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In Bremen gebaut: Mega Oligarchen-Yacht wohl nicht beschlagnahmt

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Von: Fabian Raddatz, Harald Hinze

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Die Yacht „Dilbar“ lagert im Hamburger Hafen. Reinmontiert oben rechts: Alisher Usmanov, der die Arme verschränkt.
Deutsche Zoll- und Bundesbehörden haben die 540-Mio.-Euro-Yacht „Dilbar“ (links) des russischen Oligarchen Alisher Usmanov (rechts) beschlagnahmt. Usmanov ist durch Geschäfte im Bergbau-, Metallindustrie-, IT- und Telekommunikations-Sektor reich geworden. Er gilt als einer der ersten Facebook-Investoren und ist Eigentümer des russischen Facebook-Klons „VKontakte“. „Forbes“ schätzt sein Vermögen auf 15,3 Milliarden Euro. © Christian Charisius/dpa & Yuri Kochetkov/dpa

Spekulationen, dass die in Hamburg liegende 540-Millionen-Yacht Dilbar beschlagnahmt worden sein könnte, haben sich nicht bewahrheitet. Nach langem Zögern dementieren die Behörden. Gebaut wurde das Luxus-Schiff in Bremen.

Hamburg/Bremen – Update vom 4. März 2022 - Am Donnerstag dann schaffen das Bundesministerium und die Hamburger Wirtschaftsbehörde Klarheit. „Nach unserer Kenntnis ist die Jacht nicht beschlagnahmt worden“, sagt die Sprecherin der Wirtschaftsbehörde. Bislang gebe es auch keine derartige behördliche Anordnung. Gleiches ist aus dem Bundesministerium zu hören.

Spekulationen um Oligarchen-Yacht Dilbar: Wohl nicht beschlagnahmt

Was die Beschlagnahme von Jachten russischer Oligarchen anbelangt, hat Frankreich gegenüber Deutschland nun die Nase vorn. Der französische Zoll hat in der Nacht zu Donnerstag die Jacht eines Unternehmens festgesetzt, dessen Hauptaktionär den Angaben zufolge auf der Sanktionsliste steht. Das Schiff habe zu Beginn der Zollkontrolle an der Mittelmeerküste unweit von Marseille noch auslaufen wollen, hieß es.

Ursprungsmeldung vom 3. März 2022: Die Behörden haben die 540-Millionen-Yacht „Dilbar“ des russischen Oligarchen Alisher Usmanov (68) beschlagnahmt. Gebaut wurde das Luxus-Schiff in Bremen. Zwölf Suiten, zwei Hubschrauber-Landeplätze, Sauna, Fitnessraum, natürlich ein Pool (der größte, der jemals auf einer Jacht verbaut wurde): Die Mega-Yacht „Dilbar“ des russischen Milliardärs Alisher Usmanov (68) ist ein schwimmender Palast. Es braucht eine 96-köpfige Crew, um sie zu betreiben. Kostenpunkt: wahnsinnige 540 Millionen Euro.

In Bremen gebaut: Behörden beschlagnahmen Oligarchen-Yacht in Hamburg

Und nun offenbar eingesackt: Behörden beschlagnahmten die Oligarchen-Yacht in Hamburg*, berichtet das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ und beruft sich dabei auf mehrere Quellen. Fakt ist: Auch Russen-Oligarch Usmanov steht auf der EU-Sanktionsliste – seine Mega-Yacht: als Vermögenswert eingefroren.

Die Yacht befand sich seit Ende Oktober in der Hamburger Werft des deutschen Unternehmens „Blohm+Voss“, wo die 156 Meter lange „Dilbar“ umgebaut werden sollte. Die Arbeiter, die damit beauftragt waren, seien am Mittwoch, 2. März 2022, nicht mehr zur Arbeit erschienen, berichtet „Forbes“.

Gebaut wurde das Mega-Schiff 2016 in Bremen, in der Lürssen-Werft. 52 Monate dauerte der Bau. Laut Lürssen „eine der komplexesten und anspruchsvollsten Yachten, die je gebaut wurden, sowohl in Bezug auf die Abmessungen als auch auf die Technologie“.

Diese russichen Oligarchen-Yachten wurden ebenfalls in Bremen gebaut

Dabei ist die „Dilbar“ nicht die einzige Mega-Oligarchen-Yacht, die in Bremen gebaut wurde und derzeit in Hamburg festsitzt. Auch die „Solandge“ (85 Meter lang) des russischen Milliardärs Suleiman Kerimow ist „made in Bremen“, wie das Bremer Regionalmagazin „Buten un Binnen“ berichtet. Kerimow wurde von Putin mit dem „Verdienstorden für das Vaterland“ ausgezeichnet.

Und dann gibt es noch die „Luna“. Gebaut wurde das 115-Meter-Schiff 2010 in der Bremerhavener Lloyd-Werft. Ihr damaliger Käufer: Niemand geringeres als Roman Abramowitsch (geschätztes Vermögen: 12,5 Milliarden US-Dollar). Abramowitsch verkaufte die „Luna“ an den russischen Gas-Milliardär Farkhad Akmedow weiter. Die Yacht soll mittlerweile 450 Millionen Euro wert sein.

Lesen Sie auch: Ukrainer will Yacht von russischem Millionär versenken – aus Rache

„Luna“ als auch „Solandge“ droht die Beschlagnahmung durch deutsche Behörden. Seine eigene Yacht („Graceful“, 80 Meter) hat Putin bereits Anfang Februar in Sicherheit gebracht*. Auch sie soll in der Werft Blohm + Voss aufgerüstet worden sein, bekam in Hamburg laut den „Kieler Nachrichten“ zwei neue Balkone, eine Unterboot-Reinigung sowie eine Motoren-Überholung. * kreiszeitung.de, merkur.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

Transparenzhinweis: Der Artikel wurde am 4. März aktualisiert.

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