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Bremen – Geldsegen für Bremen und Riesenfreude in der Stadt über endlich gute Nachrichten in diesen trüben Zeiten: Rund 47 Millionen Euro sollen von der Spree an die Weser geschickt werden, allein 40 Millionen Euro für den Um- und Ausbau des Konzerthauses Glocke. Das hat der Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen, wie die Bremer Bundestagsabgeordneten Elisabeth Motschmann (CDU) und Sarah Ryglewski (SPD) am Donnerstag mitteilten.
Mit einem dritten Saal für viele neue musikalische Zukunftsprojekte, Tagungen, Kongresse und Probenmöglichkeiten sowie einer „exzellenten technischen Ausstattung“ werde die Glocke zu einem „musikalischen Leuchtturm-Projekt“ im norddeutschen Raum, freute sich Motschmann. Das Konzerthaus werde sich mehr für junges Publikum öffnen und solle auch die Innenstadt aufwerten.
Geldsegen für Bremen: Aufwertung für das Konzerthaus
Mit dieser kulturpolitischen Entscheidung werde der bauliche Grundstein für die „Musikstadt Bremen“ gelegt, sagte die CDU-Abgeordnete. Motschmann: „Die Deutsche Kammerphilharmonie und die Bremer Philharmoniker haben es verdient, dass ,ihr Konzerthaus’ eine derartige Aufwertung erfährt und ihnen zusätzliche Spielmöglichkeiten eröffnet.“ Sie dankte Musikfest-Intendant Prof. Thomas Albert und Glocke-Geschäftsführer Jörg Entholt, den Entwicklungsprozess „mit großer Leidenschaft“ initiiert zu haben.
Groß war die Freude über den Geldsegen auch bei Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Das sei „ein wichtiges Signal für die Kultur und für die Attraktivität der ganzen Stadt“. Und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) erklärte: „Mit diesen drei Projekten wird die Weiterentwicklung der Innenstadt vorangebracht. Kultur ist ein wichtiger Standortfaktor, auch für unsere Wirtschaft.“
Geldsegen für Bremen: Masterplan soll her
Zum Umbau der Glocke sagte Bovenschulte, die Förderung unterstreiche das „international hohe Renommee unseres Konzerthauses“. Er sagte am Nachmittag aber auch, die eigentliche Arbeit für das ehrgeizige Projekt beginne erst jetzt. Laut Bovenschulte geht Bremen für den Glocke-Ausbau von einem Gesamtvolumen von etwa 80 Millionen Euro aus. Er und Vogt schlagen daher zunächst die Erarbeitung eines Masterplans vor, um auf dieser Grundlage die Prüfung und Bewertung der Finanzierung vorzunehmen. Dieser Plan müsse neben einem „innovativen künstlerischen Konzept“ auch eine Standortbewertung, eine Besucherpotenzialanalyse und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung enthalten, zumal es darum gehe, was finanziell auf Bremen an Kosten und Folgekosten zukomme. Klar sei, so der Bürgermeister, dass die Attraktivität des Konzerthauses gesteigert werden müsse. „Und das gibt es nicht zum Nulltarif.“ Das müsse auch vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage der Stadt nach der Corona-Pandemie bewertet werden.
Geldsegen für Bremen: Auch das Übersee-Museum profitiert
2,25 Millionen der Kosten von 4,65 Millionen Euro übernimmt der Bund für die Neukonzeption der Ozeanien-Ausstellung im Übersee-Museum. Dabei werde der Fokus auf Themen wie Klimawandel, Vielfalt, Migration und Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit gelegt, so Sarah Ryglewski. Große Freude auch bei Museumsdirektorin Prof. Dr. Wiebke Ahrndt. Sie sagte: „Das ist gerade in dieser bewegten Zeit eine wirklich großartige Nachricht und ein wichtiges Zeichen.“ Bis Herbst 2024 soll im ersten Lichthof eine interdisziplinäre Ausstellung zu den faszinierenden Naturräumen und vielfältigen Kulturen Ozeaniens entstehen. Zugleich soll der 1 900 Quadratmeter umfassende und 17 Meter hohe Lichthof ein Ort des gesellschaftlichen Diskurses und der Begegnung für Angehörige verschiedener Communities werden, so Ahrndt.
Geldsegen für Bremen: Auf den Spuren der Stadtmusikanten
4,9 Millionen Euro als Förderung gibt es laut Ryglewski für ein Stadtmusikantenhaus. In Abwandlung des Märchens soll es auch hier um Migration gehen. Als Ort für die vier Räume mit Literaturcafé ist das Kontorhaus am Marktplatz im Gespräch. Die Planungen stünden noch am Anfang, so Bovenschulte.