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Bremen – Maske statt Mikro – die Sängerin Sara Dähn arbeitet im Bremer Impfzentrum. Aber nicht in ihrem eigentlichen Beruf (so wie dieser Tage noch auf dem Online-Neujahrsempfang der Bremer CDU). Die 29-Jährige organisiert Abläufe und Einsätze in Halle 7 auf der Bürgerweide – ganz ohne Gesangsmikrofon.
Normalerweise ist Dähn mit dem Musiker Thomas Blaeschke als „Voice Over Piano“ unterwegs. Dähn hat auf dem Sommerfest im Bundeskanzleramt gesungen, zum Unabhängigkeitstag im Hamburger Generalkonsulat die amerikanische Nationalhymne dargeboten und war zum Tag der Deutschen Einheit für das Auswärtige Amt der „Special Act“ in der Deutschen Botschaft in Yaoundé (Kamerun).
Gegenwärtig aber gibt es nicht viele Auftrittsmöglichkeiten für Musiker, der CDU-Empfang war eine Ausnahme. „Ich wollte nicht zum Nichtstun verdammt sein und die Gelegenheit ergreifen, bei so etwas Einmaligem dabei zu sein“, sagt Sara Dähn. Deshalb habe sie sich bei der Johanniter-Unfall-Hilfe für die Mitarbeit im Bremer Impfzentrum beworben. Seit dem 27. Dezember gehört sie zum Team auf der Bürgerweide.
„Gewohnt, Verantwortung zu übernehmen“
„Ich hätte nie gedacht, dass ich gleich zu Beginn dieser Phase zu einem so wichtigen Teil werde. Sozusagen von nicht-systemrelevant zu relevant“, so die Sängerin. Das Know-how, das sie unter anderem durch „Voice Over Piano“ in der Veranstaltungsbranche bekommen hat, sei bei der Hallenorganisation durchaus hilfreich: „Ich bin es gewohnt, Führung und Verantwortung zu übernehmen. Auch sonst muss ich die Auftritte kaufmännisch und organisatorisch abwickeln, neue Shows konzipieren. Dabei habe ich vor und hinter der Bühne mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun. Genau wie auch hier im Impfzentrum.“
Ihre Devise sei es dabei, immer offen für neuen Input zu sein. „Es ist superspannend, man lernt jeden Tag neue Dinge und steht vor neuen Herausforderungen, die gelöst werden müssen. Und obwohl alle manchmal unter Stress stehen, ist der Umgang immer sehr herzlich. Man ist nie alleine, es gibt immer einen Austausch“, sagt Dähn. Ähnlich wie bei ihrer künstlerischen Arbeit liege der Reiz ihres Engagements darin, Vielfalt zu leben. Und die Musik? Die kommt gegenwärtig nach Feierabend.