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Großbaustelle im Bremer Osten: Neue Brücken und ein neuer Trog

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Von: Jörg Esser

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Eine neue Eisenbahnbrücken steht am Straßenrand.
Wartet auf ihren Einschub: Eine der neuen Eisenbahnbrücken parkt noch am Straßenrand. © Esser

Der Neubau zweier Eisenbahnbrücken und eines Trogbauwerks in Sebaldsbrück sorgt für Einschränkungen auf den Gleisen und Straßen im Bremer Osten. Bis Ende 2024 läuft vieles anders.

Bremen – Die Deutsche Bahn erneuert die Eisenbahnverbindung über die Sebaldsbrücker Heerstraße. Bremen baut darunter ein neues Trogbauwerk, einen neuen Zeppelintunnel. Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) verlegt neue Gleise. Das Gesamtpaket ist das derzeit größte Infrastrukturprojekt im Bremer Osten. Die Kosten werden auf rund 50 Millionen Euro beziffert.

Jetzt geht es in die Vollen. „Die Bauarbeiten gehen in die Endphase“, teilt die Deutsche Bahn mit. Die im Herbst eingesetzten Hilfsbrücken werden ausgebaut, am 15. März soll dann die neue Brücke am Gleis 1 eingeschoben werden. „An Gleis 2 ist der Einschub für den 23.  April geplant“, sagt ein Bahn-Sprecher. „Im Anschluss müssen Gleise, Signale und Oberleitungen auf der neuen Brückenverbindung in neuen Verläufen montiert werden. Die neue Brücke wird mit 54,80 Meter (statt 28 Meter) schließlich fast doppelt so breit sein wie die aktuelle. Die Bahn will die Gleistrasse aufweiten, die „Eisenbahnüberführung für eine leistungsstarke Infrastruktur erneuern“.

Ab September sollen die Personen- und Güterzüge dann über die neuen Brücken rollen. Vom 12. März bis 14.  Mai sowie vom 1. September bis 9. Oktober kommt es aufgrund der Bauarbeiten zu Einschränkungen im Fern- und Nahverkehr der Deutschen Bahn. So steuern unter anderem die ICE der zweistündlich verkehrenden Linie 25 (Hamburg/Bremen–Hannover–Kassel–Würzburg–München) Bremen und Oldenburg in diesen Zeiträumen nicht an.

Noch läuft der Verkehr auf Schienen, Gleisen und auf der Straße durch und über den Zeppelintunnel.
Großbaustelle Sebaldsbrück/Zeppelintunnel: Noch läuft der Verkehr auf Schienen, Gleisen und auf der Straße. Ab 12. März geht für Autos und Straßenbahnen nichts mehr, für die Trams vier Wochen lang, für den Autoverkehr bis weit ins Jahr 2024 hinein. © Esser

50 Millionen Euro Projektkosten

Die Eisenbahnüberführung ist seit 1913 in Betrieb. Sie liegt auf der vielbefahrenen Personen- und Güterverkehrsstrecke Wunstorf-Bremen. Die hohen Belastungen durch den Zugbetrieb haben der Brücke zugesetzt.

„Ebenfalls altersbedingte Probleme an der Bausubstanz weist das 1923 erbaute Trogbauwerk unterhalb der Eisenbahnüberführung auf“, heißt es im Bremer Bauressort. Und so ist die Brückenerneuerung ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Bahn und der Freien Hansestadt Bremen. Grundlage ist eine Kreuzungsvereinbarung nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz von 1963. Darin ist geregelt, wer wie viel zahlt. Dem Vernehmen nach trägt Bremen 70 Prozent der Kosten.

Der Tunnel unweit der Zeppelinstraße ist nicht nur marode. Er ist mit einer Durchfahrtshöhe von 3,65 Metern für diverse Fahrzeuge zu klein. Der Zeppelintunnel ist ein häufiger Gast in den Verkehrsnachrichten, weil immer mal wieder ein Lkw-Fahrer nicht auf die Beschilderung achtet und sich mit seinem Mehrtonner festfährt, die Oberleitung abreißt und den Straßenbahnverkehr auf die Linien 2 und 10 (Gröpelingen bis Sebaldsbrück) lahmlegt.

Der neue Zeppelintunnel rückt nach Westen

Der neue Zeppelintunnel soll 60 bis 70 Meter westlich in Richtung Innenstadt, also in Richtung Hastedt verlegt werden. Und der gesamte Kreuzungsbereich Richtung Sebaldsbrück und Richtung Hemelinger Bahnhofstraße wird neu gestaltet, heißt es.

Ab 12. März ist der Tunnel für Autos dicht. Zwischen Sebaldsbrück und Hastedt werden Umleitungsstrecken ausgeschildert. Der Bereich rund um die Baustelle wird wohl bis Ende 2024 gesperrt, heißt es.

Vom 12. März bis 10. April fahren auch keine Straßenbahnen durch den Zeppelintunnel. Die Trams der Linien   2 und 10 werden ab Bennigsenstraße über die Georg-Bitter-Trasse bis zum Weserwehr geführt, sagt BSAG-Sprecher Andreas Holling. Die Busse fahren Umleitungen, zwischen Zeppelinstraße und dem Depot in Sebaldsbrück soll es einen Ersatzverkehr geben.

Im Kleingartengebiet am Bahndamm ist eine neue Brücke abgestellt.
Im Kleingartengebiet am Bahndamm ist ebenfalls eine neue Brücke abgestellt. © Esser

Die Linie 2 fährt bis auf weiteres zum Weserwehr

„Ab 11. April fährt die Linie  10 wieder auf der gewohnten Route nach Sebaldsbrück, allerdings auf einer eingleisigen Behelfstrasse durch den Tunnel“, so Holling. Die Linie 2 fährt in den Hauptverkehrszeiten bis zum Weserwehr – und zwar bis auf weiteres.

Irgendwann im Jahr 2024 ist dann ein „Umschluss“ geplant, so der BSAG-Sprecher. Die Straßenbahnen fahren dann einen etwas anderen Weg. Ihre Trasse verschiebt sich. Sie führt dann durch das neue Trogbauwerk, den neuen Zeppelintunnel.

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