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Antisemitismus-Vorwurf: Verbände distanzieren sich von Fridays For Future Bremen

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Von: Marcel Prigge

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Ein Schild auf einer Klima-Demo in Bremen
Ist Fridays For Future Bremen antisemitisch? Aufgrund eines früheren Redebeitrages der Organisation „Palästina Spricht“ distanzieren sich mehrere Verbände von den Klima-Aktivisten. © Marcel Prigge

Stress am Rande einer friedlichen Demo: Aufgrund eines Redebeitrages einer Organisation distanzieren sich mehrere Verbände von Fridays For Future Bremen. Vorwurf: Antisemitismus.

Bremen – Während in der Bremer Innenstadt mehrere tausend Menschen für das zentrale Thema Klimaschutz auf die Straße gingen, brodelte es bei den Klimaaktivisten auch untereinander: Mehrere Verbände und Vereine haben sich von den Klimaaktivisten von Fridays For Future (FFF) Bremen distanziert. Der Grund sind Antisemitismus-Vorwürfe der Organisation „Palästina spricht“. FFF lud die Organisation zum vergangenen Klimastreik ein, jetzt kochte das Thema wieder hoch.

Klimastreik in Bremen: Fridays For Future legt Innenstadt lahm

Zurzeit herrscht Ausnahmezustand in der Bremer Innenstadt. Die Gewerkschaft Verdi und Fridays for Future haben gemeinsam zu Streiks für Lohn und Klima aufgerufen, zeitweise schlossen sich Kundgebungen von Klimaschützern und streikenden Beschäftigten zu einem großen Demo-Zug zusammen. Zudem demonstrieren verschiedene Organisationen gemeinsam mit FFF mit. Das führt zu massiven Verkehrsbehinderungen in Bremen und Niedersachsen und zu Ausfällen von Bussen und Bahnen. Auch haben Klima-Kleber wieder die Bremer City blockiert.

Rund 2200 Menschen sind am Freitagmorgen auf dem Bremer Marktplatz zusammengekommen, um gemeinsam zu demonstrieren. Die Stimmung auf der Demo war jedoch ruhig. Familien protestierten neben Studierenden, Schülern und gemeinnützigen Gruppierungen, doch auch ausgesprochene Antikapitalisten liefen mit. Mehrere Gruppierungen städtischer Vereine waren ebenfalls zugegen und zogen gemeinsam mit den Klimaaktivisten durch die Innenstadt.

Obwohl die Klima-Aktivisten also viel Zuspruch bekommen, hagelt es Kritik vonseiten der Grünen in Bremen – doch nicht wegen der Klima-Bemühungen. FFF Bremen distanziere sich nicht genug vom Antisemitismus.

Verbände distanzieren sich von Fridays For Future Bremen wegen Antisemitismus-Vorwurf

„Klimastreik supporten – aber nicht den Antisemitismus von FFF Bremen“, heißt es vonseiten der Grünen-Politikerin und Mitglied der bremischen Bürgerschaft Kai Wargalla auf Twitter mit. In einer gemeinsamen Erklärung vom Verband Jüdischer Studierender in Norddeutschland, der Grünen Jugend Bremen sowie der Jusos Bremen wollen die Gruppen „für eine solidarische Klimabewegung, gegen jeden Antisemitismus“ eintreten.

Antisemitismus bei FFF Bremen? „Palästina spricht“ mit Redebeitrag beim vergangenen Klimastreik

Hintergrund ist ein Redebeitrag der Organisation „Palästina spricht“ beim Klimastreik am 23. September vergangenen Jahres in Bremen. Die Gruppierung sei mehrfach durch israelbezogenen Antisemitismus aufgefallen, heißt es in der Stellungnahme weiter. So nutze „Palästina spricht“ oft Symbolik, auf denen Israel als Staat nicht existiert.

Verbände distanzieren sich von FFF Bremen: „Israel das Existenzrecht abzusprechen ist antisemitisch“

„Israel das Existenzrecht abzusprechen ist antisemitisch“, erklären die Verbände weiter, und zeigen auf, dass FFF Bremen für die Kritik wiederholt kein Verständnis zeigte und die Organisation in einer gemeinsamen Stellungnahme verteidigte.

„Das Statement allein macht den Klimastreik morgen in Bremen nicht zu einem sicheren Ort für Jüdinnen*Juden, das ist uns allen schmerzlich bewusst“, heißt es in einem anderen Tweet weiter. Aber es sei eine notwendige klare Positionierung und die Ansage, dass Antisemitismus in Bremen nicht unwidersprochen bleibe.

FFF Bremen vorbereitet: Infomaterial zu Rassismus während der Demo

Auch für die Demonstrationen am 3. März zeigte sich FFF Bremen vorbereitet. So gab es Infomaterial zu Rassismus und rassistischer Polizeigewalt während der Demo und Verhaltenshinweise, wie Menschen auf rassistisches Verhalten reagieren sollen, um die Demonstration friedlich zu gestalten.

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