auf dem Marktplatz gibt es zu Beginn eine Inszenierung auf dem Goetheplatz. Darin „wird es um Zugvögel gehen, die im Frühjahr zurückkehren und sich zu landen weigern, da die Erde trotz gegenteiliger Versprechen noch immer verschmutzt und vergiftet ist“, so die Organisatoren. Und weiter: „Doch die Liebe und ein tatkräftiges Handeln für den Frieden besänftigen die Vögel, sie landen und bringen den Frühling.“ Und so entfaltet sich das bunte Treiben auf den Straßen des Viertels. Zwei „Mini-Paraden“ geben dabei den Ton an und den Takt vor. Oder umgekehrt.

Jedenfalls: „Diese ,Mini-Paraden‘ werden sich im Laufe des Tages wiederholen und das Publikum somit in die Seitenstraßen locken.“ Contrescarpe und Rutenstraße, Mozartstraße und Paulskloster, Steinernes Kreuz und Weberstraße – alles dabei. Und: „Auch die Shows auf den vier Bühnen und fünf weiteren Auftrittsorten beginnen nach der Eröffnungsinszenierung. Die Walking-Acts bewegen sich im gesamten Bereich und verbinden spielerisch die verschiedenen Orte.“ Bühnen stehen am Goethe- und am Ulrichsplatz.

Janine Jaeggi, Initiatorin des Samba-Karnevals.
Janine Jaeggi, Initiatorin des Samba-Karnevals. © Kuzaj

Frühling lässt sein Samba-Band flattern durch die Lüfte...

Der Straßenkarneval im Ostertor wird, so die Planung, bis 20 Uhr dauern. Danach beginnt ein Abendprogramm (20 Uhr bis 1 Uhr) – „eine Mischung aus Konzerten und einer Party“ im Kulturzentrum Lagerhaus und in der „Lila Eule“ mit „Frühlingserwachen“ auf insgesamt drei Bühnen. Während der Straßenkarneval für das Publikum kostenfrei ist, gelten für das abendliche Bühnenprogramm Eintrittspreise – ermäßigt 16 Euro, regulär 20 Euro, „Soli-Preis“ 25 Euro.

Der Bremer Samba-Karneval bringt internationale Künstler zusammen. Die Beteiligten kommen aus Deutschland und Dänemark, aus England, Holland und Polen. Es sei den Organisatoren „ein Anliegen, viele verschiedene Genres der darstellenden Künste einzubinden“ und dem Publikum „eine attraktive Mischung aus begeisternden Amateurgruppen und professionellen Künstlern“ zu bieten. „Der Straßenkarneval wird bunt, laut und vielfältig. Wir feiern das Leben, jede Knospe und Blüte – und die Hoffnung.“

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