1. Startseite
  2. Lokales
  3. Bremen

Radsport: Bremen sieht Finale der Deutschland-Tour als Tourismuswerbung

Erstellt:

Von: Thomas Kuzaj

Kommentare

Radsportbegeisterung nach französischem Vorbild, das ist das Ziel bei der Deutschland-Tour – hier eine Szene von 2022.
Radsportbegeisterung nach französischem Vorbild, das ist das Ziel bei der Deutschland-Tour – hier eine Szene von 2022. © Deutschland-Tour/Marcel Hilger

Bremen – Viele, viele Fahrräder in Bremen – und alle Welt freut sich darüber. So soll es werden im Sommer, wenn die Deutschland-Tour in Bremen endet. Finale an der Weser! Da komme „die deutsche Tour de France“ nach Bremen, freut sich Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke). Um warum freut sie sich so sehr? Darum: „Sportereignisse haben eine enorme regionalwirtschaftliche Bedeutung.“ Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, sprich: die Tourismusbranche – alle würden profitieren, so die Senatorin. Und das lässt Bremen sich auch etwas kosten.

Die 2018 „wiederbelebte“ Deutschland-Tour gilt als das bedeutendste deutsche Etappenrennen im Straßenradsport. In diesem Jahr dauert die Tour von Mittwoch, 23. August, bis Sonntag, 27. August. Und eben jener Sonntag, der rückt Bremen in den Radsport-Fokus. Das Rennen ist nicht allein ein sportlicher Wettbewerb, sondern eben auch ein werbewirksames und touristisches Spektakel. Nach Angaben der Organisatoren haben im vergangenen Jahr mehr als 500.000 Besucher das Profi-Rennen zwischen Weimar und Stuttgart verfolgt, gut fünf Millionen Zuschauer deutschlandweit sahen sich zudem die Übertragungen per Stream und im Fernsehen an. Bewegte Bilder werden in 190 Länder übertragen, so die Organisatoren am Dienstag in Bremen.

Bremen-Bilder in 190 Ländern, da wird die Wirtschaftssenatorin fast ohnmächtig vor Glück. Schließlich hätten die mit dem Tourismus verbundenen Branchen in der Pandemie besonders stark gelitten, so Vogt. Gut also, wenn es jetzt einen Ausgleich gibt. Vogt rechnet in Bremen auch mit radsportbegeisterten Zuschauern aus Holland und Dänemark.

Ziel: 3.000 Freizeitsportler beim „Deutschland-Tour-Ride“ in Bremen

Obendrein bringt die Deutschland-Tour Radsport-Profis und Freizeitsportler zusammen. 3.000 Teilnehmer werden beim „Deutschland-Tour-Ride“ erwartet. Für die Hobbyradler gibt es am 27. August in Bremen zwei Routen: Eine breitensportorientierte „Bremer Runde“ führt über eine Strecke von 55 Kilometern; die etwa 110 Kilometer lange „Weserrunde“ richtet sich an ambitioniertere Freizeit-Radler. Als Höhepunkt führen beide Routen durch das Ziel der Profis, das in der Überseestadt liegen wird. Startpunkt für die Breitensportler ist das Weserstadion. Eine Einzelanmeldung für die „Bremer Runde“ kostete am Dienstag laut Deutschland-Tour-Website mit Zeitmessung 65 Euro. Für die „Weserrunde“ waren 75 Euro Gebühr fällig. Bremen will mit dem „Deutschland-Tour-Ride“ auch auf der Berliner Tourismusmesse ITB (7. bis 9. März) werben, kündigte Touristik-Chef Oliver Rau am Dienstag an.

Die Hobbysportler werden morgens über Bremens Straßen sausen, die Profi-Spannung folgt am Nachmittag des 27. August. An den Tagen zuvor werden die Profi-Fahrer schon im Saarland und im Ruhrgebiet an den Start gegangen sein. Dann kommt die Bremer Etappe, das Finale. Warum überhaupt Bremen? „In Bremen schlägt das Herz für das Fahrrad“, sagt Matthias Pietsch, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Radsports, dem Veranstalter der Deutschland-Tour. „Wir wollen alle zusammenbringen, die gerne Fahrrad fahren.“ Und da ist Bremen eben gerne dabei – weil die Stadt sich gerne als Fahrradstadt präsentiert. Und wegen der erhofften regionalwirtschaftlichen Effekte. Dafür greift Bremen auch in die Kasse, sprich: Bremen zahlt Lizenzgebühren an die Deutschland-Tour und gewährt Veranstaltungsförderung. Konkrete Zahlen aber nannten am Dienstag weder Vogt noch Rau.

Die Rad-Profis erreichen Bremen am 27. August vom Umland aus (genaue Routen stehen hier noch nicht fest, so die Organisatoren). Über die „Erdbeerbrücke“ fahren sie auf den Osterdeich und am Weserstadion vorbei. Durch die Innenstadt – über Strecken mit möglichst wenig Straßenbahnschienen – geht es zum Ziel, das in der Überseestadt liegt, wo es auch ein Bühnenprogramm und Aktionen rund ums Rad gibt. Eine Zielrunde führt die Profis dreimal durch die bremische Kulisse. Abschluss auf der 750 Meter langen Schlussgeraden ist ein Sprint ins Ziel.

Auch interessant

Kommentare