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Rassistischer Drohbrief geht bei der „Linken“ ein – mit falschem Addressaten

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Von: Steffen Maas

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Ein Brief wird in einen Briefkasten eingeworfen in klein Blaulicht eines Polizeiautos
Ein Drohbrief mit rassistischen Beleidigungen und rechtsextremer Symbolik ging bei der Geschäftsstelle der Linken in Bremen ein. (Montage) © Fernando Gutierrez-Juarez/Stephan Jansen/dpa(2)

Ein Drohbrief voller rassistischer Beleidigungen und Hakenkreuze ist bei der Geschäftsstelle der „Linken“ in Bremen eingegangen. Adressiert war er an die Grünen.

Bremen – Ein Drohbrief voller rassistischer Beleidigungen und rechtsextremer Symbolik ist bei der Geschäftsstelle der „Linken“ in der Bremer Altstadt eingegangen. Eine Mitarbeiterin hatte ihn am Samstagnachmittag, 11. März 2023, aus dem Briefkasten geholt. Neben den üblichen Fragen einer solchen Tat wirft das Drohschreiben weitere Rätsel auf: Denn als Adressat war eigentlich eine andere politische Partei angegeben. Die Polizei sucht nun Hinweise.

Rassistischer Drohbrief in Bremen – rechtsextreme Inhalte gehen an die falsche Adresse

Neben dem menschenverachtenden Inhalt des Drohbriefes scheinen der oder die Täter auch Probleme mit der Geografie und den grundsätzlichen Prinzipien des Briefversandes zu haben. Das Schreiben, das zusätzlich zu rassistischen Beleidigungen auch ein Hakenkreuz enthielt, war nämlich an die „Grünen Bremen“ in Vegesack adressiert.

Da werden mehrere Diskrepanzen auffällig. Das Offensichtlichste zuerst: Die politische Partei „Die Linken“ ist nicht die politische Partei „Die Grünen“ – gleichwohl teilen sie sich in Bremen jedoch zusammen mit der SPD die Regierung im Senat der Hansestadt.

Zu einer geteilten Geschäftsstelle führt das jedoch noch lange nicht, weswegen der korrekte Briefkasten am anderen Altstadt im Schnoorviertel zu finden gewesen wäre, wo die Kreisvertretung Bremen-Nord der Grünen – die für den Stadtteil Vegesack zuständig ist – ihre Post sammelt. Die „richtige Adresse“ für rechtsextreme Inhalte gibt es aber ohnehin nicht.

Polizei Bremen: Staatsschutz ermittelt unter anderem wegen verhetzender Beleidigung

Fragen zur Logistik werden die Polizei Bremen auch interessieren, sind aber wohl nachrangig. In erster Linie ermittelt nun der Staatsschutz aufgrund von „verhetzender Beleidigung“ und der „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“, wie die Beamten am Sonntag mitteilten.

Um Hilfe bittet die Polizei hierbei auch die Bevölkerung. Die Beamten fragen: „Wer hat zwischen Donnerstag und Samstag, 16:50 Uhr, in der Faulenstraße eine verdächtige Person beobachtet, die gegebenenfalls eine Sendung in einen Briefkasten warf?“ Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0421 - 362 3888 entgegen.

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