Wegen Übergriffen auf Frauen: Jusos fordern männerfreien Tag auf Freimarkt und Osterwiese
Die Jungsozialisten in Bremen fordern männerfreie Tage auf den Volksfesten in Bremen. So sollen auf der Osterwiese und auf dem Freimarkt Frauen besser geschützt werden.
Bremen – Die Jusos in Bremen haben zum besseren Schutz von Frauen männerfreie Tage auf den großen Volksfesten gefordert. Insbesondere auf der Osterwiese und dem Bremer Freimarkt soll so ein geschützter Raum entstehen. Gegenwind gibt es vonseiten der Schausteller.
Bremer Jusos wollen männerfreie Tage auf dem Freimarkt und auf der Osterwiese
Nach Angaben der Jugendorganisation der Bremer SPD komme es jedes Jahr zu sexuellen Übergriffen auf diesen Festen und fast jede Besucherin kenne belästigende Sprüche und Kommentare. „Insbesondere Frauen und queere Personen müssen an der Osterwiese teilnehmen können, ohne Angst, Opfer sexueller Belästigungen zu werden“, berichtete Vize-Landesvorsitzende Lara Gerecke am Montag, 6. März 2023.

Wie viele sexuelle Übergriffe es bei solchen Volksfesten gibt, zeigt ein Beispiel aus dem Jahr 2022: Die Polizei Bremen berichtete nach dem Freimarkt 2022 über mehr Gewaltdelikte auf dem Bremer Freimarkt. Die Stimmung sei zwar entspannt gewesen, aber dennoch sei vermehrt zu Straftaten gekommen. Durchschnittlich habe es so etwa drei bis sechs sexuelle Übergriffe und Belästigungen pro Tag gegeben, befürchtet hätten die Polizisten sogar mehr.
Sauna, Schwimmbäder, Konzerte: Männerfreie Tage keine Seltenheit mehr
Auch seien männerfreie Zeiten oder Tage keine Seltenheit mehr. Es gebe sie bei Konzerten, Saunen und Schwimmbäder. Dementsprechend sollte testweise in diesem Jahr auch auf der Osterwiese und dem Freimarkt jeweils ein Tag ohne männliche Besucher abgehalten werden.
Kein Ausschluss des Publikums: Bremer Schaustellerverband gegen männerfreie Tage
Die Schausteller hingegen verweisen darauf, dass schon eine Menge für den Schutz von Frauen auf den Festen getan werde. So gebe es beispielsweise das Codewort „Ist Luisa da?“, mit dem bedrängte Frauen in Gastronomie- und Fahrgeschäften Hilfe erbitten könnten, erklärte Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Bremer Schaustellerverbandes.
Auch sogenannte Awareness-Teams sind seit dem vergangenen Jahr auf den Volksfesten im Einsatz, um in Notsituationen zu helfen. Einen Ausschluss eines Teils des Publikums halte er nicht für den richtigen Weg.